Artikel 01/05/2011

Irrtümer rund um die Allergieprävention

Team jameda
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Allergische Erkrankungen nehmen immer mehr zu. Umso wichtiger wird es, die Überreaktion des Immunsystems erst gar nicht entstehen zu lassen. Doch rund um die Allergieprävention mischen sich Mythen und Fakten.

Mythos: Schwangere dürfen keinen Fisch und keine Milch essen, wenn ihr Kind keine Allergien bekommen soll.

Fakt:
Für diese These gibt es keine wissenschaftliche Belege. Vielmehr gibt es sogar Studien, die zeigen, dass Fischverzehr in der Schwangerschaft das Kind vor späteren allergischen Erkrankungen schützen kann. Außerdem sind in Fisch und Milch wichtige Mikronährstoffe enthalten: Seefisch liefert Jod, das für Entwicklung und Wachstums des Babys wichtig ist, und essentielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Durch Milchprodukte wird die Versorgung mit Calcium sichergestellt. Beide Lebensmitteln liefern auch hochwertiges Eiweiß, das gerade in der Schwangerschaft benötigt wird.

Mythos: Kinder mit allergischer Veranlagung dürfen nicht geimpft werden.

Fakt: 
Umgekehrt lassen wissenschaftliche Daten darauf schließen, dass die Impfung Kinder sogar vor Allergien schützt. Deshalb sollten gerade Risikokinder geimpft werden, in deren Familie gehäuft Erkrankungen wie Neurodermitis, allergisches Asthma, Heuschnupfen oder andere Allergien vorkommen.

Mythos: Sojamilch schützt Babys vor Allergien.

Fakt:
Die beste Allergieprävention für Babys ist es, wenn die Mutter sie über mindestens 4 Monate ausschließlich stillt. Wenn Stillen nicht möglich ist, sollte spezielle Säuglingsnahrung eingesetzt werden, die die Bezeichung „HA’ (hypoallergen) trägt. Hier sind die Eiweißstoffe so aufbereitet, dass sie nicht allergen wirken. Für Produkte auf der Basis von Soja-, Ziegen-, Schafs- oder Stutenmilch gibt es keine Belege, dass sie vor Allergien schützen. Vielmehr sind sie nach Meinung von Ernährungsexperten für die Ernährung von Säuglingen in der Regel nicht geeignet, da ihre Zusammensetzung nicht den Ernährungsbedürfnissen entspricht.

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Mythos:** Babys dürfen weder Kuhmilch noch Eier bekommen.

Fakt:
Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Verzicht auf Kuhmilch, Eier oder Fisch im ersten Lebensjahr keinen Einfluss auf die Prävention von Allergien hat. Kinder, die Fisch essen, scheinen sogar seltener an Neurodermitis und anderen atopischen Erkrankungen zu leiden. Wichtig für Eltern: Sie sollten darauf achten, dass ihre Kinder nicht übergewichtig werden - denn Übergewicht ist ein eindeutiger Risikofaktor für das Auftreten von Asthma.

Mythos: Antibiotika sind an Allergien schuld.

Fakt:
Diese These wird durch wissenschaftliche Daten nicht belegt. Einen eindeutigen Zusammenhang gibt es aber zwischen dem Einfluss von Umweltschadstoffen und der Entstehung von Asthma. Besonders Schimmelpilze, Tabakrauch, Autoabgase, Feinstaub und flüchtige organische Verbindungen wie Formaldehyd können das Allergierisiko erhöhen. Allergologen empfehlen deshalb, auf das Rauchen zu verzichten und durch richtiges Lüften und Heizen die Schimmelbildung in der Wohnung zu vermeiden. Ausreichende Frischluftzufuhr ist außerdem nach Sanierungsmaßnahmen nötig und wenn neue Möbel aufgestellt werden.

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