Artikel 19/04/2011

Pünktlich zum Sommerwetter in Deutschland: Die fünf größten Allergie-Mythen

Team jameda
Team jameda
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Die vermeintlich schönste Jahreszeit, der Frühling, hat begonnen. Das bedeutet für rund 20 Millionen Allergiker in Deutschland jedoch vor allem eins: Juckende Augen und eine triefende Nase. Um den Betroffenen das Leben zu erleichtern, werden laufend verbesserte Behandlungsmethoden entwickelt. Vorurteile halten sich trotz des wissenschaftlichen Fortschritts hartnäckig. Unsere Gesundheitsredakteurin Dr. Iris Hinneburg hat daher Allergie-Mythen unter die Lupe genommen und deckt die fünf größten Irrtümer rund um Heuschnupfen, Allergie & Co. auf.

Mythos 1: Impfen erhöht das Risiko für Allergien
Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie stellt in ihrer Leitlinie zur Allergieprävention fest, dass es für diese These keine wissenschaftlichen Belege gibt. Vielmehr gibt es Hinweise aus Studien, dass Impfen sogar das Allergierisiko senken kann. Gerade wenn in der Familie gehäuft Allergien auftreten, sollten Eltern ihre Kinder deshalb impfen lassen.

Mythos 2: Antihistaminika machen schlapp
Die aktuellen Arzneimittel machen – anders als frühere Produkte – nicht mehr müde. Denn moderne Wirkstoffe, wie beispielsweise Loratadin oder Cetirizin, gelangen kaum mehr ins zentrale Nervensystem und beeinflussen daher unser Reaktionsverhalten oder unsere Wachsamkeit nicht mehr. Oftmals ist es der Heuschnupfen selbst, der schlapp macht.

Mythos 3: Einmal Allergiker, immer Allergiker
Die so genannte Hyposensibilisierung hilft, Allergiesymptome abzuschwächen oder gar ganz verschwinden zu lassen. Der Körper wird durch diese Therapie mit dem Allergen etappenweise vertraut gemacht, bis er – im Idealfall – kaum noch auf den Auslöser reagiert.

Mythos 4: Nur rezeptpflichtige Arzneimittel helfen wirklich
Bei leichten Allergien helfen bereits so genannte OTC-Präparate, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Antihistaminika gibt es mit verschiedenen Wirkstoffen wie Cetirizin oder Loratadin. Manchmal reichen auch schon Augentropfen oder Nasensprays (mit Azelastin oder Levocabastin) aus. In schwereren Fällen helfen sonst auch kortisonhaltige Nasensprays auf Rezept.

Mythos 5: Pollen fliegen nur im Frühjahr/Sommer
Viele Menschen sind sich ihrer Allergie nicht bewusst, weil sie, etwa bei allergischen Symptomen im Dezember, gar nicht mit Heuschnupfen rechnen. Entscheidend für den Pollenflug ist jedoch die Temperatur, daher findet er mittlerweile fast ganzjährig statt: Von April bis August ist die Hauptsaison. In warmen Wintern können manche Bäume (Bsp. Erle und Haselnuss) aber auch schon im Dezember blühen. Besonders tückisch ist die hochallergene Ambrosia. Wenige Pollen genügen, um eine Krankheit zu verursachen. Umso wichtiger ist es, Allergiesymptome ernst zu nehmen. Denn aus einem unbehandelten Heuschnupfen kann sich allergisches Asthma entwickeln.

Unser Tipp:
Generell sollten Pollenallergiker versuchen, die allergieauslösenden Stoffe weitestgehend zu meiden. Betroffene können sich hierfür am Pollenflugkalender auf jameda.de orientieren. Er vermittelt eine Übersicht über die wichtigsten Pollenarten und die Jahreszeiten, in denen die Pollenbelastung besonders hoch ist.

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