Artikel 13/08/2012

Auch beim Sport gilt: Es kommt auf die Dosis an!

Team jameda
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Warum ist Sport gesund? Durch Sport werden sogenannte Progenitorzellen aktiviert, die geschädigte Kapillare und Gefäße regenerieren. Dadurch wird der Durchmesser größer und die Gefäßwand inklusive der sogenannten Intima Media dünner. Die Gefäßwände werden elastischer und gleichzeitig stabiler. Damit sinkt der sogenannte Gefäßwiderstand und auch der Blutdruck bis zu zehn mmHg bei rund 400 kcal Energieverbrauch pro Tag durch Sport, was zum Beispiel bei 30 Minuten strammem Spazierengehen verbraucht wird.

Bei einer bestehenden koronaren Herzkrankheit hatten sportliche Patienten nur in zehn Prozent eine Verschlechterung ihrer Erkrankung zu erwarten, während die Krankheitschwere bei unsportlichen Patienten in 46 Prozent der Fälle zunahm! In dieser Studie verbrauchten die sportlichen Patienten 2000 kcal/Woche durch Sport. Bei 28 Prozent verbesserte sich sogar die Herzleistung unter Sport, während dies bei den unsportlichen Patienten nur in sechs Prozent der Fall war. Nach einem Herzinfarkt ist also keine Schonung angesagt!

Auch bei medizinischen Interventionen schnitt der Sport sehr gut ab. Besonders sollen hier Studien zu der sogenannten Stentversorgung zitiert werden, denn diese kleinen Metallgitter, die als Röhrchen in Gefäße eingesetzt werden, sind sehr en vogue in Deutschland und daher sehr beliebt. Taugen Sie denn mehr als Sport?
In einer Studie von 2004 wurde gezeigt, dass die Patienten ohne Stent mit Sport nach 12 Monaten noch zu 95 Prozent am Leben waren, während die Patienten ohne Sport und mit Stent nur noch zu 82 Prozent 12 Monate überlebten! (Quelle: Hambrecht, R.C. u.a.: Percutanuos coronary angioplasty compared with exercise training in patients with stable coronary artery disease. Circulation, 109 (2004), 1371-1378.)

Auch wurde das Risiko untersucht, durch Sport zu sterben, wenn man die koronare Herzkrankheit hat. Es beträgt 1:1 Million Stunden Sport! Das heißt es ist sehr gering!

Sind die Stents vielleicht an den Beinen besser? In der sogenannten Clever Studie konnte bei Patienten mit einer Schaufensterkrankheit nachgewiesen werden, dass die schmerzfreie Gehstrecke bei Patienten mit Sporttherapie 5,8 Minuten betrug, während sie bei Patienten, die einen Stent bekamen, nur 3,7 Minuten betrug. Dieser Unterschied war sogar nach 12 Monaten Beobachtungsdauer signifikant!

In einer weiteren Megastudie in Taiwan, wo 416.175 Menschen von 1996 bis 2008 beobachtet wurden, konnte gezeigt werden, dass 15 Minuten Sport mit einem Puls von 92/min. (leichte Belastung!) am Tag die Wahrscheinlichkeit zu sterben um 14 Prozent reduzierte und die Lebenserwartung um drei Jahre verlängerte!

Einzige Auffälligkeit war eine Untersuchung von Schwartz aus dem Jahre 2011, in der mittels Kardio-CT bei Marathonläufern eine deutlich stärkere Plaquebildung von 274mm³ nachgewiesen werden konnte als bei Nichtläufern mit 169mm³. (Quelle: Schwartz JG, et al. ACC 2010 Scientific Sessions; 16.3.2010, Atlanta, USA.) Hier könnte die Überdosis des Sports zu vermehrter Verkalkung der Gefäße geführt haben.

Was bedeutet das für Sie? Am besten lassen Sie sich beim Sport vorab untersuchen und gut betreuen. Sinnvoll sind Einweisungen ins Training. Beim Ausdauertraining machen Sie nichts falsch, wenn sie es zu zweit machen und sich beim Laufen zum Beispiel unterhalten, was ein Zeichen dafür ist, dass sie noch aerob ohne Sauerstoffschuld und Übersäuerung trainieren.

Viel Spaß beim Training und guten Start ins Training!

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