Artikel 26/01/2016

Check-ups für die Hüfte: Untersuchung und Behandlung des ISG-Syndroms bei Frauen

Dr. med. Peter Konrad Sigg Orthopäde & Unfallchirurg
Dr. med. Peter Konrad Sigg
Orthopäde & Unfallchirurg
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Die Wechseljahre setzen bei Frauen deutlich früher als bei Männern ein und sind wie schon die hormonellen Veränderungen in der Pubertät wieder mit erheblichen Auswirkungen, nicht nur auf das Vegetativum und die Psyche, sondern auch auf den Knochenbau, das Bindegewebe, die Faszienstrukturen und die Muskulatur vor allem im Bereich des Beckens verbunden. Frauen besitzen zudem biologisch eine deutlich höhere Lebenserwartung als Männer. Aus diesem Grund sollten gerade auch Frauen zur bestmöglichen Erhaltung ihrer aufrechten Körperhaltung und ihres hoffentlich auch anmutig beschwingten Gangbildes, möglichst früh im Klimakterium spezielle Checkups durchführen lassen. Es sollten neben den gynäkologischen Checkups möglichst auch Untersuchungen der Hüften, der ISG und des unteren Rückens durchgeführt werden. Und natürlich sollten sich alle Frauen im Anschluss daran auch ausführlich und persönlich beraten lassen. Gegebenenfalls können sie sich auch schon frühzeitig über bioregenerative individuelle Interventionen informieren lassen.

Was ist eigentlich ein ISG-Syndrom?

Etwa drei- bis viermal so viele Frauen wie Männer leiden unter iliosakralen Hüftschmerzen. Dies wird zum Einen auf die anatomischen Besonderheiten des weiter ausladenden Beckens der meisten Frauen und zum Andern aber auch auf die hormonellen Auswirkungen auf die stabilisierenden, mehr oder weniger elastischen, bindegewebigen Faszienstrukturen der Hüften, des Beckenringes und des tiefen Rückens zurückgeführt.

Wer sind die Betroffenen?

Einseitige Fehlbelastungen durch langes Sitzen und Stehen in der Freizeit und im Beruf, ungünstige Sportarten und Unfälle sind sowohl bei Männern wie auch bei Frauen mit erhöhtem Risiko für ein schmerzhaft einschränkendes ISG-Syndrom verbunden.
Auch findet sich beim weiblichen Geschlecht eine besonders hohe Anzahl von iliosakralen Problemen nach Operationen an den Bandscheiben, nach Wirbelversteifungen und nach Hüft- Operationen wie dem Gelenkersatz TEP wieder. Eine ganz besondere Herausforderung für  Hüften, ISG und Rücken der Frau stellen aber Schwangerschaften und Geburten dar. Hierbei kommt es besonders häufig zu ISG-Syndromen mit entsprechenden Hüft- und Rückenschmerzen. Und diese können bei einer nicht ausreichenden Beachtung und Behandlung nachhaltige schmerzhafte Probleme im Zusammenhang mit dem ISG-Syndrom, aber auch weitere Probleme der Hüften und des tiefen Rückens entstehen lassen.

Wie verläuft die Untersuchung?

Der Spezialist wird Sie nach einer Abklärung Ihrer Lebensgeschichte gezielt weiter untersuchen und dabei versuchen, vorhandenes Regenerationspotential bestmöglich ausfindig zu machen. In den letzten Jahren haben Rheumatologie/Osteologie, Sportmedizin, Faszienbiologie, Radiologie sowie die bioregenerative Interventionsmedizin erfreuliche Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht.
Der Faktencheck Hüfte, ISG und Rücken sollte aber auch über folgende Parameter gezielte Aussagen ermöglichen:

  • Wie ist die aktuelle Knochendichte der Hüfte und der Lendenwirbel?
  • Wie ist der aktueller Zustand der Bandscheiben und des Spinalkanals der LWS?
  • Wie ist der aktueller Zustand der Hüft- und Kreuzdarmbeingelenke, z.B. bei Arthrose?
  • Wie ist die aktuelle Corestability (Iliopsoas, Piriformis, Erectoren und tiefe Faszien)?
  • Wie steht es um die aktuell erfassbare Sensomotorik, d.h. um die Haltung und das Gangbild?
  • Was sagen aktuelle, spezielle, individuell personalisierte Laborparameter aus?
  • Bestehen wesentliche Grund- und weitere Begleitleiden?

Ohne die Erfassung, die Dokumentation und eine gemeinsame Besprechung dieser
7 Grundsatzfragen kann jedoch keine Strategie geplant werden, welche auch wirklichen Erfolg verspricht. Außerdem ist bei einer Abweichung von diesem Vorgehens keine entsprechend individuell personalisierte bioregenerative Intervention zur noch bestmöglichen ISG-Regeneration und zum bestmöglichen Erhalt der anmutig aufrechten Körperhaltung sowie des hoffentlich noch ebenso anmutigen, beschwingten Gangbildes umsetzbar.

Über eventuelle Möglichkeiten zur Kostenerstattung für diese speziellen Checkups für Hüfte & ISG im Klimakterium und für die eventuell noch möglichen Biointerventionen, wie

  • interstitielles und endovasales Laserlicht,
  • Nukleoplastie,
  • Radiofrequenztherapie,
  • Eigenblut PRP/ACP,
  • stochastisch gepulste Magnetfelder in der Röhre,
  • neurovegetativ myofasziale Tiefenentspannung mit Cholininfusionen,
  • Faszien-Detox,
  • etc.

sowie über weitere ambulante und stationäre Möglichkeiten bei eventuell doch notwendig werdenden minimalinvasiv schonenden Eingriffen an Hüfte & ISG, sowie deren bestmöglichen Vorbereitung und die Nachbehandlung berät Sie der passend spezialisierte Arzt auf diesem Fachgebiet natürlich immer gerne noch ganz ausführlich persönlich.

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