Artikel 06/03/2016

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Günter Hartner

Team jameda
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Günter Hartner interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Allgemeinmediziner.

jameda: Herr Hartner, was hat Sie motiviert, Allgemeinmediziner zu werden?

Herr Hartner: Ich interessiere mich schon seit Beginn meines Medizinstudiums dafür, wie Menschen krank werden und somit auch dafür, wie sie wieder richtig gesund werden können. Als ich im Krankenhaus in der Inneren Medizin und der Anästhesie und Intensivmedizin arbeitete, haben mir die Patienten häufig sehr leidgetan. Ich machte mir immer mehr Gedanken um eine kurative Heilung. Im Krankenhaus hatte ich dafür keine Chance, da die Patienten oft schon „zu krank“ waren. Ich habe mich damals auf den Weg gemacht und viele Seminare, Kongresse und Fortbildungen besucht. Auf der Suche nach den Ursachen der Krankheiten. Und ich hatte das Glück, sehr gute Ärzte kennen zu lernen, die mir viel beibrachten. Vor circa 10 Jahren eröffnete ich dann meine eigene Praxis mit dem Grundsatz, den Menschen ursächlich zu helfen.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Hartner: Eben das, was ich oben geschrieben habe. Den Menschen richtig zu helfen. Eine lange und ordentliche Anamnese zu erstellen, gute Laborbefunde zu erheben, schulmedizinisch und ganzheitliche Therapieansätze abzuklären und dies alles individuell mit unseren Patienten zu besprechen und einen Weg für jeden zu finden.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Hartner: Na ja, richtige Vorurteile vielleicht nicht. Skepsis der Medizin, die wir machen. Ich erkläre aus diesen Gründen sehr viel und gehe den Weg mit den Patienten zusammen. Hierzu gehört aber auch Vertrauen und Motivation.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Hartner: Das sind Krankheiten, die schon lange bestehen. Die schon mit viel pharmakologischen Medikamenten behandelt wurden. Wenn zum Beispiel ein Patient zu uns kommt, bei dem relativ neu ein Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurde, haben wir gute Chancen, ihn zu heilen. Wenn ein Patient schon seit 15 Jahren einen Diabetes Typ 2 hat, und mit den entsprechenden Medikamenten versorgt wurde (was auch wichtig ist – solange er nichts anderes macht), wird es schwieriger. Der Organismus hat sich häufig schon an die Medikamente gewöhnt und die Nebenwirkungen sind auch zu beachten. Prävention ist eben auch wichtig. Sich rechtzeitig um die Gesundheit sorgen. Nicht erst, wenn es fast schon zu spät ist.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Hartner: Ich spreche mit den Patienten und erkläre ihnen, warum es wichtig ist, etwas zu machen. Häufig ändern wir dann den Therapieplan.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Hartner: Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Aber eines ist klar: Es sollten von den Kassen Arzt-Patienten-Gespräche honoriert werden. Die gibt es quasi nicht im Gesundheitssystem. Ein richtiges Gespräch dauert – je nach Zustand des Patienten – zwischen 30 und 60 Minuten**.**

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Hartner: Wir verwenden zur Diagnostik gute Geräte zur Messung des Muskeltonus, des Stresszustandes und der Wirbelsäule. Wir behandeln mit Sauerstoff (u.a. IHHT) und anderem, was hier in der Erklärung zu weit führen würde.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Hartner: Das schönste, was wir hören (und was jeder Arzt gerne hört) ist, wenn ein Patient berichtet: „Es geht mir wieder gut“. Und seine Werte dies bestätigen. Das freut mich persönlich immer am meisten. Dieses Erlebnis haben wir ab und an.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Hartner: Prävention! Und wenn eine Erkrankung schon da ist, sofort etwas tun und sich um die eigene Gesundheit kümmern sowie gute Ärzte um Rat fragen.

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