Artikel 04/12/2012

Das "Maus-Ohr": heftige Ohrschmerzen und keiner findet etwas ...

Team jameda
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Kennen Sie das: Sie haben anhaltende Ohrschmerzen, Druckgefühle auf den Ohren, das Gefühl, ein Finger bohrt in den Gehörgang oder Schmerzen hinter dem Ohr - und keiner sieht und findet etwas?

Das ist auch nicht möglich, da es sich um fortgeleitete Schmerzen von der Halswirbelsäule, genauer den kurzen Nackenmuskeln, handelt. Diese Verspannungen drücken auf Nerven, die den Gehörgang versorgen, daher kommt es zu einem fortgeleiteten Schmerz im Ohr.

Diese Verspannungen werden sehr häufig durch Computerarbeit oder sonstige monotone Tätigkeiten und Haltungen hervorgerufen. Auch Schüler, die verkrampft schreiben oder überhaupt viel schreiben müssen, leider häufig darunter.

Daher der scherzhafte Name ‘Maus-Ohr’, analog zum Maus-Arm! Der wissenschaftliche Name dazu ist ‘Otalgie’ (ein neuralgischer Schmerz am Ohr).

Häufig bestehen die Beschwerden über Kreuz, d. h. der rechte Unterarm und die Hand sind verspannt und reflektorisch schmerzt der linke Nacken und das linke Ohr. Beim Abtasten des Nackens findet man dabei stark schmerzhafte Triggerpunkte und beim Dehnen der Unterarme starke Schmerzen in den verkürzten Unterarmmuskeln.

Natürlich können auch viele andere Erkrankungen in den Nacken ausstrahlen und ähnliche Beschwerden auslösen:

  • Kiefergelenkbeschwerden, Fehlbiss
  • Nächtliches Zähneknirschen bei Stress
  • Fehlhaltungen in Körper und Wirbelsäule, Beinverkürzung
  • Kranke Zähne
  • Chronische Entzündungen der Mandeln
  • Akute und chronische Kieferhöhlenentzündungen
  • Virale Infekte mit Gliederschmerzen führen häufig bei Kindern zu Blockaden im Nacken
  • Fehlhaltungen im Schlaf oder nach Flügen, Auto- oder Busfahrten
  • Chronische Nackenverspannungen bei Stress und Überlastung

All dies muss berücksichtigt und abgeklärt werden.

Auf die Diagnose weisen die typischen Symptome hin und wenn man die Triggerpunkte tastet, dann kann man neuraltherapeutisch infiltrieren, am Nacken oder auch im Mund, und die Beschwerden lösen sich nach kurzer Zeit auf.

Wichtig ist dann jedoch eine weitere gezielte Behandlung, incl. orthopädischer Abklärung und gute Physiotherapie der obigen Ursachen. Eine Optimierung des Arbeitsplatzes, besonders auch mit einer ergonomischen Tastatur oder evtl. einem Trackball statt Maus und regelmäßige Dehnübungen der Unterarme sind täglich sehr wichtig!!

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