Artikel 11/10/2014

Hautkrebsvorsorge - Diagnostische Verfahren und Untersuchungen

Dr. med. Jens Tesmann Hautarzt (Dermatologe), Allergologe, Phlebologe
Dr. med. Jens Tesmann
Hautarzt (Dermatologe), Allergologe, Phlebologe
hautkrebsvorsorge-diagnostische-verfahren

Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in Deutschland. Jedes Jahr erkranken etwa 220.000 Personen neu an Hautkrebs, davon alleine ca. 20.000 am sogenannten schwarzen Hautkrebs, dem Melanom.

Aktinische Keratosen oder auch Präkanzerose werden die Vorstufen des Hautkrebses genannt. Am häufigsten kommen diese meist kleinen, geröteten und schuppenden Flecken an sonnenexponierten Stellen wie Gesicht, Arme und Rumpf vor. Am stärksten sind Personen vom hellhäutigen Typ betroffen.
Aus diesen Vorstufen können sich im Laufe der Zeit ohne Behandlung sog. Basaliome und Spinaliome entwickeln.

Der häufigste Hautkrebs stellt das Basaliom dar, besser bekannt als sog. weißer Hautkrebs. Die Behandlung kann in den meisten Fällen chirurgisch oder auch laserchirurgisch erfolgen, indem man den Hauttumor operativ entfernt und mikroskopisch untersuchen lässt, ob dieser auch vollständig entnommen wurde.

Basaliome bilden keine Tochtergeschwülste, sog. Metastasen, sodass sie auch als sog. halb-bösartige Tumore gelten. Sie können allerdings in die Tiefe wachsen und somit unterliegendes Gewebe nach und nach zerstören.

Der Spinaliom stellt den zweithäufigsten Hautkrebs dar. Insbesondere tritt dieser bei hellhäutigen Personen ab dem 50. Lebensjahr auf. Aufgrund des veränderten Freizeitverhaltens in den letzten Jahren mit intensiven Sonnenbädern steigt die Erkrankungstendenz aber auch bei jüngeren Personen deutlich an.

Spinaliome können wie das Basaliom auch sehr gut therapiert werden, wenn sie rechtzeitig entdeckt werden. Lange Zeit, über Jahre, werden Spinaliome leider meist kaum bemerkt, da sie unauffällig und meist langsam wachsen und häufig erst dann entdeckt werden, wenn sie deutlich sichtbar größer geworden sind. Zu diesem Zeitpunkt entwickeln Spinaliome die Tendenz, Metastasen auszubilden.

Das Melanom, der sog. schwarze Hautkrebs ist weitaus seltener. Dennoch erkranken in Deutschland nach aktuellen Daten pro Jahr ca. 20.000 Personen an diesem deutlich gefährlicheren Hautkrebs.

Wenn das Melanom frühzeitig erkannt wird, ergeben sich bessere Heilungschancen, weshalb eine Früherkennung sehr wichtig ist. Dafür stehen moderne diagnostische Verfahren zur Verfügung.

Auflichtmikroskop
Sämtliche Muttermale und Pigmentflecken können damit gezielt mikroskopisch untersucht werden.

Computergestützte digitale Auflichtmikroskopie
Die Dokumentation und Verlaufskontrolle von Pigmentflecken ist unerlässlich für eine präzise
Vergleichbarkeit von verdächtigen Hautveränderungen.

Zur Früherkennung eignet sich z.B. das Auflichtmikroskopie-System. Damit kann durch die oberflächlichen Hautschichten hindurchgesehen werden, die Pigmentzellen können stark vergrößert dargestellt werden und dadurch kann die Haut ganz speziell beurteilt werden.
Tiefer liegende Strukturen, die sonst nicht erkennbar sind, können damit sehr gut beurteilt werden.
Digitale auflichtmikroskopische Bilder können bei der Erstuntersuchung nach Bedarf von verdächtigen Muttermalen gemacht und archiviert werden. Nach 1 Jahr erfolgt die Verlaufskontrolle und die Aufnahmen können somit verglichen werden. Die Früherkennung des malignen Melanoms wird dadurch wesentlich erleichtert und gefördert. Der Patient kann diese völlig schmerzlose Untersuchungsmethode am Bildschirm auch mitverfolgen.

Die Hautkrebsvorsorge-Untersuchung erfolgt nach der sog. ABCDE-Regel:
Die wichtigsten Warnzeichen sind dabei:

  • Asymmetrie der Hautveränderung
  • Begrenzung die unscharf und unregelmäßig ist
  • Colour wie Farbe
  • Durchmesser > 5mm
  • Erhabenheit

Tipps zur Vermeidung von Hautkrebs:

  • Die Mittagssonne sollte zwischen 11 und 15 Uhr gemieden weder bzw. man schützt sich durch Textilien und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 25).
  • Auch bei bedecktem Himmel kann UV Strahlung Lichtschäden in unserer Haut auslösen, deshalb sollte eine Sonnencreme mit einem hohen Schutzfaktor verwendet werden.
  • Es sollten Sonnenbrillen mit 100 % UV-Schutz, die auch vor blauem Licht schützen getragen werden.
  • Solarien sollten gemieden werden.
  • Kinderhaut bedarf eines intensiveren Schutzes vor übermäßiger Sonne.
  • Falls sich Ihre Muttermale in Farbe, Größe oder Form verändern oder falls Sie Wunden an der Haut beobachten, die nicht abheilen, ist eine dermatologische Untersuchung zu empfehlen.

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