Artikel 25/03/2013

Nagelpilz - das Spektrum möglicher Behandlungen ist größer geworden!

Dr. med. Christian Seidel Hautarzt (Dermatologe), Allergologe, Homöopath
Dr. med. Christian Seidel
Hautarzt (Dermatologe), Allergologe, Homöopath
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Pilzbefallene Nägel sind nicht allein ein optisches Problem, sie bieten auch für dem Therapeuten häufig Schwierigkeiten. Oft liegt beim Patienten über Jahre eine ‘gepflegte’ und kaum sichtbare Pilzerkrankung der Füße vor. Diese zeigt sich in vielen Fällen nur durch eine feine Schuppung. Über die Zeit kommt es dann zum Nagelbefall, der zumeist erst auf einer Seite beginnt - irgendwann aber auch auf den anderen Fuß überspringt.

In den meisten Fällen ist die Diagnose eines Nagelpilzes (Nagelmykose) klinisch zu stellen. Eine Mikroskopie eines frisch abgenommenen Präparates, eine Pilzkultur und eventuell eine feingewebliche Nageluntersuchung runden die Diagnostik ab.

Hat der Nagelpilz nur den freien Teil des Nagels befallen (und nicht mehr als 50%), dann kann ein Versuch mit frei erwerblichen Anti-Pilz-Nagellacken Sinn machen. Ist der Nagel deutlicher bepilzt oder reicht der Befall sogar bis unter das Nagelhäutchen, dann sollte ein umfassenderes Konzept gewählt werden.

Hierfür eignen sich Tabletten, welche oft über Monate in verschiedenen Schemen verabreicht werden. Begleitend dazu sollte ein Nagellack verwendet werden, möglichst mit einer anderen Wirkstoffklasse als das oral verabreichte Präparat. Tabletten haben den Vorteil, dass oft auch ein starker begleitender Fußpilzbefall umfassend zu bessern ist. Nebenwirkungen sind bei den modernen Präparaten kalkulierbarer geworden, obschon Laborkontrollen (Blutbild, Leber- und Nierenwerte, Fette) in bestimmten Abständen indiziert sind. Trotz optischer (d. h. klinischer) Heilung, wird eine mykologische Heilung (d. h. negative Pilzkultur nach Therapie) oft nicht erreicht, Rezidive sind daher möglich. Immer wieder kann es vorkommen, dass Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Erkrankungen, Nebenwirkungen oder aber einfach der Wille des Patienten gegen eine orale Tablettenbehandlung sprechen. In diesem Falle war früher ein Behandlungserfolg nur schwer zu erzielen.

In jüngster Zeit ist durch den Einsatz der Lasertherapie eine neue Option zur Nagelpilzbehandlung hinzugekommen. Sie wird oft auch salopp als ‘Nagelblitzen’ bezeichnet. Mit einem energiereichen Laser- oder Lichtstrahl wird das befallene Gewebe behandelt. Durch die Wechselwirkung mit dem Licht bzw. eine gezielte Erwärmung wird der Pilz in seinem Wachstum beeinträchtigt und langsam nach außen gedrängt. Die Behandlung ist kaum schmerzhaft und muss ggf. wiederholt werden. Eine begleitende Therapie mit einem äußerlich angewendeten Wirkstoff ist möglich.

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