Artikel 19/01/2011

Rosazea - Pickel und Gesichtsrötungen beim Erwachsenen

Dr. med. Robert Kasten Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
Dr. med. Robert Kasten
Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
rosazea-behandlung

Wenn bei Erwachsenen im Gesicht oder im Dekolletee Rötungen, Pusteln oder andere Entzündungen auftreten, verbirgt sich dahinter häufig eine Rosazea, die im Volksmund auch Kupferfinne oder Kupferrose genannt wird.

Welche Krankheitszeichen treten bei der Rosazea auf?
Die Rosazea entwickelt sich langsam in mehreren Stadien und obwohl etwa drei bis sechs Prozent der Bevölkerung Deutschlands unter dieser Hauterkrankung leiden, wird sie oft nicht oder nicht rechtzeitig erkannt und behandelt. Typischerweise besteht zunächst eine Rötungsneigung des Gesichtes und des Dekolletees, die schon in jungen Jahren zum Beispiel beim Sport oder bei Stresssituationen auftritt. Später entwickeln sich häufig kleine Eiterpusteln im Bereich des Mundes, an den Wangen und an der Nase. Bei etwa der Hälfte der Patienten zeigt sich die Rosazea auch an den Augen mit einer Reizbarkeit der Bindehaut durch helles Licht oder Luftzug.

Wie entsteht diese Erkrankung?
Bei der Rosazea besteht eine erhöhte Empfindlichkeit der Blutgefäße der Haut auf äußere Reize. Zum Beispiel bei Stress oder bei einem Temperaturwechsel neigen die Hautgefäße zu einer starken Erweiterung. Dies führt zu einer Rötung im Gesicht und im Dekolletee. Weil diese Gefäßerweiterungen häufig auftreten, bleiben die feinen Blutgefäße schließlich erweitert und zeigen sich als dauerhafte Rötungen vor allem an den Nasenflügeln, Wangen aber auch am Kinn. Durch die erweiterten Blutgefässe wandern Entzündungszellen und Entzündungseiweisse in die Haut und verursachen rötliche, erhabene Knötchen und kleine eitergefüllte Pusteln. Wenn die Rosazea lange Zeit nicht behandelt wird, kann sich vor allem bei Männern eine knotige Nase (Kartoffelnase) entwickeln durch ein verstärktes Wachstum der Talgdrüsen.

Ist die Rosazea ansteckend?
Die Rosazea ist nicht ansteckend. Jedoch wird die Erkrankung häufig vererbt und vor allem helle, so genannte ‘keltische’ Hauttypen sind bevorzugt von der Erkrankung betroffen.

Wie kann man die Rosazea behandeln?
Bei dieser Erkrankung ist es ganz besonders wichtig, rechtzeitig eine Behandlung zu beginnen. Nur so kann eine Verschlechterung der Rosazea und eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Zu Beginn der Erkrankung werden entzündungshemmende Cremes und Lotionen eingesetzt, die meist die Wirkstoffe Metronidazol oder Erythromycin enthalten. Später werden oft Tabletten verschrieben, die den Wirkstoff Doxycyclin enthalten. Diese Substanz reduziert die Entzündungen und hemmt das Auftreten von Knoten und Pusteln.

Kann man die Rosazea auch mit Laser behandeln?
Eine Behandlungsmöglichkeit, die ohne Chemie auskommt, stellt die Laser- oder IPL-Behandlung dar. Bei dieser wissenschaftlich untersuchten und empfohlenen Therapie werden die Blutgefäße verengt, so dass weniger Rötungen und Entzündungen auftreten. Die Laser- oder IPL-Therapie ist die einzige Behandlung, die am Entstehungsmechanismus der Rosazea angreift. Üblicherweise erfolgen die Behandlungen in vier bis acht Sitzungen im Abstand von vier bis sechs 6 Wochen.

Auf was muss ich achten, wenn ich Rosazea habe?
Die meisten Patienten haben eine empfindliche Haut, die mit Reizungen auf alkoholhaltige Kosmetika reagiert. Auch ein Temperaturwechsel, Sonnenlicht oder scharfes und heißes Essen kann zu einer Rötung und manchmal zu einer Pustelbildung führen.

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