Artikel 31/10/2012

Erkältungszeit – Wo lauern Bakterien und Viren?

Team jameda
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Kaum hat die nasskalte Jahreszeit begonnen, holen sich viele Menschen einen grippalen Infekt mit Husten, Schnupfen, oft auch Kopf- und Gliederschmerzen. Wo die Krankheitserreger auf ihre Opfer lauern und wie man ihnen entgehen kann, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitsspecial.

Bakterien und Viren – zwei unterschiedliche Lebensformen
Bakterien sind Lebewesen, die nur aus einer Zelle bestehen. Sie kommen in unterschiedlichen äußeren Formen vor, z. B. als Kugeln, Stäbchen oder Schrauben. Mit ihrer Größe von durchschnittlich 0,3-0,5 µm (300-500 nm) sind sie nur unter dem Mikroskop sichtbar. Viren besitzen im Gegensatz zu Bakterien keinen eigenen Stoffwechsel, sondern schleusen ihr Erbmaterial in eine Wirtszelle ein. Diese infizierten Zellen vervielfältigen das fremde Erbmaterial und produzieren so neue Viren. Viren sind mit etwa 22-230 nm noch kleiner als Bakterien.

Wie werden Krankheitserreger übertragen?
Bakterien und Viren können durch Tröpfchen- und Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden. Niest oder hustet eine erkrankte Person, verteilen sich winzige Speichel-Tröpfchen in der Luft. Über die Schleimhäute von Mund, Nase, Rachen oder Augen finden die Erreger Zugang zu ihrem nächsten Opfer. Als Schmierinfektion bezeichnet man die Ansteckung durch Berühren von infizierten Personen oder Gegenständen.

Keime lauern auf Türklinken, Telefonhörern, Tastaturen
Überall dort, wo viele Menschen verkehren, ist die Dichte an Krankheitserregern hoch. Vor allem in geschlossenen Räumen wie Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln sammeln sich Bakterien und Viren in der Luft und an Gegenständen. So sind z. B. auf Türklinken, Computertastaturen und Haltegriffen von Bus oder Bahn Keimherde zu finden, auch Telefonhörer, Fernbedienungen oder das Geld sind erheblich mit Erregern belastet. Wie lange Keime auf Oberflächen überleben können, hängt von ihrer Art, der Temperatur und der Luftfeuchte ab. Erkältungsviren beispielsweise bleiben auf glatten Oberflächen bis zu zwei Tage ansteckend.

Harmlose Erkältung, echte Grippe, bakterielle Infektionen
Zu der Vielzahl von Virusarten, die grippale Infekte hervorrufen können, gehören die Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren, Enteroviren u. a. Die Viren befallen die Schleimhäute, vermehren sich dort und zerstören dabei die oberste Zellschicht. Dadurch schwellen die Schleimhäute an, die Nase verstopft, der Hals schmerzt. Durch die Entzündung wird vermehrt Schleim gebildet, die Nase läuft. Kopf- und Gliederschmerzen, auch Fieber können auftreten. Hat der Körper sich auf die Erkältungsviren eingestellt, kann er sie gut bekämpfen. Nach einer Woche ist der Infekt meist ausgestanden. Die Viren der „echten Grippe“ (Influenza) sind dagegen hartnäckiger und rufen schwerwiegende Symptome hervor wie plötzliches hohes Fieber, starken Husten und massive Schwäche. Es dauert länger, bis man sich vollständig erholt hat, Influenza kann auch tödlich enden. Infizieren Bakterien die Schleimhäute kann es z. B. zu einer bakteriellen Mandelentzündung, Lungenentzündung, Vereiterung der Nebenhöhlen oder Scharlach kommen. Oft setzten sich Bakterien auch auf eine harmlose Virus-Erkältung auf, da das Immunsystem dann bereits geschwächt ist.

Wieso wird man in den kühlen Jahreszeiten öfter krank?
Erkältungsviren vermehren sich bei Temperaturen von 3-33 °C, also unterhalb der Körpertemperatur, besonders gut. Die Kälte der Herbst- und Wintermonate ist somit ideal für ihre Verbreitung. Auch frierende Personen sind ein leichtes Opfer: Da sich bei Kälte die Gefäße der Schleimhäute zusammenziehen, werden diese weniger durchblutet und nicht ausreichend mit Abwehrkörpern versorgt. Enge, geheizte Räume fördern zudem die Austrocknung der Schleimhäute und die Ansteckung der Menschen untereinander.

Sich Keime vom Leibe halten und andere nicht anstecken
Beachtet man einige Regeln im Alltag, kann man sich und andere vor Krankheitserregern schützen:
Hände weg von Augen, Nase, Mund!
Schleimhäute sind die Eingangspforten für Bakterien und Viren. Lässt man konsequent die Finger aus dem Gesicht, haben Erreger, die auf den Händen sitzen keine Chance. Also kein Augenreiben, Fingerbefeuchten oder Nasekratzen …
Gründlich Händewaschen
Regelmäßiges Händewaschen spült Krankheitserreger fort. Besonders vor dem Essen, nach dem Toilettengang oder nach dem Hantieren mit verunreinigten Gegenständen ist dies sinnvoll. Dazu seift man die Hände mit Wasser und Seife oder Waschsyndet 20-30 Sekunden gründlich ein. Achten Sie dabei auf Zwischenräume, Fingernägel und auch Handrücken! Gut unter laufendem Wasser abspülen und abtrocknen. Einmalhandtücher und Desinfektionsmittel mindern das Infektionsrisiko nochmals.
Einmaltaschentücher benutzen
Verwenden Sie Einmaltaschentücher zum Naseputzen konsequent nur einmal. Benutzte Tücher sollte man in einen Plastikbeutel geben oder gleich in den Mülleimer werfen. Händewaschen nicht vergessen, um andere nicht anzustecken!
Niesen und husten – aber richtig
Um die Hände sauber zu halten, sollte man in die Ellenbogenbeuge niesen oder husten. Umstehende Mitmenschen kann man vor Ansteckung eher schützen, indem man sich bei einer Niesattacke von ihnen abwendet.
Abstand halten und auskurieren
Küsse und Umarmungen müssen warten, bis alle wieder gesund sind. Ein separates Zimmer für den Kranken schützt die Familienmitglieder, einige Tage zu Hause im Bett zum Auskurieren des Infektes bewahrt die Kollegen im Büro vor Ansteckung.
Viel trinken und Schleimhäute pflegen
Sowohl zur Vorbeugung als auch zum Ausheilen des Infektes sollte man viel trinken und die Schleimhäute feucht halten. Inhalationen mit Wasserdampf und ätherischen Ölen, Nasenspülungen mit Salzwasser und ein befeuchtendes Nasenspray pflegen die Schleimhäute, die so Erreger optimal abwehren können.
Dreimal am Tag ordentlich lüften
Heizungen und Klimaanlagen sowie seltenes Lüften trocknet die Raumluft aus. Öffnen Sie dreimal am Tag die Fenster für jeweils 10 Minuten! So schaffen Sie ein angenehmes Raumklima und verringern die Anzahl der Krankheitserreger.

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