Artikel 06/03/2015

Was ist ADHS und was können Eltern tun?

Team jameda
Team jameda
adhs-symptome-bei-kindern-und-was-eltern-tun-koennen

Was ist ADHS?

Nach medizinischen Leitlinien und in den Regularien der Krankenkassen liegt sie dann vor, wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch immer wiederkehrende Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität in allen Lebensbereichen beeinträchtigt sind. Lebensbereiche der Kinder sind die Familie, Kindergarten/Schule und die Freizeit mit oder ohne Freunde. Auf allen Kontinenten der Erde kommt diese Störung bei 5% der Menschen vor. Und, wenn man nicht nach Hyperaktivität, sondern nur nach Unaufmerksamkeit fragt, dann sogar bei bis zu 10%. Das bedeutet, von 20 Kindern einer Schulklasse haben meist 1-2 Kinder ein ernsthaftes Problem mit der Konzentration im Unterricht und bei den Hausaufgaben oder sind übertrieben schusselig zu Hause.

Was ist ADHS, wie sie ein erfahrener Arzt bei Kindern und Familien miterlebt?

Eine Regulationsstörung, die bei manchen Kindern schon im Säuglingsalter und bei vielen im Kindergartenalter sichtbar wird: Alle Wahrnehmungs- und Handlungsvorgänge im Gehirn sind immer wieder kurz unterbrochen. Oft werden Aufträge nicht wahrgenommen, müssen deshalb mehrfach wiederholt werden, auch wenn das Kind nicht in einer Verweigerungshaltung ist. Handlungen und Bewegungen erfolgen häufig mit unangemessener Heftigkeit (z .B. Zärtlichkeit). Im Schulalter wird es den Eltern in der Regel deutlich.

Diese Frage taucht in keinem Fragekatalog auf, ist aber das Hauptleid, das mit der Zeit zum Verlust der Anstrengungsbereitschaft führt. Von dieser Bereitschaft, sich Mühe zu geben, hängt der Verlauf des Lebens immer wieder entscheidend ab: Ob ich schnell aufgebe oder mich mit Zuversicht durch ein Problem durchbeiße, bestimmt über spätere Zufriedenheit oder den Verlust des Selbstvertrauens.

Was können wir tun?

Die unwillkürlichen sehr kurzen Aufmerksamkeitsabbrüche werden auf Video sichtbar und auch, wie Eltern und Kinder sich gegenseitig steuern. Wenn Eltern Kleinigkeiten, die wichtig sind, an ihrem Verhalten ändern, können sie den Lebensweg ihrer Kinder günstig beeinflussen: z. B., indem sie die Momente nicht verpassen, in denen sich ihr Kind Mühe gibt. Und, indem sie sicher im (Durch-)Setzen von Grenzen werden, sollte ihr Kind sich unberechtigt verweigern.

Viele Folgen der ADHS lassen sich dadurch vermeiden. Ist die Aufmerksamkeitsspanne zu kurz oder kann in der Schule trotz normaler Intelligenz das Gelernte nicht abgerufen werden, kann ein Medikament den kontinuierlichen Zugriff auf die eigenen Fähigkeiten wiederherstellen. Dann schafft das Kind oder der Erwachsene auf einmal das, was es/er sich vorgenommen hat. Daraus erwachsen Zuversicht und Selbstvertrauen. Es kommt jedoch auf die genaue Dosierung des Medikaments an. Falsche Dosierung ist die häufigste Ursache für mangelnde positive Wirkung und unangenehme Nebenwirkungen der Medikamente! Wir können mit videogestützter Verhaltensbeobachtung die optimale Dosis bestimmen.

Neurofeedback und Biofeedback

Bei vielen Kindern mit ADHS ist das Gehirn nicht richtig aktiviert, wenn sie eine Aufgabe erledigen. Andererseits sind sie oft übermäßig aufgeregt, wenn sie in einer Arbeit eine schwierige Aufgabe gestellt bekommen. Das angemessene Aktivieren wird mit dem Neurofeedback trainiert. Das angemessene sich entspannen und sich sammeln in Belastungssituationen wird mit dem Biofeedback trainiert. Beides sind Methoden, die ganz ohne Medikament auskommen.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.