Artikel 06/12/2015

Blasenschwäche nach der Geburt: Was hilft?

Team jameda
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Frauen sind während und nach einer Schwangerschaft häufig von einer schwachen Blase geplagt. Über Ursachen und Umgang mit der Harninkontinenz informiert die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Warum leiden frisch gebackene Mütter oft unter Blasenschwäche?

Die bei Frauen häufig auftretende Blasenschwäche während und nach einer Schwangerschaft hat ihre Ursache in der besonderen Belastung, die in dieser Zeit auf dem weiblichen Körper ruht. Zum einen werden Muskeln, Sehnen und Bänder durch das Hormon Progesteron elastischer, um dem Ungeborenen Platz zu schaffen und die Geburt durch den engen Geburtskanal zu ermöglichen. Zum anderen drückt das zunehmende Gewicht auf festigende Strukturen wie den Beckenboden, so dass dieser stark gedehnt und überansprucht wird. Die Beckenbodenmuskulatur liegt zwischen Scham- und Steißbein und den Sitzhöckern des Beckens. Sie besteht aus drei Muskellagen, die den Bauchraum nach unten abschließen, den inneren Organen Halt geben und die Schließmuskeln von Harnröhre und After unterstützen. Sind diese Muskelstrukturen ausgeleiert, kann es bei Belastung des Bauchraumes zu tröpfchen- oder auch schwallweisem Abgang von Harn kommen. Diese Belastungsinkontinenz zeigt sich z. B. beim Niesen, Husten, Lachen oder beim Heben von schweren Dingen.

Eine Blasenschwäche verschwindet oft mit der Regeneration nach der Geburt

Etwa die Hälfte aller schwangeren Frauen ist während und für einige Zeit nach der Geburt von einer Blasenschwäche betroffen. Meist verschwindet die Inkontinenz mit der Regeneration des Körpers nach der Geburt wieder. Bei 6 % der Frauen bleibt sie bestehen, insbesondere dann, wenn die Blasenschwäche schon vor der Schwangerschaft bestand oder eine Veranlagung zu schwachem Bindegewebe vorliegt. Eine gute Gelegenheit, eine eventuelle Blasenschwäche anzusprechen, ist die erste Untersuchung beim Frauenarzt 6-8 Wochen nach der Geburt. Hier untersucht der Arzt, ob sich das Gewebe des Unterleibs wieder normal zurückbildet.

Was können Frauen tun, um einer Blasenschwäche zu begegnen?

  • Nicht Rauchen: Natürlich dürfen werdende Mütter nicht rauchen, um ihrem ungeborenen Kind eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Aber auch der Blase zuliebe sollte man auf den Tabakkonsum verzichten, da ein Raucherhusten den Beckenboden belastet und auch das Rauchen an sich im Verdacht steht, die Entstehung von Harninkontinenz zu begünstigen.
  • Wer sich regelmäßig bewegt und Sport treibt, festigt die Beckenbodenmuskulatur und unterstützt so die optimale Funktion des Blasenschließmuskels.
  • Frauen sollten schon während der Schwangerschaft ein Beckenbodentraining aufnehmen. Hier werden die Gewebestrukturen des Unterleibes durch gymnastische Übungen gefestigt.
  • Wärme während der Geburt: Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Wärmeanwendung mit Dammmassage während der Geburt Schmerzen lindert und vor einer Harninkontinenz schützen kann.
  • Verstopfung und Pressen beim Stuhlgang vermeiden: Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit kann eine Verstopfung und starkes Pressen beim Toilettengang verhindern und so die Beckenbodenmuskulatur entlasten.
  • Übergewicht reduzieren: Im Zuge der Rückbildung nach der Entbindung pendelt sich das Körpergewicht bei vielen Frauen von selbst wieder auf das Normalgewicht vor der Schwangerschaft ein. Wenn die Pfunde hartnäckig verweilen, sollte man nach dem Abstillen durch regelmäßigen Sport und ausgewogene Ernährung Übergewicht reduzieren, um den Beckenboden zu schonen.

Mehr Informationen rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt erfahren Sie hier.

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