Artikel 17/04/2011

Brustkrebs bei Männern

Team jameda
Team jameda
brustkrebs-bei-maennern

Betroffene haben häufig mit Unverständnis zu kämpfen: Männer bekommen doch keinen Brustkrebs! Leider doch - nach Schätzungen trifft es pro Jahr in Deutschland zwischen 230 und 500 Männer. Damit gehört Brustkrebs bei Männern zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Im Gegensatz zu Frauen wird Brustkrebs bei Männern eher spät diagnostiziert. Das hängt auch mit fehlendem Problembewusstsein zusammen.

Krankheitsentstehung
Neben dem männlichen Sexualhormon Testosteron produzieren gesunde Männer auch geringe Mengen der weiblichen Geschlechtshormone, der Estrogene. Für die Entstehung von Brustkrebs bei Männern werden vor allem Verschiebungen des Hormongleichgewichts verantwortlich gemacht. Diese Verschiebungen können beispielsweise durch Hodenerkrankungen entstehen, aber auch durch sehr starkes Übergewicht oder Leberschäden.

Symptome
Aufmerksam werden sollten Männer, wenn sie Knoten oder andere Veränderungen in der Brust bemerken. Auch wenn die Brustwarze eingezogen oder länger entzündet ist oder Flüssigkeiten absondert, wird es Zeit für einen Arztbesuch. Wenn Lymphknoten in der Achselhöhle über längere Zeit vergrößert oder verhärtet sind, sollten ebenfalls die Alarmglocken läuten.

Zeitnah abklären
Solche Symptome sollten durch einen Arzt zeitnah abgeklärt werden. Erster Ansprechpartner für betroffene Männer ist der Hausarzt. Leider gibt es keine speziellen Fachärzte für Männer mit Brustkrebs, so dass die Patienten meist an Brustzentren in Frauenkliniken weiterbehandelt werden. Die weitere Diagnostik verläuft grundsätzlich wie bei Frauen: Mit Ultraschall und einer Mammographie kann die Veränderung beurteilt werden. Bei Verdacht auf einen Tumor schließt sich in der Regel eine Gewebeentnahme (Biopsie) an.

Mit Stahl, Strahl und Chemo
Wie bei Frauen kommen als Behandlungsoptionen auch bei Männern mit Brustkrebs Operation, Bestrahlung und Chemotherapie in Frage. Bei der Operation wird der Tumor so weit wie möglich entfernt. Da sich bei Männern im Bereich der Brust relativ wenig Fett- und Drüsengewebe befindet, ist eine brusterhaltende Operation häufig nicht möglich. Durch die Bestrahlung sollen Tumorzellen abgetötet werden, die bei der Operation nicht entfernt wurden. Die Chemotherapie trifft auch Krebszellen, die sich schon von dem ursprünglichen Tumor entfernt haben. Bei Männern wird auch häufig eine Anti-Hormontherapie durchgeführt, da die meisten Brustkrebszellen bei Männern durch die weiblichen Geschlechtshormone zum Wachstum angeregt werden.

Auffällig, aber ungefährlich: Gynäkomastie
Deutlich häufiger als zu Brustkrebs kommt es bei Männern zu einer gutartigen Vergrößerung der Brust. Dieses Phänomen bezeichnen Mediziner als Gynäkomastie. Sie kann durch Hormonschwankungen auftreten, wie sie beispielsweise in der Pubertät vorkommen. Aber auch bei älteren Männern kann es zu einer Gynäkomastie kommen. Daneben können auch langjähriger Alkoholkonsum oder bestimmte Medikamente die Brustschwellung begünstigen. Eine sehr häufige Ursache ist Übergewicht, da Körperfett nicht nur am Bauch, sondern auch im Bereich der Brust eingelagert werden kann. Im Zweifelsfall kann ein Besuch beim Hausarzt helfen, gutartige und bösartige Vergrößerungen der Brust zu unterscheiden.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.