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Künstliche Hüftgelenke sind eine bewährte Therapie der Hüftarthrose: Prothesen erlauben den Patienten, sich wieder schmerzfrei zu bewegen. Künstliche Hüftgelenke haben jedoch eine auf circa 25 Jahre begrenzte Lebensdauer:

Die Prothese kann sich lockern oder verschleißen. Eine Lockerung der Hüftprothese tritt wesentlich häufiger auf als Prothesenversagen. Dann müssen defekte Bestandteile oder die gesamte Prothese gewechselt werden, um den Patienten von Schmerzen und Instabilität der Hüfte zu befreien.

Warum sollte ein Prothesenwechsel durchgeführt werden?

Der Hüftprothesenwechsel ist nach der Prothesenlockerung das einzige Verfahren zur Wiederherstellung der schmerzfreien Vollbelastung.

Es gibt keine konservative Behandlung der Prothesenlockerung. Diese Wechseloperation ist eine Behandlung, die durch einen erfahrenen Hüftspezialisten durchgeführt werden muss.

Symptome der Hüftprothesenlockerung

Patienten mit gelockerter Hüftprothese spüren Schmerzen in den Leisten oder den Oberschenkeln. Manchmal hören sie Klickgeräusche. Die Instabilität der Hüfte und das beinahe Auskugeln (Subluxation) der Hüftprothese kann auftreten.

Die Hüftschmerzen können häufig bis in das Kniegelenk ausstrahlen. Die Beinlänge kann sich dann durch Einsinken des Prothesenschaftes merklich verkürzen.

Ursachen des Hüftprothesen Versagens

  • Verschleiß der Gleitfläche

Die Prothese kann verschleißen. Vor allem das Kunststoff-Inlay in der Gelenkpfanne kann abnützen und versagen. Es muss dann ersetzt werden.

  • Aseptische Osteolyse

Um die Prothese herum kann sich der Knochen zurückbilden (Osteolyse). Die Verankerung der Prothese lockert sich dann. Das ist relativ häufig die Ursache der Prothesenlockerung.

Weitere Ursachen sind außerdem häufig nichtbakterielle (aseptische) Entzündungsreaktionen, die von Abriebmaterial aus der Prothese ausgelöst werden.

  • Hüftluxation

Die Prothese kann durch eine ungünstige Positionierung der Hüftpfanne instabil werden: Der Hüftkopf kann dann wiederholt aus der Pfanne springen (Hüftluxation).

  • Infekt der Hüftprothese

In seltenen Fällen kann sich die Prothese infizieren (bakterieller Protheseninfekt). Dann muss die Prothese komplett entfernt werden. Der Infekt muss durch Antibiotika saniert werden, bevor ein Prothesenwechsel vorgenommen werden kann.

  • Periprothetische Fraktur

Ein Knochenbruch im Bereich der Hüftprothese (periprothetische Fraktur) nach einem Sturz auf das Hüftgelenk, kann das Implantat lockern. In solch einem Fall muss zugleich die Fraktur stabilisiert und die gelockerte Hüftprothese ausgetauscht werden.

  • Operative Schwierigkeiten

Die Hüftrevision dauert länger und ist schwieriger als die Erstimplantation der Hüfte. Die alte Prothese muss teilweise oder ganz entfernt werden, bevor der Prothesenwechsel vorgenommen werden kann.

Die Tragfähigkeit des Knochens kann durch die bereits vorthandene Prothese verringert sein. Durch Spenderknochen, Kunstknochen aus Keramik und besondere Implantate können im Bedarfsfall diese Schwächen des Knochens ausgegleichen werden.

Der Schaft der alten Prothese wird durch Aufschneiden des Oberschenkelknochens zugänglich gemacht (transfemoraler Zugang).

Die durch vorangegangene Operationen noch geschwächte Hüftmuskulatur ist jedoch manchmal nicht hinreichend, um die Hüftprothese zu stabilisieren.

Wie kann die Lebensdauer eine Hüftprothese nach Wechsel erhöht werden?

Eine gut trainierte Hüftmuskulatur stabilisiert die Prothese. Eine schwache Knochenqualität kann durch Spenderknochen oder körpereigene Knochensubstanz, z.B. aus dem Beckenkamm, ausgegleichen werden.

Es gibt auch die Möglichkeit durch keramischen Ersatzknochen den Knochenaufbau langfristig zu fördern. Eine Trageschwäche des Knochens kann durch Spezialimplantate ausgegleichen werden: Metallsockel können eine Hüftpfanne zusätzlich im Beckenknochen verankern.

Vorbereitung eines Prothesenwechsels

Vor dem Hüftprothesenwechsel müssen alle vorbereitenden Untersuchungen durchgeführt werden. Dazu gehören Röntgenbilder und häufig auch eine Computertomografie (CT): So kann man die innere Struktur des Knochens zeigen, um die Prothese räumlich darstellen.

Durch Untersuchnung von Herz-Kreislauf, Zähnen sowie Laboruntersuchungen des Blutes kann der Patient auf Operationstauglichkeit und Infektfreiheit untersucht werden. Eine Anpassung der Ernährung, Vermeidung von Alkohol und anderen Genussgiften erhöht die Fitness der Patienten für die Rehabilitation nach dem Prothesenwechsel.

Der Patient bleibt nach der Operation etwa 5 Tage stationär, bevor die Rehabilitation in einer Rehaeinrichtung fortgesetzt wird.

Rehablitation

Nach der Operation hat die Wundheilung erste Priorität. Der Patient muss sich mit Gehtstützen oder Gehhilfen entlasten. Regelmässige Bewegung und Übungen sind wichtig für die Heilung und den Muskelaufbau. Nach 3 bis zu 6 Monaten sollte für die Patienten nach Prothesenwechsel wieder ein völlig schmerzfreies Gehen unter Vollbelastung ohne Gehhilfen möglich sein.

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