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Grundbausteine einer gesunden Ernährung
Für Menschen mit und ohne Multiple Sklerose (MS) gilt, dass eine gesunde Ernährung sehr wichtig ist. Doch welche sind die Eckpfeiler einer gesunden Ernährung für Betroffene? Sollte man sich einen täglichen Ernährungsplan zusammenstellen? Für ein besseres Verständnis des Zusammenhangs zwischen Ernährung und MS hilft es, sich einige Fakten vor Augen zu führen:

MS und Vitamin D
Aktuelle Studien legen nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von MS-Betroffenen und dem Lebensort mit seinen kulturellen und ernährungsbedingten Umständen sowie dem geografischen Breitengrad gibt. Experten sind sich einig, dass der Vitamin-D3-Spiegel eine wichtige Rolle spielt. Es ist bekannt, dass das Vitalhormon wichtig für das Gleichgewicht des Immunsystems, insbesondere auch bei Autoimmunerkrankungen, ist. Manche Autoimmunprozesse können durch die Gabe von Vitamin D verringert werden. Es liegt also nahe, die Ernährung diesbezüglich auszurichten und zu verändern - ohne dass hierbei der Genuss auf der Strecke bleibt.

Tipp: Vitamin-D-reiche Lebensmittel sind zum Beispiel fetter Seefisch wie Lachs, Hering, Sardine, Aal und Thunfisch, Avocado oder Lebertran. Wer täglich eine halbe Stunde an der Sonne verbringt, kann seinen Vitamin-D-Haushalt zusätzlich etwas unterstützen. Der Körper kann Vitamin D nämlich selber bilden, doch dafür braucht er eine ungefilterte Sonnenexposition. Die Kraft der Sonne kann aber nur dann hierfür wirksam sein, wenn der Schatten, den man wirft, kürzer ist als die Körpergröße.

Der Einfluss von Insulin
Insulin fördert auf vielerlei Weise entzündliche Vorgänge im Organismus. Wichtig zu wissen: Unterschiedliche Speisen-Kombinationen können unterschiedlich hohe Insulinreaktionen des Körpers hervorrufen. Dazu gehören nicht nur die bekannten Süßigkeiten, sondern auch Kartoffeln oder zum Beispiel gebackene Bohnen in Tomatensoße, die einen vergleichsweise hohen Insulin-Score hervorrufen können.

Übrigens: Das Insulin möglichst niedrig zu halten, ist für eine ausgewogene Diät eine wichtige Voraussetzung.

Ist Fett gleich Fett?
Einigen Lebensmitteln wird nach wie vor Unrecht getan. Manchem guten Fleisch wird ein zu hoher Anteil „schlechter“ Fette nachgesagt, während die Milch bis heute (leider) als besonders wertvolle Kalziumquelle gelobt wird. Die lnsulinotropie ist ebenso frappierend (auch über IGF-1 und bovine Hormone), wie der Unterschied des Kalziumgehaltes zwischen Milch, grünem Gemüse und Fisch, welcher konsequent verschwiegen wird. Milch ist also eher in Maßen zu genießen.

Die Verteilung der Fettsäuren (Stichwort Omega-3-lndex) spielt gerade auch vor dem Hintergrund der lnsulinotropie eine entscheidende Rolle bei der Entstehung inflammatorischer Prozesse. Die antiquarische Devise „Fett macht fett“ hat leider zur Folge, dass die Zufuhr wertvoller Öle unterbleibt und damit auch wieder einen Einfluss hat auf die essenziellen, fettlöslichen Vitamine, die antioxidativ und antiinflammatorisch wirken.

Hilfreiche Tipps für den Umgang mit Fetten:

  • Achten Sie auf das Etikett „gehärtete Fette“: Diese Lebensmittel sollten möglichst vermieden werden.
  • Selten Chips und Süßwaren mit Fettglasur verzehren.
  • Möglichst auf frittierte oder panierte Speisen verzichten.
  • Pflanzliche Öle nicht zu lang und stark erhitzen.
  • Kalt gepresste Öle für die „kalte Küche“ verwenden.

Antioxidantien in Vitamin A, C, E und Spurenelementen
Bei Entzündungsprozessen im Organismus entstehen aggressive Sauerstoffradikale, die sogenannten freien Radikale, die für Gehirn und Rückenmark besonders schädlich sind. Unter vielen anderen wirken die Vitamine A, C und E als Radikalfänger und können so möglicherweise eine Entzündung eindämmen. Aber auch die Mikronährstoffe bzw. Spurenelemente Selen, Kupfer und Zink verbessern die Wirksamkeit antioxidativer Enzyme. Selen hat hier eine besondere Bedeutung, da es die Wirkung von Vitamin E verstärkt, welches wir wiederum besonders zusammen mit Vitamin C resorbieren können. Auch Zink sollte täglich durch die gezielte Speisenauswahl zugeführt werden, ohne jedoch das Immunsystem zu stark anzuregen.

Auch wenn der Vorschlag nicht lecker klingt, aber auch der Lebertran soll seinen Platz im Speiseplan haben. Man sollte aber nicht in die Angst verfallen, dass das Zuviel an Vitamin A die Leber schädige.

Also: Ein Esslöffel „oleum jecoris“ zusammen mit einer daumengroßen Schnitte geputzter lngwerwurzel, die mit einem Klecks Tomatenmark garniert wird, zugleich im Mund verschwinden lassen. Der Happen ist aromatisch und reich an weiteren wirksamen Polyphenolen.

Zudem: ausgewogene zink- und selenreiche Ernährung.

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