Artikel 23/01/2014

Therapie des Hallux valgus (Großzehenballen)

Team jameda
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Der Hallux valgus mit schmerzhafter Ballenbildung über dem Großzehengrundgelenk ist eine der häufigsten Deformitäten des Vorfußes.

Durch Abweichung des ersten Mittelfußknochens nach innen kommt es zu einer Veränderung der Sehnenzugrichtung der Großzehe. Die Großzehe ‘kippt’ nach außen ab, durch die Verlagerung des ersten Mittelfußköpfchens kommt es zu der schmerzhaften Ballenbildung.

Der für den Hallux valgus typische, schmerzhafte Ballen entsteht im wesentlichen durch das nach innen hervortretende Köpfchen des ersten Mittelfußknochens. Dieser Ballen führt zu einer Druckproblematik im Schuhwerk, es kommt zu wiederkehrenden Schwellungszuständen, Schmerzen und Entzündungen.

Im weiteren Verlauf und bei Fortschreiten der Fehlstellung kommt es zu einer zunehmenden Bedrängung der anderen Zehen, hier kann es zu Druckschäden und weiteren Fehlstellungen (Hammerzehe) kommen. Durch die Fehlstellung im Großzehengrundgelenk kann ein verfrühter Gelenkverschleiß eintreten (Arthrose). Eine weitere Komplikation ist das Auftreten von Schmerzen und Schwielenbildungen unter den Grundgelenken der anderen Zehen als Zeichen der Überlastung.

Bei dem vermehrt das weibliche Geschlecht betreffenden Hallux valgus handelt es sich meistens um eine anlagebedingte, erbliche Erkrankung, sie kann zudem durch hohe Absätze und enge Schuhe erheblich verstärkt werden.

Die Veränderungen beim Hallux valgus reichen von leichten Fehlstellungen bis hin zu rasch fortschreitenden, den ganzen Fuß betreffenden Verformungen. Wichtig ist es, die Operation stadiengerecht der vorliegenden Fehlstellung anzupassen.

Bei leichten bis mäßigen Fehlstellungen ist meistens eine Operation im Bereich des Mittelfußköpfchens in Kombination mit einem Weichteileingriff ausreichend. Hierbei kann das Grundgelenk erhalten werden, ggf. sogar ein pathologischer Gelenkwinkel korrigiert werden. (OP n. Austin/Chevron, Reverdin-Osteotomie). Hierbei kann der Patient postoperativ in einem speziellen Schuh ohne Unterarmgehstützen rasch mobilisiert werden.

Aber auch höhergradige Ausprägungen des Hallux valgus sind durch angepasste Operationsverfahren gut therapierbar.

Hier kann zum Beispiel eine basisnahe Umstellung des 1. Mittelfußknochens mit Stabilisierung durch eine winkelstabile Titanplatte in Kombination mit einem Weichteileingriff durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann dieses Verfahren mit einem Vorgehen (wie oben beschrieben) am Mittelfußköpfchen kombiniert werden.

Bei extremen Fehlstellungen und einer Instabilität des Gelenkes des 1. Mittelfussknochens mit der Fusswurzel kann eine operative Stabilisierung dieses Gelenkes durchgeführt werden (Lapidus-Arthrodese). Auch dieses Verfahren kann sinnvoll mit anderen Techniken kombiniert werden.

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