Artikel 12/06/2012

Tinnitus: Das "Klingeln" im Ohr mit Yamamoto-Schädel-Akupunktur lindern

Team jameda
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Tinnitus aurium (lateinisch: \‘Klingeln im Ohr\’) ist ein Krankheitszeichen (Symptom), bei dem die Betroffenen Geräusche wahrnehmen, welche in der Außenwelt nicht vorhanden sind. In vielen Fällen geht der Tinnitus mit einer Hörminderung einher.

Die Ursachen sind vielfältig und können verschiedene Ebenen der Hörbahn betreffen. Ausschlaggebend für den Behandlungserfolg ist die Einteilung in eine akute und chronische Form. Es herrscht allgemeiner Konsens, dass die Behandlungserfolge mit einer kausalen Therapie in den ersten drei Monaten (bei der akuten Form) am besten sind. So ist gerade zu Beginn der Symptomentstehung die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachgruppen besonders wichtig, um die Ursachen zügig erkennen und behandeln zu können.

Die Aufgabe der Orthopädie beziehungsweise der manuellen Medizin in diesem Zusammenhang besteht in der Abklärung von Funktionsstörungen der Halswirbelsäule und Kiefergelenken. Wir wissen, dass aufgrund der engen anatomischen Nachbarschaft, Erkrankungen der Halswirbelsäule und Kiefergelenke zu einer Beeinträchtigung nervlicher Strukturen und Schaltstellen der Hörbahn führen können. Der Therapeut sucht mit speziellen Techniken und Testungen der manuellen Medizin gezielt nach Funktionsstörungen von Wirbelgelenken (Blockierungen), muskulären Dysbalancen der Nacken- und Kiefergelenkregion, sowie nach Störungen der Kiefergelenkfunktion (craniomandibuläre Dysfunktion). Die Behandlung erfolgt befundabhängig mit Techniken der manuellen Medizin, Osteopathie oder Physiotherapie, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit einem Kieferorthopäden.
Bei der chronischen Form, wenn der Tinnitus länger als drei Monate bestehent, sind die Therapieerfolge auch bei Kenntnis der Ursachen als mäßig einzuschätzen. Dies gilt sowohl für die manuelle Medizin als auch für andere Behandlungsansätze. Das Ohrgeräusch scheint sich verselbstständigt zu haben. Hier hat sich eine große \‘Spielwiese\’ für alle möglichen Therapieformen entwickelt, deren Nutzen in der Regel nur der Anwender selbst beurteilen kann.

Manche Ärzte wenden beim chronischen Tinnitus und bei Versagen anderer Therapien mit gutem Erfolg die Yamamoto-Schädel-Akupunktur (YNSA, Yamamoto New Scalp Acupuncture) an. Diese Form der Akupunktur wurde in den siebziger Jahren von dem japanischen Anästhesisten Dr. Toshikatsu Yamamoto entwickelt und seitdem kontinuierlich erweitert und ergänzt. Im Vergleich zur klassischen Körper- oder Ohrakupunktur ist die Schädel-Akupunktur insbesondere bei neurologischen Erkrankungen und Tinnitus überlegen. Die Behandlung wird wie bei der klassischen chinesischen Akupunktur mit sterilen Akupunkturnadeln durchgeführt. Die Punktauswahl erfolgt aber bei dieser Form über eine manuelle Hand-, Bauchdecken- oder Halsdiagnostik. Die Nadeln werden am Kopf in die aktiven Punkte eingebracht und verbleiben für 30 Minuten. Je nach Erkrankungsstadium sind fünf bis zehn Behandlungen notwendig.

Zwei Drittel aller Tinnitus-Patienten profitieren von der Yamamoto-Schädel-Akupunktur. Es gelingt nicht immer, das Ohrgeräusch vollständig zu beseitigen. Dementsprechend betrachten viele Betroffene schon die Umwandlung eines quälenden in ein tolerables Ohrgeräusch als Therapieerfolg.

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