Artikel 17/05/2015

Prostata Vergrößerung Symptomatik - PSA - operieren oder Medikamente?

Dr. med. Thomas Kreutzig Urologe
Dr. med. Thomas Kreutzig
Urologe
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Die Prostata, die Drüse, die den Samenerguss des Mannes macht und für den Verschluss beim Samenerguss sorgt - diese Drüse ändert sich. Sie verändert Ihre Gewebestruktur bereits ab dem 35. Lebensjahr.
Zumeist kommt es zu einer gutartigen Vergrößerung der Drüse, die dann auf die Harnröhre drücken kann und zu Problemen beim Wasserlassen führt. Nicht alle Patienten haben Beschwerden, wenn sich die Drüse vergrößert. Ab einer gewissen Größe der Drüse steigt aber das Risiko, dass es zu Problemen beim Wasserlassen bis hin zum Harnverhalt kommt. Ab dem 45. Lebensjahr ist eine Vorsorge für Männer vorgesehen. Das hat vor allem auch damit zu tun, dass das Risiko für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms mit diesem Alter deutlich ansteigt.
Wichtig ist aber, dass die gutartige Prostatavergrößerung mit dem Risiko eines Prostatakarzinoms nicht in Zusammenhang steht.

Die Vorsorgeuntersuchung

Wie soll man nun mit der gutartigen Prostatavergrößerung umgehen? Wichtig ist eine professionelle Kontrolle, die z.B. im Rahmen der jährlichen Vorsorge erfolgen kann.

Geklärt werden dabei die Fragen:

  • Bestehen Beschwerden und wie ausgeprägt sind diese?
  • Ist die Untersuchung der Prostata unauffällig?
  • Wie groß ist die Prostata? Die Größe der Prostata sollte im Ultraschall gemessen werden (Befunde mit den Begriffen „etwas“ oder „mittelgroß“ sind unbrauchbar).
  • Hat sich die Größe der Prostata verändert? Die Größe der Prostata sollte mit den Vorbefunden verglichen werden um zu beurteilen, wie groß das individuelle Wachstum der Prostata ist.
  • Die Bestimmung des PSA-Wertes

Therapiemöglichkeiten

Anhand der Befunde sollte nun gemeinsam mit dem Patienten entschieden werden, ob eine Therapie sinnvoll ist.

Folgende Medikamente stehen zur Verfügung:

  • Pflanzliche Medikamente (diese können gelegentlich die Symptome etwas lindern, halten das Fortschreiten der Symptome aber nicht auf)
  • Die sogenannten Alphablocker. Heute wird zumeist der Wirkstoff Tamsulosin verwendet. Diese Mittel entspannen die Muskulatur der Prostata und können teils zu erheblichen Verbesserungen der subjektiven Symptomatik führen. Auch diese Mittel halten das Fortschreiten der Erkrankung allerdings nicht auf. Ein wichtiger Nebeneffekt, der viele Patienten überrascht ist das Ausbleiben des Samenergusses. Dies ist durch die Wirkung des Medikamentes erklärt und ein harmloser Effekt. Das Gefühl bleibt erhalten.
  • Die sog. Alpha-Reduktase-Hemmer (Wirkstoffe Finasterid und Dutasterid). Die a-Reductasehemmer greifen in den Hormonstoffwechsel der Prostata ein und beheben sozusagen den „Fehler“ der Alterungsprozesse. In der Folge kann eine vergrößerte Prostata durchaus wieder deutlich kleiner werden. Der PSA-Wert ist während der Therapie mit diesen Wirkstoffen reduziert. Das muss bei der Interpretation des PSA-Wertes bedacht werden.

Fast in allen Fällen kann durch eine gute und rechtzeitige medikamentöse Therapie eine deutliche Besserung der Symptomatik erreicht werden.

Langfristiges Ziel ist dabei die lebenslange Vermeidung eines operativen Eingriffes, der durch die gutartige Prostata-Vergrößerung erforderlich werden kann. Eine Tablette, oder auch zwei - deutlich besser als eine Operation.

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