Artikel 04/10/2009

Depression - der schleichende Killer

Team jameda
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Depression ist eine Volkskrankheit - diese Aussage erscheint Ihnen merkwürdig? Kein Wunder: Nach neueren Untersuchungen leiden zwar etwa 10 Prozent der Bevölkerung unter Depressionen (bezogen auf depressive Episoden innerhalb des letzten Jahres), aber nur ein geringer Anteil dieser Erkrankungen wird überhaupt als Depression erkannt und noch weniger Patienten werden angemessen behandelt. Dabei kann eine Depression potenziell lebensbedrohlich sein, weil unter dem großen Leidensdruck nicht wenige Betroffene versuchen, sich das Leben nehmen.

In vielen Fällen ist es schwierig, eine Depression überhaupt als solche zu erkennen. Häufig äußert sie sich in körperlichen Symptomen, die leicht auch mit Folgen von Stress verwechselt werden können: Rastlosigkeit, Appetitstörungen, Schlafprobleme, Müdigkeit. Dazu kommt, dass psychische Erkrankungen immer noch stigmatisiert werden, was es den Betroffenen schwer macht, sich professionelle Hilfe zu suchen. Für die Selbsteinschätzung sind Tests wie etwa der „WHO-Fragebogen zum Wohlbefinden’ hilfreich. Dabei sollen die folgenden Aussagen im Hinblick auf die vergangenen zwei Wochen bewertet werden:

  • Ich bin froh und guter Laune
  • Ich fühle mich ruhig und entspannt
  • Ich fühle mich aktiv und voller Energie
  • Beim Aufwachen fühle ich mich frisch und ausgeruht
  • Mein Alltag ist voller Dinge, die mich interessieren

Zur Bewertung dienen die folgenden Kategorien (in Klammern die Punktzahl, die entsprechend vergeben wird): meistens (4 Punkte), über die Hälfte der Zeit (3 Punkte), weniger als die Hälfte der Zeit (2 Punkte), ab und zu (1 Punkt), zu keinem Zeitpunkt (0 Punkte). Die Punkte werden zusammengezählt: Bei weniger als 13 Punkten besteht ein Verdacht auf eine Depression. In diesem Fall sollte man unbedingt mit seinem Hausarzt sprechen.

Grundsätzlich können Depressionen mit psychotherapeutischen Verfahren und Arzneimitteln behandelt werden bzw. mit einer Kombination aus beidem. Bei leichten depressiven Verstimmungen ist auch eine Selbstbehandlung mit Johanniskraut möglich. Dafür eignen sich am besten hochdosierte Präparate aus der Apotheke, da die Johanniskraut-Dragees aus Drogeriemärkten meist unterdosiert sind. Bei der Therapie mit Johanniskraut sind aber einige Dinge zu beachten:

  • Johanniskraut kann die Haut lichtempfindlicher machen. Deshalb sollten während der Behandlung ausgedehnte Sonnenbäder und Besuche im Solarium vermieden werden
  • Wenn noch weitere Arzneimittel eingenommen werden, kann es möglicherweise zu Wechselwirkungen kommen. Das betrifft beispielsweise auch die Pille. Wer Johanniskraut einnimmt, sollte sich in der Apotheke ausführlich beraten lassen und bei jedem Arzneimittelkauf bzw. bei jeder Rezepteinlösung auf die Therapie mit Johanniskraut hinweisen
  • Johanniskraut-Präparate sollten mindestens über einen Zeitraum von 4 Wochen eingenommen werden. Wenn sich danach die Symptome nicht gebessert haben, sollte auf jeden Fall der Hausarzt um Rat gefragt werden.

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