Artikel 25/05/2012

ADHS aus Sicht der manuellen Medizin

Team jameda
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Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufige psychiatrische Störung im Kindesalter. Vermutet wird eine erbliche Fehlregulation von zentralen Botenstoffen, die zu einer veränderten Wahrnehmung führt. Der Ausprägungsgrad kann von zahlreichen äußeren Faktoren beeinflusst werden.

Die Kinder leiden an Aufmerksamkeitsstörungen (Vergesslichkeit, mangelnde Organisation, leichte Ablenkbarkeit) und / oder an Hyperaktivität (‘Zappelphilipp’, Impulsivität). Die Diagnose wird im Idealfall vom Kinderpsychologen anhand standardisierter Befragungen der Kinder und Eltern sowie psychologischer Tests gestellt. Gängige Behandlungen sind Medikamente und Psychotherapie.

Aufgrund der guten Erfolge lohnt es sich, die Erkrankung einmal aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten. Die manuelle Medizin oder Chirotherapie ist selbstverständlich nicht in der Lage eine genetisch bedingte Fehlregulation des Gehirns zu beeinflussen. Trotzdem gelingt es in vielen Fällen, mit manuellen Techniken den Ausprägungsgrad der Symptome zu mindern, eine Besserung von Teilleistungen zu erreichen oder die Symptome vollständig zu lindern. Im letzten Fall darf man davon ausgehen, dass es sich nicht um eine ADHS gehandelt hat.

Erwachsene wissen, dass körperliche Erkrankungen zu einer Wesensänderung führen können (Antriebslosigkeit, Gereiztheit, mangelnde Konzentration usw.). Bei Kindern sind diese Zusammenhänge noch ausgeprägter. So wird ein Erwachsener zum Beispiel eine Blockierung der Halswirbelsäule eher als Bewegungseinschränkung und Schmerz empfinden. Kinder nehmen dies aber in der Regel anders wahr und reagieren möglicherweise an anderer Stelle mit einer Symptombildung. So können aus einer harmlosen Funktionsstörung gerade der Halswirbelsäule zum Beispiel Konzentrations- oder schulische Teilleistungsstörungen resultieren. Genau hier liegt der Ansatz der manuellen Medizin.

Manuelle (lateinisch manus = die Hand) Medizin ist eine Behandlungsmethode, die nur mit den Händen am Patienten durchgeführt wird. Manuelle Medizin und Chirotherapie (griechisch cheir = die Hand) bedeuten weitgehend das gleiche. Exakt lehrbare Handgrifftechniken und sofort nachprüfbare Ergebnisse haben heute auch die Anerkennung der Hochschulmedizin gefunden.

Die Therapie setzt dort an, wo es um reversible (umkehrbare) Funktionsstörungen der Gelenke geht. Diesen Störungen liegt eine Gelenkblockierung zugrunde. Das Gelenk ist dabei nicht wirklich ausgerenkt, sondern lediglich in seiner Funktion eingeschränkt (blockiert).Die Blockierung ist in der Regel im Röntgenbild nicht sichtbar und wird mit speziellen Grifftechniken diagnostiziert. Zum Ausschluss von Kontraindikationen (z. B. angeborene Fehlbildungen) muss jedoch ein aktuelles Röntgenbild vorliegen. Zur Aufhebung der Funktionsstörungen kommen spezielle Grifftechniken zum Einsatz.

Bei Symptomen der ADHS untersucht der Therapeut gezielt nach Funktionsstörungen der Halswirbelsäule und Kopfgelenke. Diese können dann mit speziellen Techniken der manuellen Medizin gelöst werden.

Auch die Atlastherapie als spezielle Form der manuellen Behandlung kann - wenn zum Beispiel Blockierungen fehlen oder deren Behandlung nicht zum Erfolg führt - Sinn machen. Der Therapeut setzt hierbei mit seinem Finger Impulse an den obersten Halswirbel (Atlas) und beeinflusst damit indirekt das vegetative Nervensystem.

Es gibt keine Testung zur Vorhersage des Therapieerfolges. Da aber nach meiner Erfahrung 50 bis 60 Prozent aller Betroffenen von der Anwendung profitieren und die Behandlung frei von Nebenwirkungen ist, lohnt es sich, die manuelle Medizin als einen Baustein der Therapie in Betracht zu ziehen.

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