Artikel 07/07/2014

Minimalinvasive OP eines Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule

Dr. med. Michael Schubert Orthopäde & Unfallchirurg, Wirbelsäulenchirurg, Sportmediziner
Dr. med. Michael Schubert
Orthopäde & Unfallchirurg, Wirbelsäulenchirurg, Sportmediziner
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Ursache und Symptome
Ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule tritt deutlich seltener auf als im Bereich der Lendenwirbelsäule. Dabei quillt der Gallertkern (in der Mitte der Bandscheibe gelegenes Gewebe) in den Nervenkanal heraus. Das kann zu einer Bedrängung der Nerven führen, wodurch es gelegentlich zu erheblichen Nacken- und/oder Armschmerzen kommen kann; ebenso sind Lähmungen mit Taubheitsgefühlen möglich. Ein sehr großer Bandscheibenvorfall kann sogar das Rückenmark schädigen, sodass umgehend eine Notfalloperation erforderlich ist.

Endoskopische Bandscheiben OP an der Halswirbelsäule
Im Vordergrund sollten zunächst immer konservative Therapiemaßnahmen stehen. Lassen sich aber starke Schmerzen und/oder neurologische Symptome nicht beherrschen, sollte eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Ziel der hier vorgestellten neuartigen minimalinvasiven endoskopischen Bandscheiben OP ist es, das bedrängende Bandscheibengewebe zu entfernen und damit den eingeklemmten Nerv räumlich zu entlasten bzw. wieder komplett frei zu legen. Mit der endoskopischen Bandscheiben OP steht eine risikoarme Alternative zur offenen Bandscheibenoperation zur Verfügung, ohne dass der Wirbelkanal eröffnet werden bzw. das betroffene Segment versteift oder mit einer Bandscheibenprothese versorgt werden muss. Somit schließt dieses Verfahren, die Lücke zwischen der konservativen Therapie und der klassischen konventionellen offenen Bandscheiben OP.

Ein weiterer Vorteil ist außerdem, dass selbst bei Versagen dieser OP alle übrigen OP Verfahren weiterhin problemlos möglich sind!

Auf diese Weise werden die feinen Nervenstrukturen geschont und die gefürchteten Überlastungen der angrenzenden Nachbarsegmente, eine häufige Folgeerscheinung der Versteifungsoperation, vermieden. Selbst Bandscheibenprothesen können dieses Risiko der sogenannten Anschlußdegeneration oder Instabilität nicht vollends aufheben. Weil insgesamt nur sehr wenig Gewebe entfernt werden muss, kommt es auch zu fast keiner Narbenbildung im Operationsgebiet.
Bei diesem beschriebenen Verfahren handelt es sich um keine Standardoperation!

Wie läuft die Behandlung der endoskopischen Bandscheiben OP ab?
In der Regel wird nur in örtlicher Betäubung unter Röntgenkontrolle ein dünner Führungsdraht in das betroffene Bandscheibenfach eingebracht. Über diesen Führungsdraht werden dann spezielle Miniatureinstrumente direkt zum Bandscheibenvorfall vorgeschoben. Mittels kleiner Fasszangen kann nun eine präzise Entfernung des hervorgetretenen Bandscheibengewebes erfolgen. Der Unterschied bei diesem Verfahren liegt darin, dass die Instrumente exakt an die Stelle gebracht werden wo der Bandscheibenvorfall auf die Nervenwurzel drückt und dieser dann entfernt wird. Das übrige, gesunde Bandscheibengewebe wird belassen!

Welche Nachbehandlung ist erforderlich?
In der ersten Woche nach der OP sollten Sie sich schonen; das Tragen einer Halskrause ist nicht erforderlich. Etwa ein bis zwei Wochen nach der Operation kann mit Physiotherapie begonnen werden.

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