Artikel 25/01/2014

Achillodynie - Achillotendinopathie - die schmerzhafte Achillessehne

Team jameda
Team jameda
achillodynie-achillotendinopathie

Ein sehr häufiges Beschwerdebild in der sportmedizinischen Sprechstunde ist die schmerzhafte Achillessehne. Diese Achillessehnenbeschwerden sind sehr häufig die Folge einer Überbelastung. Einen großen Anteil der Patienten machen vor allem die Laufsportler aus.

Aber nicht nur die typischen Sportarten wie Fußball, Laufen, Tennis oder Badminton lösen diese Beschwerden aus. Auch ältere Patienten ohne sportliche Aktivität können Achillessehnenbeschwerden entwickeln.

Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Achillestendinopathie scheinen schmerzhafte Gefäßneubildungen (Neogefäße) zu spielen.

Hauptsymptom der Erkrankung der Achillessehne (Achillestendinopathie) ist der Schmerz.
In der Anfangsphase ist eine sportliche Belastung meist noch möglich, der Schmerz tritt verzögert einige Stunden bis einen Tag danach auf. Typisch ist auch eine ‘Morgensteifigkeit’, morgendliche Anlaufschmerzen, die nach einiger Zeit wieder abnehmen.

In späteren Stadien zeigt sich eine zunehmende Beschwerdesymptomatik mit Schmerzen schon während der Belastung und auch in Ruhe. Dies führt zu einer deutlichen Einschränkung der Sportfähigkeit bis zur Sportunfähigkeit mit massiven Schmerzen schon bei Alltagsbelastung.

Bei der Untersuchung des Patienten zeigt sich häufig schon eine Schwellung der Achillessehne einige Zentimeter oberhalb des Fersenbeines, diese spindelförmige Auftreibung lässt sich auch schmerzhaft tasten. Oft lässt sich auch das Reiben der Sehne in der Sehnenscheide tasten (Crepitation).

Eine große Rolle bei der Diagnostik von Achillessehnenbeschwerden spielt die hochauflösende Sonographie (Ultraschall) in Verbindung mit der farbcodierten Duplex-Gefäßsonographie können viele Veränderungen wie Teilrupturen oder Neogefäßbildungen diagnostiziert werden. Bei unklaren Befunden kann die Kernspintomograhie (MRT) u.U. hilfreich sein.

Therapie:
Hauptziele der Therapie sind die Besserung der Schmerzsymptomatik und die Rückkehr zur Sportfähigkeit. Im Vordergrund der Therapie stehen konservative Maßnahmen. Basismaßnahmen sind der Ausgleich von ev. vorhandenen Fußfehlstellungen durcheile entsprechende Einlagenversorgung sowie die Anpassung der sportlichen Belastung, ggf. kann die Anpassung einer Orthese hilfreich sein.

Exzentrisches Krafttraining:
Viele Studien belegen, dass das exzentrische Krafttraining eine grundsätzliche und wichtige Maßnahme bei der Achillestendinopathie ist. Hierbei wird die erkrankte Achillessehne in regelmäßigen, selbstständig vom Patienten durchzuführenden Übungseinheiten aufgedehnt.

Extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT):
Die Stoßwellentherapie hat sich als weiterer wichtiger Baustein bei der Achillessehnentendinopathie herausgestellt. Bei dieser Therapie werden über ein Therapiegerät außerhalb des Körpers (extrakorporal) erzeugte Energieimpulse direkt in das erkrankte Gewebe gebracht. Hierbei hat sich insbesondere die fokussierte Stoßwellentherapie in der Wirksamkeit überlegen gezeigt. Die höchsten Erfolgsraten bei der Behandlung von Achillessehnenbeschwerden zeigt die Stoßwellentherapie in Kombination mit dem exzentrischen Krafttraining.

Lasertherapie:
Neuere Untersuchungen zeigen vielversprechende Ergebnisse bei Anwendung einer Lasertherapie, hier ebenfalls in Kombination mit dem exzentrischen Krafttraining.

Topisch Nitroglycerin:
Ein neueres Therapieverfahren ist die Anwendung von Lokal auf die Sehne appliziertem Nitroglycerin-Spray. Dieses Medikament wird ursprünglich zur Therapie bei Herzkranzgefäßverengung unter die Zunge gesprüht. Bei längerfristiger Anwendung an der Achillessehne hat das Spray einen heilungsfördernden Einfluss auf das Sehnengewebe.

Weiter Behandlungsmöglichkeiten sind die ultraschallgesteuerte Verödung der Neogefäße mit Polidocanol oder in fortgeschrittenen Fällen die operative Entfernung des entzündlich veränderten Gewebes.

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