Artikel 06/10/2015

Das Lipödem - Vorbereitung, Operation und Nachsorge

Team jameda
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Das Lipödem ist eine Krankheit, die angeboren oder vererbt ist. Sie verursacht eine Ansammlung von Fettstoff und Flüssigkeitsspeicherung in den Zellen. Dies hat eine Volumenzunahme der Zellen zur Folge, sodass die Lymphgefäße und Venen einen Rückstau erleiden, deswegen entstehen schmerzhafte Anschwellungen und es bilden sich leicht blaue Flecken. Die Beine und Oberarme sind die betroffenen Körperpartien, es tritt fast nur bei Frauen auf und beginnt nach der Menarche: erste Monatsblutung, nach der ersten Schwangerschaft oder nach dem Klimakterium: Wechseljahren. Forschungen haben gezeigt, dass die weiblichen Hormone einen direkten Einfluss auf die Zunahme der Erkrankung haben.

Die Vorbereitung der Operation

Vor der Operation steht ein ausführliches Patientengespräch. Der behandelnde Arzt klärt über die Krankheit, die Operation, Komplikationsmöglichkeiten, die Entwicklung nach der Operation und Erfolgsaussichten ausgiebig auf. Wichtig ist es, die Fähigkeit und die Belastung des operativen Eingriffes sowie das Ertragen der Narkose durch den Patienten zu prüfen. Mittels Laboruntersuchungen testet man die aktuellen Tätigkeiten und die Belastbarkeit des Herzen, Lungen, Leber und Nieren.

Wir ziehen vor diese Untersuchungen zu erst vom Hausarzt machen und beurteilen zu lassen. Unabhängig von einander beurteilen die behandelnden Anästhesisten und Operateure die gewonnenen Ergebnisse, um menschliche Fehler so weit wie möglich auszuschließen. Weil der Patient nach der Operation ein Mieder trägt, wird das zu behandelnde Körperteil ausgemessen. Dabei wird die überschüssige Haut auf den Unterlagen, sprich Muskeln, gedrückt werden, um eine Faltenbildungen zu vermeiden.

Der Ablauf der Behandlung

Am Operationstag sind die Patienten in Narkose und eine Lösung mit Kochsalz, Adrenalin und Triamcinolon wird im Bereich des Fettgewebes eingeflößt/infiltriert, um das Gewebe nicht übermäßig zu strapazieren und die Blutung auf das geringste zu halten.
Durch kleine Stiche an bereits vorhandenen Hautfalten führt der Operateur eine Kanüle von 2-3 mm Durchmesser in das Operationsgebiet ein. Er bewegt diese Kanüle, um das Fettgewebe modellierend abzusaugen und so viel wie möglich vom erkrankten Gewebe zu entfernen. Entscheidend ist, dass die Lymphgefäße unverletzt bleiben, um ein vom Operateur verursachtes Lymphödem zu vermeiden. Hier zeigt sich, wie wichtig die Chirurgische/ Gefäßchirurgische Ausbildung ist. Am Ende wird der Patient in die Postoperative Überwachung verlegt.

Die optimale Nachsorge

Am Entlassungstag lernt der Patient, wie er sich selbst massiert. In den ersten 14 Tagen sollten es dreimal am Tag 45 Minuten pro Operationsgebiet sein. Ergänzend ist eine physiotherapeutische Behandlung möglich, bei der durch die Massage Flüssigkeit abfließt, um den Heilungsprozess zu begünstigen. 6 Wochen nach der Operation ist zudem deutlich vom Rauchen abzuraten. Des Weiteren unterstützt der Patient die Heilung, wenn er stündlich 10 Minuten am Stück läuft und dabei die Fußsohle richtig abrollt, um die Durchblutung zu fördern.

Für die Ernährung gelten keine besonderen Vorschriften, empfehlenswert ist aber die zusätzliche Einnahme von Eiweißpulver, ca. 2 Esslöffel am Tag. Das trägt entscheidend zur Bildung von neuen Kollagenfasern auf der Lederhautebene und zu Schrumpfung der Haut bei. Sportlern ist es angeraten, für etwa 4 Wochen zu pausieren und danach schrittweise wieder damit anzufangen.

Da aber die Stärke des Lipödems und die anatomische Gegebenheiten der einzelnen Personen unterschiedlich sind, können die hier skizzierten Angaben nur als eine Basis betrachtet werden. Der behandelnde Arzt wird die gesamte Behandlung individuell auf jeden Patienten gestalten.

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