Das jameda-Interview: 10 Fragen an Dr. med. Dirk Cichon

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herr Dr. med. Dirk Cichon interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer & Ästhetischer Chirurg.

jameda: Herr Dr. Cichon, was hat Sie motiviert, Plastischer und Ästhetischer Chirurg zu werden?
Herr Dr. Cichon: Schon mit 12 Jahren wollte ich Arzt werden. An der Plastischen Chirurgie fand ich damals wie auch heute wundervoll, dass die Patienten üblicherweise sehr zufrieden und dankbar sind, wenn die Behandlung vorbei ist. Das liegt daran, dass ich als Plastischer Chirurg jeden Menschen individuell wahrnehme, seine/ihre Wünsche und Bedürfnisse erkenne und dann genau passende Vorschläge unterbreiten kann, diese Wünsche zu verwirklichen.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Cichon: Am meisten Freude bereiten mir meine Patienten, die größten Herausforderungen sind auch meine Patienten. Ich freue mich auf jeden Patienten und darauf, mit ihr/ihm die richtige Lösung für ihre/seine Probleme und Wünsche zu finden. Das ist die große Herausforderung in meinem Beruf und ich liebe sie!

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Cichon: Plastische Chirurgie sei überflüssig, alle in der Ästhetik Tätigen seien oberflächlich und interessieren sich nur für das Geld und nicht für die Patienten. Aus meiner Sicht ist der Plastische Chirurg der letzte allgemeine Chirurg, der der an allen Geweben ausgebildet wird, der von Kopf bis Fuß arbeitet und der von Anfang an lernt, bei jeder Behandlung auf die langfristige Qualität und das ästhetische Ergebnis zu achten und hinzuarbeiten

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Cichon: Ich habe gelernt, dass der informierte Patient, sowohl mit seiner Krankheit, als auch mit der Therapie gut leben kann, wenn er darüber aufgeklärt wurde, wie lange es dauert, bis eine Heilung oder Verbesserung eintritt. Klar gibt es auch solche Menschen, die dann von einem zum anderen Arzt laufen, um sich eine (hoffentlich bessere) Meinung einzuholen, dies führt aber dann zu nichts.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Cichon: Vor allem sehr, sehr offen: Ich frage den Patienten geradeheraus, warum er sich nicht an die Verordnungen hält und weise auf die möglichen oder sicheren Folgen hin.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Cichon: Ich würde den Zuschuss für forschende Pharmaunternehmen ändern. In Deutschland bekommt jedes Forschungslabor irrwitzige Zuschüsse aus dem Gesundheitsbudget. Hier sollte es eine zentrale Forschungsstätte geben, in der sich die hellen Köpfe sammeln. Außerdem würde ich die Verwaltungen der Krankenkassen, der Krankenhäuser und der Kassenärztlichen Verwaltungen abschaffen und ein faires System entwickeln, sodass viel mehr Patienten in den Genuss unserer Medizin kommen und zwar ohne dafür unsinnige Anträge stellen zu müssen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Cichon: Für mich: Ich sollte mehr lächeln. Wenn ich mich konzentriere, wirke ich immer sehr ernst. Für die meisten Ärzte: Viele Ärzte sollten wieder mehr zuhören können – leider wird zuhören nicht bezahlt, deshalb ist es Luxus, den sich ein Kassenarzt nicht leisten kann. Daraus entstehen viele Missverständnisse zwischen Ärzten und Patienten.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Cichon: In der Ästhetik gibt es ständig Neuerungen. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit den modernsten Brustimplantaten der Welt arbeiten kann. Diese haben viele Eigenschaften, die nur für die Patientinnen gut sind, wie die hochmoderne Oberfläche mit Nanotechnologie, den elektronischen Implantatausweis und die BlueSeal Schicht. Nachdem ich lange Zeit nur kochsalzgefüllte Brustimplantate verwendet habe, weil mir die alten Implantate der dritten und vierten Silikon-Generationen (die immer noch viele verwenden) nicht gefallen haben, bin ich sehr froh, zu sehen, wie zufrieden und glücklich meine Patienten mit diesen Implantaten sind.
Außerdem haben wir in unserer großen Gemeinschaftspraxis mit Dr. Alamouti ständig neues Equipment wie den Laser, das Blutstillungsgeräte sowie unseren Haartransplantationsroboter.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Cichon: Oh viele! Ich schätze meine Patienten wegen ihrer Individualität und behalte viele Geschichten aus unseren Treffen im Kopf!

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Cichon: Ein uralter Tipp: Wenn es Ihnen nicht gut geht – lächeln Sie sich selbst im Spiegel an! Ein fantastisches Gute-Laune-Mittelchen!

Zur Person

Name: Dr. med. Dirk Cichon
Geburtstag: 23.11.1968
Geburtsor:t Gelsenkirchen
Nationalität: Deutsch
Familie: Ehefrau Dr. med. K. Cichon, Fachärztin für Chirurgie, zwei Töchter

Wissenschaftliche Leitung und Moderation

Seit 2013: Plastische Assistentenwoche, nun in Maria Alm
03/2004-03/2012: Wissenschaftliche Leitung und Organisation der ‘1.-9. Plastischen Assistentenwoche Damüls’, dem einzigen Kongress für Fehlervermeidung und Komplikationsmanagement für Assistenzärzte der Plastischen Chirurgie aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Holland
24.03.2011: DGPRÄC-Expertenchat: ‘Die Brustverkleinerung’

Selbstständig

02/2009-02/2014: Gründer und Leiter der Privatpraxis „aestheticals“ Plastische und Ästhetische Chirurgie am Kemnader See
Seit 02/2014: Privatpraxis „aestheticals“ Plastische und Ästhetische Chirurgie in Herne, Haranni-Clinic in Kooperation mit Dr. Alamouti
Seit 15.07.2006: Facharzt

Zur Praxis

In unseren hellen, ästhetischen Räumen werden Sie sich gleich wohlfühlen. Unser nettes Team empfängt Sie und Sie werden nach kurzer Wartezeit – vielleicht reicht sie für einen Kaffee? – zu Ihrem Termin begleitet. Wir bieten eine beschilderte Zufahrt, Parkplätze in der Tiefgarage und einen barrierefreien Zugang.

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