hammerzehen-krallenzehen

Hammer- und Krallenzehen zählen zu den häufigsten Problemen am Vorfuß und zeichnen sich durch Krümmungen im End- oder Mittelgelenk, bei fortgeschrittenen Fällen auch einer Überstreckung im Grundgelenk aus. Zu den Ursachen zählen neben neuromuskulären und rheumatischen Erkrankungen in erster Linie die Spreizfußdeformität in Verbindung mit einem Hallux valgus und das Tragen zu engen Schuhwerks in Verbindung mit einer relativen Überlänge der betroffenen Zehen: Sind diese länger als der Großzeh, bleibt insbesondere in Schuhen mit Absatz kaum eine andere Möglichkeit, als sich zu krümmen - über die Jahre können so dauerhafte Fehlstellungen entstehen.

Neben dem manchmal ästhetisch unansehnlichen Aspekt kommt es nicht selten zu Druckschmerzen und Hühneraugen über den Gelenken, später auch Entzündungen. In Anfangsstadien können konservative Maßnahmen wie Einlagenversorgung, Gelpolster, Zehenrichter (‘Orthesen’) und Krankengymnastik helfen, operativ ist auch eine prophylaktische Verkürzung der Zehen möglich. In fortgeschrittenen Stadien lassen sich die betroffenen Gelenke auch passiv nicht mehr vollständig strecken, man spricht dann von ‘fixierten Kontrakturen’, die bei Beschwerden eine Operation erforderlich machen. Im Rahmen solch einer Operation werden die betroffenen Mittel- bzw. Endgelenke begradigt und dauerhaft stillgelegt, um einer erneuten Fehlstellung sicher vorzubeugen. Dies klingt dramatischer als es ist, da der Mensch auf die Mittel- und Endgelenke der kleineren Zehen nicht angewiesen ist, um problemlos laufen zu können und Sport zu treiben.

Einhergehen kann mit solch einer Operation auch eine Verkürzung / Längenanpassung des Zehs, außerdem auch eine Korrektur der Sehnen. Als passagere Fixierung werden entweder dünne Drähte verwendet, die schmerzfrei nach etwa 4 Wochen wieder gezogen werden, eine angenehme Alternative hierzu sind kleine Schrauben oder Implantate, die im Zeh verbleiben können. Durch eine seitliche Schnittführung oder saubere Hautnähte können oft äußerst unauffällige Narben erreicht werden.

Viele Hammerzehen-Operationen lassen sich durchaus ambulant und örtlicher Betäubung des Zehs oder des Fußes durchführen, im Anschluss an die Operation sind Laufen und direkte Vollbelastung in einem Verbandsschuh mit steifer Sohle sofort möglich, eine Woche Schonung aber empfehlenswert. Dieser Verbandschuh wird üblicherweise für etwa 4 Wochen getragen. Je nach Umfang der OP, Alter des Patienten und anderen individuellen Faktoren können die operierten Zehen für wenige Tage bis sogar Monate etwas geschwollen sein.

Die Kosten für eine Hammerzehen-Operation werden von den Krankenkassen üblicherweise übernommen.

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