Artikel 29/10/2010

Po wie JLo - Povergrößerung, der neue Trend?

Dr. med. Susanne Schinner Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Susanne Schinner
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
povergroesserung

Welche Frau wünscht sich nicht einen knackigen und straffen Po, wie ihn Jennifer Lopez ihr eigen nennen darf? Wir unternehmen ziemlich viel, um diesen Wunsch zu verwirklichen, gehen ins Fitness-Studio, wickeln unser Hinterteil in Folie ein, um Cellulite zu bekämpfen, geben Unsummen für Cremes und Tinkturen aus, die ein Wunder versprechen. Nur leider bleibt das Wunder meist aus und der Po bleibt schlaff und flach.

Nun liest man in den Medien immer mehr immer mehr über Povergrößerungen und Postraffungen. Ist das ein neuer Trend in der Schönheitschirurgie? Kann er unser Problem lösen?

Ein Trend ist das aber sicher nicht. Schon seit den 70iger Jahren werden in den verschiedensten Gegenden der Welt, vornehmlich Brasilien und im weiteren südamerikanischen Raum, Gesäße mit Freude gestrafft, vergrößert und aufgepolstert. Also ist das alles gar nicht so neu. Neu ist, dass diese schönheitschirurgische Maßnahme nun auch zunehmend in Deutschland gefragt ist.

Man fragt sich, woran das liegt. Sicher hat auch hier die zunehmende Globalisierung einen deutlichen Einfluss auf die Bedürfnisse der Menschen. Seit der Entwicklung des World Wide Web sind wir mit der kompletten Welt vernetzt und sehen, was Menschen in anderen Ländern machen, welche Schönheitsoperationen und Behandlungen in anderen Teilen der Welt durchgeführt werden. Es besteht demnach viel stärker die Möglichkeit zur globalen Information. Die Probleme mit einem hängenden oder flachen Po sind sowohl in Deutschland als auch in Brasilien die gleichen. Nur hat man ohne das Internet nicht erfahren, dass Möglichkeiten zur operativen Korrektur existieren.

Aber was hilft wirklich bei unserem Po-Problem? Natürlich gibt es nie ein Verfahren, das für alle gut ist. Bei manchen Menschen bewirkt der Sport wunder und der Po strafft und vergrößert sich dabei wie von selbst. Menschen, die einen anderen Körperbau haben, strampeln sich ab und nichts passiert. In solchen Fällen kann mit einem operativen Eingriff die ästhetische Situation maßgeblich verbessert werden.

Aber auch da stellt sich die Frage: Welcher Eingriff ist der richtige? Das richtet sich nach den Problemen und Wünschen jedes einzelnen Patienten und nach den anatomischen Gegebenheiten. Ist der Po voluminös genug und hängt ausschließlich? Ist der Po einfach nur flach? Ist Fülle vorhanden aber an der falschen Stelle? Es ist immer ein sehr individueller Prozess die individuelle optimale Behandlung zu finden. Dabei stehen verschiedene Verfahren zur Disposition: Die Po-Vergrößerung mit einem Silikonimplantat (Poimplantat), die Po-Vergrößerung mit körpereigenem Fettgewebe (Eigenfettunterspritzung), die Po-Vergrößerung mit einer Hyaluronsäure (Macrolane®, Hyalcorp H®), die Straffungsoperation mit einem Schnitt über dem Po oder die Postraffung mit einem Schnitt in der Poumschlagsfalte. Wird das richtige Verfahren ausgewählt, oder werden Verfahren kombiniert, so ist ein JLo-Po durchaus realisierbar. Natürlich hängt aber auch das nicht unerheblich vom Körperbau der betroffenen Patientin ab.

Was tun, wenn der Po straff aber flach ist? Dann gibt es die Möglichkeit das Gesäß mit einem Silikonimplantat über einen kleinen senkrechten Schnitt über dem Steißbein zu vergrößern. Das Implantat wird dabei unter den großen Gesäßmuskel gelegt, sodass es von genügend Gewebe bedeckt ist. Natürlich schmerzt das anfangs etwas und man darf für 5 Tage nur in Bauchlage schlafen und muss eine Kompressionshose für 6 Wochen tragen, aber die Resultate sind beeindruckend. Ist der Po flach und hängt, so kann mit einem Implantat auch eine leichte Straffung erreicht werden. Das hängt aber vom Ausmaß der Erschlaffung ab. Manchmal ist im Anschluss noch eine kleine Straffungsoperation notwendig.

…und wenn man kein Silikon möchte? Dann gibt es immer noch die Möglichkeit, den Po mit eigenem Fettgewebe zu vergrößern, vorausgesetzt es ist genügend Fettgewebe an einer anderen Stelle des Körpers vorhanden. In so einem Fall schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Das Fett verschwindet an der unerwünschten Lokalisation und erscheint im Po.  Aber natürlich gibt es auch sehr schlanke Frauen, die auch kein überschüssiges Fettgewebe aufweisen. Auch in solch einem Fall ist man als plastischer Chirurg noch nicht hilflos. Hier haben wir injizierbare Füllstoffe aus Hyaluronsäure zur Verfügung. Seit vielen Jahren werden solche Substanzen sehr erfolgreich zur Unterspritzung von Gesichtsfalten angewandt. Nun sind sie auch für andere Bereiche des Körpers erhältlich. Sie werden im Laufe der Zeit vom Körper abgebaut, was den Effekt hat, dass sie im Abstand von 1-2 Jahren wieder nachgespritzt werden müssen. Als Vorteil können diese Substanzen aber ohne eine Narkose injiziert werden.

…natürlich gibt es auch die Straffung. Ist der Po an sich schön geformt, hängt aber, dann kann eine Postraffung die Lösung des Problems bedeuten. Je nach dem Ausmaß der Erschlaffung kann der Schnitt für die Straffung in der Gesäßumschlagsfalte oder in der Bikini-Linie liegen. Auch bei dieser Operation muss über 6 Wochen eine Kompressionskleidung getragen werden.

Natürlich sind das alles Eingriffe, die auch mehr oder weniger mit Komplikationen einher gehen können, so wie jede andere Operation auch. Dessen muss man sich immer bewusst sein. Darum sollten Sie auch das Gespräch zu einem vertrauensvollen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie suchen, sollten Sie sich für so einen Eingriff interessieren. Er / Sie wird mit Ihnen alle Möglichkeiten detailliert besprechen und mit Ihnen gemeinsam den für Sie optimalen Weg finden. Die Alternative zu solchen Operationen bleibt nach wie vor, dass man seinen Körper so nimmt, wie er ist, egal ob der Po hängt, steht, flach oder sehr voluminös ist.

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