Artikel 07/01/2013

Das jameda-Interview: zu Besuch bei Prof. Nektarios Sinis

Prof. Dr. med. Nektarios Sinis Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
Prof. Dr. med. Nektarios Sinis
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
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Was war Ihr Beweggrund, Arzt zu werden?

Ich wollte schon immer Arzt werden. Bereits als kleiner Junge habe ich davon geträumt, später Menschen mit meinem Handwerk helfen zu können.

Wann und warum haben Sie sich entschlossen, sich auf plastische und ästhetische Chirurgie zu spezialisieren?

Zur plastischen Chirurgie bin ich sehr früh im Studium gekommen. Im Rahmen einer Famulatur habe ich eine komplexe Rekonstruktion im Gesicht beobachtet, bei der eine junge Frau nach einer schweren Hundebissverletzung wiederhergestellt wurde. Hier entdeckte ich meine Leidenschaft für die Rekonstruktion der ästhetisch exponierten Areale wie dem Gesicht. Die subtile und akribische Arbeit in der ästhetischen Chirurgie, aber auch in der rekonstruktiven Chirurgie, hat mich gereizt. Danach hat es mich nie wieder losgelassen. So war es dann für mich verhältnismäßig einfach, meinen weiteren Weg zu gehen, da ich bereits sehr früh wusste, was ich später machen und operieren will.

Worin sehen Sie in Ihrer Arbeit die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung besteht in meiner Arbeit darin, die Erwartungen der Patienten zu befriedigen. Dabei geht es darum, die Wünsche und Vorstellungen der Patienten zu begreifen und diese in einen praktikablen Behandlungsplan umzusetzen. Dabei setzen beide Seiten die Latte sehr hoch. Sowohl der Patient als auch der Chirurg wollen am Ende mit dem Ergebnis zufrieden sein. Daher gilt es, mit viel Präzision und Professionalität an die gestellten Aufgaben heranzutreten.

Womit dürfen ihre Patienten bei Ihnen rechnen?

Meine Patienten können bei mir mit einem plastischen und ästhetischen Chirurgen rechnen, der ein offenes Ohr für ihre Wünsche und Bedürfnisse hat. Dafür nehme ich mir sehr viel Zeit. Sowohl bei den präoperativen Gesprächen als auch nach der Operation. Ich lege großen Wert auf eine enge Bindung zwischen Arzt und Patient, so dass ich auch lange nach der Operation Kontrolltermine mit den Patienten zur eigenen Qualitätssicherung vereinbare.

Was würden Sie sich von Ihren Patienten wünschen?

Meine Patienten beschreiten mit mir einen gemeinsamen Weg zu ihren Zielen. Daher ist mein größter Wunsch, dass sich die Patienten zu ihrer eigenen Sicherheit an die Empfehlungen und Vorgaben des Chirurgen nach einer Operation halten. Üblicherweise stellt dies allerdings kein Problem dar.

Was zeichnet Sie als Arzt aus?

Zunächst einmal zeichnet mich als Chirurg und Arzt die Liebe zum Detail aus. Ich bin erst mit dem Ergebnis zufrieden, wenn es genauso aussieht, wie ich es mir zu Beginn gewünscht und mit dem Patienten vereinbart habe. Dafür bin ich bereit, viel Zeit und Mühe in jede Operation zu investieren. Darüber hinaus bin ich als plastischer und ästhetischer Chirurg auch wissenschaftlich tätig. Dadurch stehe ich sowohl auf nationalen als auch auf internationalen Kongressen im ständigen Austausch mit Kollegen über die neusten wissenschaftlichen Entwicklungen in der plastischen und ästhetischen Chirurgie. Ich habe in den vergangenen Jahren über 100 Vorträge auf derartigen Kongressen gehalten und mehr als 50 wissenschaftliche Abhandlungen in Zeitschriften und Büchern auf meinem Fachgebiet publiziert.

Was ist Ihnen persönlich bei Ärzten wichtig?

Mir ist bei Ärzten wichtig, dass sie ehrlich im Umgang mit ihren Ergebnissen und mit den Patienten sind. Immer wieder kommen Patienten zu mir, die Korrekturoperation brauchen. Hierbei handelt es sich zum einen um Eingriffe, die technisch nicht richtig durchgeführt wurden. Zum anderen handelt es sich allerdings auch um Operationen, die das Ergebnis verfehlen, weil keine ehrliche Einschätzung der Möglichkeiten und vor allem der Grenzen der Operation aufgezeigt werden. Damit wird nicht selten eine falsche Erwartungshaltung geweckt und die Patienten sind im Nachhinein enttäuscht. Im ehrlichen Umgang mit dem Patienten kann man häufig mehr erreichen als durch die unehrliche Erwartung, die hier geweckt wird.

Was sind Ihre Spezialgebiete?

Zu meinen Spezialgebieten gehört vor allem die ästhetische Chirurgie. Hierbei operiere ich vorwiegend im Gesichtsbereich (Augenlid-Operationen, Facelifts, Mittelgesichtslifts, Hals-Straffungen, Implantate im Gesicht) aber auch im Bereich des Rumpfes und der Extremitäten. Dazu gehören sämtliche operative Maßnahmen der Brustchirurgie mit der Brustvergrößerung und Bruststraffung sowie Brustverkleinerung und die angeborenen Fehlbildungen der Brust (sog. tubuläre Brustdeformität) als auch Operationen, die nach Gewichtsabnahme am Bauch und Rumpf vorgenommen werden (Bauchdeckenstraffung, Oberschenkelstraffung, Fettabsaugung, Total-Body-Lift).
Eine weitere wesentliche Säule meiner operativen Tätigkeit findet sich im Bereich der Rekonstruktiven Mikrochirurgie und der Handchirurgie.

Wie läßt sich die rekonstruktive Chirurgie mit der ästhetischen Chirurgie vereinbaren?

An sich sehr gut. Eine breite chirurgische Ausbildung im Fach der plastischen Chirurgie mit deren verschiedenen Säulen, zu denen auch die rekonstruktive Chirurgie und Mikrochirurgie gehören, sind aus meiner Sicht eine zwingende Grundvoraussetzung für eine hochwertige ästhetische Chirurgie. Das liegt am Charakter der ästhetischen Chirurgie. Hierbei geht es um sehr subtile Maßnahmen, die auch in mikrochirurgischen Techniken verankert sind. Als Beispiel können Sie das Facelift aufführen: Beim klassischen Facelift - der Gesichtsstraffung - ist die Präparation im Bereich des SMAS (Mimische Muskulatur unter der Haut) darauf ausgelegt, mit einer Lupenbrille und einer subtilen Präparation das Gesicht zu Straffen, ohne eine Verletzung des Gesichtsnerven zu provozieren. Wenn Sie allerdings aus Sorge um den Nerven die mimische Muskulatur des Gesichts (SMAS) nicht mit präparieren, dann wird zum einen das Ergebnis schlechter und zum anderen kein dauerhaft stabiles Ergebnis resultieren.

Wo sehen Sie Ihr Fachgebiet, die plastische und ästhetische Chirurgie, in zehn Jahren?

Kein chirurgisches Fachgebiet entwickelte sich in den vergangenen Jahren so rasant wie die plastische und ästhetische Chirurgie. Dementsprechend zeigen sich hier auch viele neue Entwicklungen. Ein besondere Erwähnung dieser neuen Entwicklungen gebührt der Anwendung von Eigengewebe in der ästhetischen Chirurgie. Als Stichwort ist hier die Eigenfett-Transplantation zu nennen. Das eigene Fettgewebe der Patienten, welches durch eine Fettabsaugung gewonnen wird, kann dann an verschiedenen Stellen im Körper (z. B. zur Brustvergrößerungen, Faltenbehandlung, Konturunterstreichung, etc.) verwendet werden.
Darüber hinaus haben die minimalinvasiven Verfahren Einzug in die ästhetische Chirurgie erhalten. Dazu sind die endoskopischen Stirnlifts, die dreidimensionalen und ebenfalls endoskopischen Facelifts oder auch das endoskopische Verfahren zur Brustvergrößerungen zu nennen. Damit weist die Entwicklung deutlich auf eine Herausnahme der aggressiven chirurgischen Verfahren hin, die in der Vergangenheit häufig zu Überkorrekturen geführt haben. Es geht demnach in der Zukunft sowie auch jetzt schon darum, ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis mit geringem Aufwand und wenig äußeren Zeichen zu erreichen.

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