Artikel 29/03/2016

Kaninchenschnupfen (Pasteurellose) - Was ist das und was hilft dagegen?

Team jameda
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Der sogenannte „Kaninchenschnupfen“ ist eine hoch ansteckende bakterielle Infektion der Atemwege.

Hierfür sind mehrere verschiedene Erreger verantwortlich - viele von ihnen gelten leider als antibiotika-resistent. „Resistenz“ bedeutet, dass Bakterien nicht auf ein Antibiotikum ansprechen und somit nicht bekämpft werden können.

Die bekanntesten Kaninchenschnupfen-Erreger sind Pasteurellen und Bordetellen.

Wieso erkranken manche Kaninchen?

Gerade in Zuchtbeständen ist der Kaninchenschnupfen aufgrund der großen Tierzahl ein schwerwiegendes Problem.

Latent infizierte Kaninchen, die sich bereits als Nestjunge während der Säugezeit infizieren, sind eine große Gefahr für den Bestand. „Latent infiziert“ bedeutet, dass diese Kaninchen den Erreger versteckt in sich tragen und auch an Artgenossen weiterverbreiten können; sie selber zeigen aber keine Symptome!

Werden infizierte Kaninchen später nicht optimal gehalten oder kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems, so kann dies jederzeit zum Ausbruch des Kaninchenschnupfens führen.

Häufige Gründe sind eine Haltung in zu dunklen, zugigen Räumen, falsche Luftfeuchtigkeit (zu feuchte, aber auch zu trockene Luft), mindere Stallhygiene, unausgewogene Fütterung oder auch einfach nur Stress durch Artgenossen oder andere Umweltverhältnisse.

Die Übertragung der Keime kann aber ebenso im höheren Alter durch Menschen oder durch andere Heimtiere erfolgen.

Was sind die typischen Anzeichen eines Kaninchenschnupfens?

Im Frühstadium bemerkt der Halter häufig nur ab und an ein leichtes Atemgeräusch, welches sich bei Stress (z. B. Hochnehmen des Tieres) zu einem verstärkten Röcheln entwickeln kann.

Im fortgeschrittenen Stadium kommt es bei Kaninchen zu mittel- bis hochgradigem eitrigen Nasenausfluss. Der Eiter verstopft die Nasenöffnungen, sodass die Tiere nun keine Luft mehr durch die Nase bekommen.

Dies führt zur sogenannten „Maulatmung“, ein typisches - jetzt auch für den Laien eindeutig erkennbares - Anzeichen des Kaninchenschnupfens. Da Kaninchen normalerweise zu 100 Prozent reine „Nasenatmer“ sind, ist dieser Zustand für sie sehr beängstigend.

Ein nicht behandelter Schnupfen führt schlimmstenfalls zu einer chronisch-eitrigen Bronchitis, Lungenentzündung oder gar zum Tod der Tiere.

Was kann man unternehmen, wenn Kaninchen erkrankt sind?

Wenn Kaninchen Schnupfensymptome zeigen, sollte man mit ihnen möglichst bald zum Tierarzt gehen, damit zeitnah mit einer Behandlung begonnen werden kann.

Klassisch-schulmedizinisch wird der Tierarzt Antibiotika, Schleimlöser und Atemwege-erweiternde Medikamenten verabreichen.

Leider bewirkt dies meist nur eine vorübergehende Linderung der Symptome, oft kommt es zu Rückfällen.

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) bietet eine weitere Behandlungsmethode.

Akupunktur kann zur Verflüssigung des festsitzenden Schleims eingesetzt werden und bewirkt in vielen Fällen längere symptomfreie Intervalle oder aber zumindest eine Erleichterung der Atmung.

Akupunktursitzungen sollten in regelmäßigen Abstand wiederholt werden, damit die Tiere dauerhaft von Symptomen befreit werden. Der Tierhalter sollte zudem für optimale Haltungsbedingungen sorgen.

Vorübergehend darf ein Kaninchen in Außenhaltung auch ins Haus geholt werden.
Regelmäßige Inhalationen (nur mit Wasser) haben sich ebenfalls bewährt.

Wie beugt man dem Kaninchenschnupfen vor?

Um Kaninchen vor dem Kaninchenschnupfen zu schützen, sollte man prophylaktisch eine hierfür zugelassene Impfung vom Tierarzt durchführen lassen.

Zu beachten ist jedoch, dass die Impfung nur vorbeugend einen Schutz bietet.

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