Artikel 04/06/2014

Schlafstörungen und Schnarchen

Team jameda
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Schnarchgeräusche sind nicht nur ein lästiges Symptom, sondern können auch Anzeichen von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen sein. Das Schnarchen ist zunächst gekennzeichnet durch laute Atemgeräusche der oberen Luftwege während des Schlafens. Folgen des Schnarchens können unter anderem zur ausgeprägten Tagesmüdigkeit über Kopfschmerzen und Bluthochdruck bis hin zur Erhöhung des Risikos für Herzinfarkt und Schlaganfall führen.

Man unterscheidet zwischen zwei Formen des Schnarchens

  • das Schnarchen ohne Atemstörung
  • das Schnarchen mit Atemstörung.

Die Ursachen für Schnarchen können unterschiedlich sein. Zu den möglichen Ursachen zählen:

  • Schlafen auf dem Rücken
  • Behinderung der Nasenatmung
  • Auffälligkeiten im Rachenbereich
  • Auffälligkeiten im Bereich des Kiefers
  • Übergewicht
  • Starkes Herabsetzen der Muskelspannung im Schlaf

Für die Diagnostik bei Schlafstörungen und Schnarchen eignet sich besonders der standardisierten Fragebogen Epworth-Sleepiness-Scale in Verbindung mit einer anschließenden HNO-Untersuchung mit Nasenendoskopie, Laryngoskopie und Bestimmung des Abstandes zwischen Rachenhinterwand und Gaumensegel (Mallampati-Klassifikation). In den meisten Fällen ist ein Schlafscreening z. B. mit dem SomnoCheck zu empfehlen. Dabei handelt es sich um ein handliches Gerät, das am Handgelenk getragen wird und während einer Messung beim Patienten zu Hause das Schnarchen, Atempausen, Pulsfrequenz und Sauerstoffsättigung aufzeichnet. Das Gerät hat sich bewährt, da es bei hohem Tragekomfort und minimaler Beeinträchtigung des Schlafes eine hohe Treffsicherheit über das Vorliegen und Ausmaß einer Schlafapnoe geben kann.

Bei einem auffälligen Befund folgt die Somnografie mit einem aufwendigeren Schlafmessgerät ApnoeScreen mit dem der nasale Atemfluss, Atembewegungen im Brust-und Bauchbereich, die Körperlage, die Herzfequenz und die Sauerstoffsättigung aufgezeichnet werden. Zur differenzierten Aufklärung sowie der Ermittlung von Erfolgschancen der operativen und konservativen Maßnahmen eignet sich die Schlafendoskopie. Hierbei wird während eines künstlichen Schlafes, der durch einen Narkosearzt erzeugt wird, mit einem flexiblen Endoskop Nase, Nasenrachen, Mundrachen, Schlund und Kehlkopf auf Engstellen während des Schnarchens untersucht. Desweiteren können bei dieser Untersuchung Therapieoptionen simuliert werden.

Therapieoptionen

Therapie durch Verhaltensänderung:
Zu den hilfreichen Maßnahmen zählen unter anderem feste Schlafzeiten und die Vermeidung von Schlafmitteln oder Alkohol vor dem Schlafengehen. Eine weitere Verbesserung bietet die Veränderung der Schlafposition, hierbei soll der Kopf etwas höher gelagert werden um das Anschwellen von Nasenschleimhäuten zu verhindern. Die optimale Schlafposition ist individuell. Eine überwiegende Seitenlageposition, unterstützt durch die Verwendung von Lagerungskissen vermindert in vielen Fällen das Schnarchen.

Protrusionsschiene:
Als wirkungsvolle Schnarchtherapie erweist sich bei vielen Patienten die Behandlung des Schnarchens mit einer Kieferschiene. Das nächtliche Tragen einer speziell angepassten Zahnschiene verhindert das Zurückfallen des Unterkiefers im Schlaf und hält dadurch die oberen Atemwege frei.

Operative Therapie:
In manchen Fällen ist eine operative Therapie an Nase und Rachen mit neuesten Techniken, z.B. der Plasmaablation (Coblation) sinnvoll. Mögliche Operationen zur Behebung des Schnarchens sind:

  • Uvula-Palato-Pharyngo-Plastik

Bei der Uvula-Palato-Pharyngo-Plastik werden das Zäpfchen und die Gaumenmandeln entfernt und die Rachenschleimhaut gestrafft. In vielen Fällen ist diese Operation eine wirksame Schnarchtherapie.

  • Uvulapalatoplastik

Eine weiteres Operationsverfahren ist die Radiofrequenz- oder Coblation assistierte Uvulapalatoplastik. Das schonende Verfahren verläuft nebenwirkungsarm und erfordert lediglich eine kurze Operationszeit. Bei dieser Schnarchtherapie werden durch die Reduktion überschüssiger Gewebebestandteile im Gaumen und am Zäpfchen die Atemwege erweitert.

  • Korrektur von Nasescheidenwandverkrümmung

Ein weiteres operatives Verfahren zur Schnarchtherapie ist die Korrektur von Nasenscheidewandverkrümmungen. Eine begradigte Nasenscheidewand und eine Verkleinerung der Nasenmuschel erleichtert die Atmung durch die Nase und verhindert, dass im Schlaf über den Mund geatmet wird.

  • Nasenmuschelverkleinerung

Die Nasenmuscheln haben die wichtige Funktion des anwärmen, anfeuchten sowie filtern der Atemluft in der Nase. Daher ist es von immenser Bedeutung sehr schonend mit ihnen umzugehen. Bei einer Nasenmuschelverkleinerung sollten daher modernste und schonende Verfahren wie beispielsweise Radiofrequenztherapie oder Coblation eingesetzt werden.

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