Artikel 17/07/2013

Brückenversorgung oder doch lieber gleich eine Implantation?

null Christian H.W. Marklstorfer Mund-Kiefer-Gesichtschirurg, Spezieller Schmerztherapeut
null Christian H.W. Marklstorfer
Mund-Kiefer-Gesichtschirurg, Spezieller Schmerztherapeut
zahnersatz-implantat

Für den Ersatz verlorener Zähne gibt es, je nach Umfang der Zahnlücke, verschiedene Möglichkeiten der prothetischen Versorgung. Zum Einen stehen herausnehmbare Prothesen unterschiedlichster Couleur zur Verfügung. Zum Anderen gibt es auch die Möglichkeit, Zahnlücken durch festsitzenden Zahnersatz zu schließen. Wie die Bezeichnung bereits nahelegt, wurde der Zahnersatz durch den Zahnarzt fest montiert. Ein Herausnehmen ist nicht erforderlich, denn die Mundhygiene kann auch weiterhin in gewohnter Weise erfolgen.

Bei diesen letztgenannten, deutlich komfortableren prothetischen Behandlungskonzepten kommen Brücken- und/oder Implantatversorgungen zum Einsatz. Was sind nun die Vor- und Nachteile dieser Versorgungen?

Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen Zahnkronen. Da eine Brücke üblicher Weise aus mindestens zwei Zahnkronen und einem Brückenglied besteht kann der gesetzlichen Zuschuss bei einem solchen „Dreigespann“ unter Umständen circa dreihundert bis vierhundert Euro betragen.

Eine Implantatkrone steht für sich alleine, ist also ein „Single“ und kein „Dreigespann“, der Zuschuss beträgt daher nur etwa ein Drittel. Außerdem liegt der Preis für den implantatgetragenen Ersatz eines Einzelzahnes, d.h. künstliche Zahnwurzel (= Implantat) und Implantatkrone (= sichtbarer Zahn), per se schon mal um ein paar hundert Euro über dem einer Zahnbrücke.

Brückenversorgung oder doch lieber gleich eine Implantation?
Zahnimplantate oder umgangssprachlich auch kurz \‘Implantate\’ sind der natürlichste und schonendste Ersatz für verlorene Zähne. Für viele Patienten ist ein herausnehmbarer Zahnersatz einfach keine Option. Wer möchte denn bitteschön seine Zähne nachts herausnehmen?

Eine Brückenversorgung erfordert das Vorhandensein eines Brückenpfeilers zu beiden Seiten der zu versorgenden Zahnlücke. Festsitzender Zahnersatz im Falle eines sogenannten Freiendes, d.h. einer endständigen Lücke, ist durch Zahnbrücken überhaupt nicht zuverlässig möglich.

Im Gegensatz hierzu können aber selbst fehlende endständige Zähne durch Implantate vollständig ersetzt werden. Bei einer Brückenversorgung wird der Zahnersatz, also das Brückenglied, von mindestens zwei angrenzenden Pfeilerzähnen getragen.

Gravierender Nachteil der beschriebenen Brückenversorgung ist, dass bei den beiden benachbarten Zähnen etwa 2/3 an Zahnsubstanz abgeschliffen werden muss um die Aufnahme der erforderlichen Pfeilerkronen zu ermöglichen. Bei diesem Verfahren ersetzt dann jeweils eine prothetische Krone eine zuvor abgeschliffene natürliche Zahnkrone. Bei einer Brückenversorgung werden also immer mindestens zwei bis dato unter Umständen völlig unversehrte Zähne kaputt geschliffen. Nur durch die Insertion von Implantaten kann dieses unerwünschte Opfer an gesunder Zahnsubstanz der Pfeilerzähne vollständig vermieden werden.

Je nach Ausdehnung des zu ersetzenden Zahnsegmentes bzw. der Anzahl von Zahnlücken, kann auch das Einbinden einer wesentlich größeren Anzahl von Zähnen erforderlich werden. Erkrankt später einer dieser Pfeilerzähne, muss oft die gesamte Brücke entfernt, verworfen und erneuert werden. Das ist dann im Nachhinein oft erschreckend kostspielig.

Bei Implantaten ist das völlig anders. Implantate sind zwar anfänglich ein wenig teurer, sie stehen allerdings prinzipiell für sich alleine und sind somit unabhängig von Nachbarzähnen. Im Falle der Erkrankung eines solchen Nachbarzahnes kann dieser zuverlässig durch nur ein einzelnes zusätzliches Implantat ersetzt werden.

Bei einer Implantation wird eine künstliche Zahnwurzel in den Kiefer eingefügt. Etwas später kann auf diese dann wieder eine vollkeramische Zahnkrone zementiert werden und die Lücke ist im Handumdrehen geschlossen.

Wie bei jedem ärztlichen bzw. zahnärztlichen Eingriff muss auch die Insertion von Zahnimplantaten erlernt werden. Lassen Sie sich daher nur von einem zertifizierten Implantologen behandeln.

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