Artikel 18/06/2010

Zahnfleischbluten als Stressanzeiger?

Team jameda
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Die allgemeine Stressbelastung in der Bevölkerung nimmt permanent zu. Aus diesem Grund wird der allgemein verbreitete Stress schon als Volkskrankheit bezeichnet. Trotz Freude kann die Arbeit als Stress empfunden werden. Diesen Stress bezeichnet man gern auch als Positivstress. Das Gegenstück dazu ist der Negativstress, der entsteht, wenn die Freude fehlt, wenn alles zu einer großen Belastung wird und das Gefühl aufkommt, alles nicht mehr schaffen zu können.

Beide Arten der Stressbelastung können Beschwerden heraufbeschwören, die lange Zeit verkannt bzw. in ihrer inneren Beziehung untereinander nicht erkannt werden. Besonders tiefgreifend sind Beschwerdeauslöser, die ihren Ursprung in der engen Familie oder in dem persönlich, privaten Umfeld haben.

Freude entspannt, Stress verspannt. Die Verspannung vollzieht sich immer in der Muskulatur, die zwangsläufig die beteiligten Gelenke mit einschließt. Im Kiefer- und Gesichtsbereich ist dies die große Kau- und Gesichtsmuskulatur und das beteiligte Kiefergelenk. Da der Kopf permanent von der Muskulatur in einem labilen Gleichgewicht gehalten wird – er fällt herunter, wenn man im Stehen einschlafen würde – ist die Schulter- und Halsmuskulatur als Gegenspieler der Kiefer- und Gesichtsmuskulatur direkt an dem Verspannungsgeschehen beteiligt. Folgerichtig reichen die Beschwerden von Schulter- und Arm über den Kopf- und das Gesicht bis in den Kiefer- und Zahnbereich.

Um in der Therapie erfolgreich sein zu können, ist es erstrebenswert zu unterscheiden, welcher Region die Auslöserfunktion und welcher die Empfängersituation zukommt. Wenn also nach einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule Schmerzen im Gesicht auftreten, ist es effektiver, den Bandscheibenvorfall und weniger effektiv, die Gesichtsschmerzen zu behandeln. Der umgekehrte Fall gilt entsprechend: Es macht wenig Sinn, Kopf- und Rückenschmerzen zu behandeln, wenn diese ihren Ursprung im Kiefer, Kiefergelenk und Gesichtsbereich haben. Fast alle unsere Gesichtsschmerzpatienten leiden unter Kopf- u./o. Rückenschmerzen, die unter unserer Behandlung, gewissermaßen nebenbei, in vielen Fällen nahezu vollständig abklingen.

Warum stellt die Kiefer- und Gesichtsregion eine Besonderheit dar? Im Kopf sind alle Sinnesorgane angesiedelt. Dadurch wird die Wahrnehmung sämtlicher Funktionsstörungen vielfältig und intensiv. Häufig wird ein Spannungsgefühl, zumeist vor dem Ohr auf einer Seite empfunden. Dieses kann sich auch zu einem Schläfen- und Ohrenschmerz und/oder Druckgefühl im Unterkiefer ausweiten. Der erhöhte Spannungsschmerz in der Gesichts- und Kaumuskulatur kann auch Attacken artig einschießend auftreten. Als typisch für den einschießenden Schmerz im Gesicht wird im allgemeinen die Trigeminusneuralgie angesehen. Die Trigeminusneuralgie ist aber eine schwerwiegende Nervenerkrankung und wird wegen der ähnlichen Beschwerdeschilderung immer wieder zu Unrecht diagnostiziert. In jedem Fall sind bei derartigen Spannungszuständen, die fast immer in Unkenntnis der Funktionsstörungen vom Patienten selbst vehement geleugnet werden, die Zähne die Leidtragenden. Der zum Teil erheblich verstärkte Belastungsdruck, vom Kiefer auf die Zähne übertragen, kann eine Pulpitis (Zahnmarkentzündung) mit erhöhter Temperaturempfindlichkeit eines oder mehrerer Zähne auf der selben Seite vortäuschen. Er kann ebenso zu einem, mitunter erheblichen, Knochenabbau am Zahnhalteapparat (Parodontium) führen führen. Ein erstes Anzeichen dafür ist ein Zahnfleischbluten. In der Regel werden diese Zeichen als Parodontose gedeutet. Die Empfehlung zu einem intensiven Zähneputzen kann bei dieser Entstehungsgeschichte selbstverständlich nicht zu einer Besserung führen! Ganz im Gegenteil, das Zahnfleisch wird durch den Reiz mit der Zahnbürste (u./o. Zahnseide) sogar noch mehr geschädigt. So ist zu erklären, dass auch bei süß (oder salzig) Schmerzen auftreten, ohne dass eine Karies am Zahn gefunden werden kann.

Überhaupt sind Variationen der Beschwerden zu denen, die durch Karies entstehen, nicht selten täuschend ähnlich! Die Vorstellung, dass die hier beschriebenen Zahnfleischprobleme mit einer Immunschwäche des gesamten Organismus einhergehen, wie derzeit von vielen gern angenommen wird, führen aus zwei Gründen nicht weiter:

Wäre die genannte Immunschwäche Auslöser dieser Zahnfleischerkrankung, müssten sehr viele Menschen, gewissermaßen das gesamte Volk, an einer solchen Immunschwäche erkrankt sein. Durch Ausschalten der Fehl- und Überbelastungen im Kiefersystem, z. B. mit dem Monoblock, kommt es nachweislich zu einer Ausheilung des geschilderten Beschwerdebildes einschließlich Zahnfleischbluten.

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