Ich war in der orthopädischen Fachklinik nach einer Knie OP.
Die Klinik hat für mich den Charme einer Bahnhofshalle. Großzügig, aber auch eine kalte Atmosphäre. Der Außenbereich war ansprechend und der angrenzende Kurpark, der gut zu erreichen war, wunderbar.
Ich war in einem schönen Einzelzimmer mit Balkon untergebracht, mit einer guten Ausstattung bis auf das Bett. In einer Fachklinik hätte ich Betten mit einem akzeptablen Lattenrost und einer guten Matratze erwartet. Leider Fehlanzeige! Die Betten hatten ein starres Drahtgitter und eine dünne Matratze! Ich hatte den ganzen Aufenthalt Rückenschmerzen. Obwohl ich nach Abhilfe gefragt hatte, gab es keine Alternative mit besserer Qualität.
Das Beste war die medizinische Trainingstherapie. Hier war die Betreuung gut. Auch die Physiotherapeutische Abteilung befriedigend. Betriebswirtschaftlich maximal durchgetaktet, wenn sich dann die Therapeuten noch miteinander unterhielten war ich schon froh, wenn ich 10 Minuten Behandlung erhalten hatte.
Die ärztliche Betreuung war sehr durchwachsen, leider fehlte jegliche Kontinuität. Von einer hervorragenden Begegnung mit kompetenten Ärzten bis zu einer Ärztin, die nicht einmal in der Lage war meinen Befund richtig zu lesen war alles dabei. Das ist natürlich nicht gerade vertrauensbildend. Und die Qualität dieser Ärztin war weitgehend bekannt, nur anscheinend dem Führungspersonal nicht.
Vom Pflegepersonal habe ich kaum etwas mitbekommen, da ich nur ab und zu etwas im Pflegestützpunkt brauchte. Auch hier war die ganze Bandbreite der Freundlichkeit / Unfreundlichkeit vorhanden.
Also meine Erwartugen wurden nicht erfüllt.
Das nächste Mal gehe ich in eine andere Klinik.

Ich kann einen Aufenthalt zur Behandlung von Essstörungen in dieser Klinik nur empfehlen. Zwar war ich mit Bulimie eine der etwas selteneren Fälle, jedoch wurde genauso auf meine Wünsche und mein Krankheitsbild eingegangen. Meiner Meinung nach müsste noch weiter differenziert werden, zwischen all den verschiedenen Krankheitsbildern in punkto Essstörungen. Ich denke aber dass diese Entwicklung noch etwas Zeit benötigt vor allem in der Medizin und Forschung. Vor 30 Jahren wäre eine ähnliche Behandlung noch nicht möglich gewesen, was man an dieser Stelle auch bedenken muss, denn diese Krankheitsbilder sind dank unserer heutigen perfektionistischen, arbeitswütigen, burn-out belasteten Gesellschaft, noch relativ modern. Das Pflegepersonal muss ich sehr loben, vorbildliches Verhalten, kompetente Hilfe und immer ein offenes Ohr, egal für welches Problem. Dafür sage ich Danke. Denn die Pflegekräfte leisten meistens mehr Arbeit wie die Ärzte oder Therapeuten im Allgemeinen.