Dr. med. Gabriele Becker

Ich kann der schlechten Bewertung meines Vorredners leider nur zustimmen. Wir hatten einen Termin, um das Ergebnis einer Knochenmarkbiopsie zu besprechen. Als wir uns am Empfang meldeten, wurde vorerst nach den Patientendaten und dem zuständigen Hausarzt gefragt und worum es denn überhaupt ginge. Wir betonten wiederholt, dass wir einen Termin zur Ergebnisbesprechung hätten. Darauf erwiderte die etwas unfreundlich wirkende Dame, sie würde einmal nachhaken, ob das Ergebnis schon da sei. Schon hier wurden wir skeptisch.

Während unserer Wartezeit auf dem Gang vor Frau Dr. Beckers Zimmer durften wir uns ein langes Privattelefonat einer Mitarbeiterin anhören, was einen unprofessionellen Eindruck hinterließ.

Weiter ging es mit dem eigentlichen Termin bei Frau Dr. Becker und der Besprechung des Ergebnisses. Frau Dr. Becker wirkte leider völlig unvorbereitet und wir hatten den Eindruck, wir sollten das Ergebnis „erraten“. Nach einer zähen Konversation rückte sie dann mit dem Ergebnis „Leukämie“ heraus. Auf Nachfrage (nicht die erste) wurde daraus eine „Akute Leukämie“. Nachdem meiner Frau daraufhin der Kreislauf wegsackte, kaum Reaktion von Frau Dr. Becker. Erst eine nette Angestellte, die von draußen herbeieilte, half weiter.

Aufgrund der Diagnose fuhren wir noch am gleichen Tag in die Uniklinik in Köln, wo Frau Dr. Becker uns immerhin anmeldete. Dort stellte sich am nächsten Tag heraus, dass es sich noch nicht um eine Akute Myeloische Leukämie handelte, sondern um ein MDS. In beiden Fällen kann eine Stammzelltransplantation nötig sein, bei der Akuten Leukämie wäre jedoch erst eine wochenlange Chemotherapie vorausgegangen, dh. der stationäre Aufenthalt hätte sich erheblich verlängert und die Therapie hätte sofort begonnen. Mit dem MDS durfte ich bis zur Transplantation einige Wochen später erstmal wieder nach Hause.

Uns ist mittlerweile ein weiterer Fall bekannt geworden, der die gleiche Fehldiagnose bekam und dank der Uniklinik Köln nun aufgeklärt ist.