Gibt es eine Möglichkeit einen Römheld-Anfall weniger schmerzhaft und erschöpfend zu machen?

1 Antworten
Gibt es eine Möglichkeit einen Römheld-Anfall weniger schmerzhaft und erschöpfend zu machen?
Dr. Sarah Gabriel
Arzt, Naturheilverfahren
Bautzen
Ja, es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Römheld-Anfall. Ziel ist es, den Druck im Oberbauch zu senken, die Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt zu regulieren und das vegetative Nervensystem zu beruhigen, das durch die Beschwerden häufig mit Übererregung reagiert.

Am besten helfen Ihnen in der akuten Situation folgende Maßnahmen:

1. Körperhaltung bewusst verändern:
Richten Sie sich sanft auf, vermeiden Sie nach vorne gebeugtes Sitzen oder flaches Liegen. Oft hilft eine halbaufrechte Lagerung oder das Liegen auf der linken Seite, damit Luft leichter entweichen kann und der Druck auf Herz und Zwerchfell sinkt.

2. Wärme und Entspannung:
Ein warme Wärmflasche oder ein feuchtheißer Wickel auf dem Oberbauch kann entkrampfend wirken. Auch beruhigende Atemtechniken wie verlängertes Ausatmen oder Summen helfen, das autonome Nervensystem zu regulieren.

3. sanfte Bewegung oder aufrechtes Gehen:
Wenn möglich, gehen Sie leicht umher oder führen Sie vorsichtige Mobilisationsübungen durch – das regt die Darmperistaltik an und kann helfen, angestaute Luft schneller loszuwerden.

4. Entblähende Mittel:
Präparate wie Simeticon (z. B. Lefax, Espumisan) oder pflanzliche Mittel wie Iberogast, Kümmel- oder Fenchelöl können den Druck im Bauch rasch mindern. Auch Bitterstoffe (z. B. in Form von Tropfen oder Tee) wirken oft regulierend auf Verdauung und Gärungsprozesse.

5. Nahrungsreduktion:
Im Akutfall nichts Schweres mehr essen. Flüssigkeit (still, warm) in kleinen Schlucken zuführen – z. B. lauwarmes Wasser oder entblähender Kräutertee (Fenchel-Anis-Kümmel).

6. Linderung durch Abgang von Luft:
Wenn der Druck im Oberbauch nach oben geht, versuchen Sie gezielt Luft entweichen zu lassen. Auch eine manuelle Massage des Oberbauchs (im Uhrzeigersinn) kann hilfreich sein.

Langfristig lohnt es sich, mögliche Ursachen mit zu betrachten: Unverträglichkeiten, schnelle Essgewohnheiten, kohlensäurehaltige Getränke, Stress, Refluxneigung oder ein Ungleichgewicht im Darmmilieu, SIBO und auch Histaminosen. Ein Ernährungstagebuch, eine gezielte Labordiagnostik (z. B. Atemtests, Stuhlflora), achtsames Essen und Vagusaktivierung können Ihnen helfen, das Ganze zu stabilisieren und erneuten Anfällen vorzubeugen.

Konnten Sie die gesuchte Antwort nicht finden? Stellen Sie eine andere Frage!

  • Ihre Frage wird anonym veröffentlicht.
  • Fassen Sie sich kurz und stellen Sie eine klare medizinische Frage.
  • Die Frage geht an alle Ärzt:innen und Heilberufler:innen, die diese Website nutzen. Die Frage richtet sich nicht an eine bestimmte Person.
  • Dieser Dienst erfüllt lediglich informative Zwecke und ersetzt nicht die ärztliche Sprechstunde. Wenn Sie ein Problem oder ein dringendes medizinisches Anliegen haben, gehen Sie zu Ihrer Ärzt:in oder in die Notaufnahme.
  • Fragen zu einem spezifischen Fall oder das Einholen einer Zweitmeinung sind nicht erlaubt.
  • Aus Sicherheitsgründen werden keine Mengen oder Dosierungen von Medikamenten veröffentlicht.

Dieser Wert ist zu knapp. Er sollte __LIMIT__ Zeichen oder mehr haben.


Wählen Sie das medizinische Fachgebiet der Ärzt:innen, an die Sie Ihre Frage senden möchten
Wir werden sie verwenden, um Sie über die Antwort zu informieren. Sie wird nicht online veröffentlicht.
Alle auf jameda.de veröffentlichten Inhalte, insbesondere medizinische Fragen und Antworten, sind informativ und dürfen keinesfalls als Ersatz für eine ärztliche Beratung angesehen werden.