Artikel 26/04/2009

Allergie auf Ei, ein Update

Team jameda
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Häufig beobachtet, Allergie auf Ei
Allergie auf Ei kann bei Kleinkindern, Kindern und Erwachsenen auftreten. Die Symptomatik besteht weitgehend aus Beschwerden im Magen-Darmbereich, Atemwegsbeschwerden, Luftnot, Haut- und Kreislaufreaktionen. Im schlimmsten Fall kann auch allergischer Schock (Anaphylaxis) auftreten. Ei ist in vielen Produkten (z.B. Shampoos) und Nahrungsmitteln versteckt enthalten (z.B. Soßen, Cappuccinoschaum, Wurst, Wein). Auch manche Arzneimittel und Impfseren enthalten Eibestandteile. Man unterscheidet zwischen Reaktionen auf Eiklar und Eidotter. Kinder reagieren weitaus häufiger auf Eiklar, während Erwachsene meist eher auf Eidotter allergisch reagieren.

Allergie auf Ei - Wissenschaftliche Recherche
Ein australisches Wissenschaftlerteam, dem Immunologen und Allergologen angehörten, fand anhand retrospektiver Studien heraus, dass die meisten Kinder, die unter einer Allergie auf Ei leiden, mit der Zeit beginnen, Eier zu tolerieren. Sie ermittelten, dass regelmäßiges Essen kleiner Mengen von gekochtem Ei in Backwaren zumeist gut toleriert wird und die Toleranzentwicklung fördert. Als weiterhin problematisch sahen es die Mediziner an, dass eine Grippeimpfung für diese Allergikergruppe noch immer ziemlich problematisch ist, da Bestandteile von Ei in den Seren enthalten sind. Von einer Immunisierung von Patienten, die bereits schwere Reaktionen oder Anaphylaxis auf Ei hatten, ist laut des Wissenschaftlerteams daher derzeit noch abzuraten.

In den letzten Jahren konnten Mediziner in klinischen Versuchsreihen bei Allergikern, die auf Ei reagieren, zwar häufiger Erfolge durch spezielle orale Toleranzinduktion erzielen, in der klinischen Praxis bestehen jedoch noch immer Bedenken wegen der Sicherheit dieser Maßnahmen und der Langzeitwirkung der oralen Immuntherapie.

Prognose bei Allergie auf Ei
Abgesehen von den angesprochenen kürzlich errungenen Erfolgen bei Versuchsreihen mit oraler Immuntherapie, besteht die Therapie der Wahl noch immer in Vermeidung von Nahrungsmitteln, die Ei enthalten, bis eine Toleranz aufgebaut ist. Die australischen Wissenschaftler teilten in ihrer Betrachtung abschließend mit, dass es noch immer unklar sei, ob eine fortlaufende Verabreichung von Ei-Proteinen in gekochten Nahrungsmitteln den natürlichen Werdegang einer Allergie auf Ei verbessert.
Generell konnten sich die australischen Immunologen und Allergologen anhand ihrer Recherche der internationalen wissenschaftlichen Fachliteratur dafür aussprechen, dass die Prognose für Kinder gut ist, die unter einer Allergie auf Ei leiden.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 19.April 2009

Literatur:
Tey D, Heine RG., Egg allergy in childhood: an update, Curr Opin Allergy Clin Immunol. 2009 Apr 14.

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