Artikel 20/02/2010

Wenn der Arzt zum Detektiv werden muss: Kontaktdermatitis durchs Handy

Team jameda
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Beim Herausfinden der Ursache für eine Krankheit müssen Ärzte in manchen Fällen tatsächlich zum Detektiv werden. In einer medizinischen Fachzeitschrift, dem ‘Australas Journal of Dermatology’ wurde ein Fall dargestellt, der für manchen Arzt oder Patienten die Lösung eines schier unlösbaren Rätsels bedeuten könnte.

Einseitige Kontaktdermatitis im Gesicht
Ein 39-jähriger Mann stellte sich in der Dermatologie einer Klinik mit einer Kontaktdermatitis im Gesicht vor. Das Merkwürdige an seinem Fall war, dass der Ausschlag nur die linke Wange betraf. Der Rest des Gesichtes war völlig frei von jeglichen Auffälligkeiten. Die Dermatitis zeigte sich behandlungsresistent und gab den Ärzten anfangs wirklich ein Rätsel auf. Nach intensiver Anamnese und Allergietests konnte es gelöst werden. Es stellte sich heraus, dass der junge Mann an einer Allergie auf sein Handy litt. Das Handy hatte ein nickelhaltiges Metallgehäuse und der Mann telefonierte ausschließlich mit dem linken Ohr. Ein so genannter Patchtest (Hauttest) brachte die Bestätigung.

Dermatitis im Gesicht durchs Handy könnte zunehmen
Die australischen Wissenschaftler der Skin and Cancer Foundation (Haut und Krebs Stiftung) schrieben in ihrem Artikel, dass eine derartige Kontaktdermatitis bisher zwar nur selten gemeldet wurde, aber davon auszugehen ist, dass sie zunehmend öfter auftreten wird, da der allgemeine Trend zu Handys mit Metallgehäusen hingeht und eine Sensibilisierung auf Nickel in der Bevölkerung ohnehin häufig anzutreffen ist. Diese beiden Faktoren bestärken die Prognose der Wissenschaftler, dass Handy-Kontaktdermatitis im Gesicht zukünftig wahrscheinlich öfter auftreten wird.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 14. Februar 2010

Literatur:
Roberts H, Tate B., Nickel allergy presenting as mobile phone contact dermatitis, Skin and Cancer Foundation, Carlton, Victoria, Australia, Australas J Dermatol. 2010 Feb 1;51(1):23-5.

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