Magenschmerzen, Durchfall, Blähungen - Anzeichen einer Lebensmittelallergie?

Durchfall und Blähungen können auf eine Lebensmittelallergie hindeuten. (©fotolia-104185211-contrastwerkstatt)

Magen-Darm-Beschwerden können viele Ursachen haben. Wie man herausfindet, ob eine Lebensmittelallergie dahinter steckt, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

 

Was ist eine Lebensmittelallergie?

Eine Lebensmittelallergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen an sich harmlosen Stoff. In unseren Lebensmitteln hat man 14 Auslöser ausgemacht, die für 90 % der Lebensmittelallergien verantwortlich sind: glutenhaltiges Getreide, Eier, Fisch, Krebstiere, Milch, Soja, Erdnüsse, Schalenfrüchte (z.B. Haselnüsse), Senf, Sellerie, Sesam, Lupine, Weichtiere (z.B. Muscheln) sowie Schwefeldioxid und Sulfite ab 10 mg/l.

 

Die Symptome einer Lebensmittelallergie sind vielfältig

Die Symptome einer Lebensmittelallergie sind nicht auf ein bestimmtes Organ begrenzt, sie können fast alle Körperbereiche betreffen: Haut, Atemwege, Herz-Kreislauf-System, Hals-Nasen-Rachen-Raum und das Verdauungssystem mit Magen, Dünn-, Dick- und Enddarmdarm sowie die Bauchspeicheldrüse.

Typische Allergiesymptome sind Entzündungen, Rötungen, Schwellungen - je nach Schwere und Ort der Reaktion kommen Juckreiz, Fließschnupfen, Verdauungsbeschwerden, Husten, Blutdruckabfall und Atemnot hinzu.

In den meisten Fällen zeigen sich die Symptome sofort nach Berührung oder innerhalb weniger Minuten nach Verzehr des Allergens. Reaktionen im Darmtrakt können sich aber auch erst nach 4-8 Stunden bemerkbar machen.

 

Wann können Magen-Darm-Beschwerden Anzeichen einer Lebensmittelallergie sein?

Lebensmitteallergien zeigen sich meist schon im Säuglings- oder Kindesalter. Die Kleinen leiden dabei oft unter Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen, oftmals treten auch Symptome an Haut, Atemwegen und dem Herz-Kreislauf-System auf.

Viele Allergien nehmen dann im Laufe des Heranwachsens an Schärfe ab. Wenn die Symptome einer Lebensmittelallergie eher unspezifisch und gleichzeitig vielfältig sind, ist es schwierig, eine Allergie als Ursache zu erkennen. Zusätzlich gibt es eine ganze Reihe anderer Erkrankungen, die ebenfalls Magen-Darm-Beschwerden auslösen.

 

Welche Erkrankungen lösen noch andauernde Magen-Darm-Beschwerden aus?

Bei Lebensmittelunverträglichkeiten kann der Körper bestimmte Stoffe wie Laktose und Fruktose im Darm nicht abbauen bzw. aufnehmen, sodass es u.a. zu Magenschmerzen, Durchfall und Blähungen kommt.

Auch bei Erkrankungen wie Gastritis, Magen-Darm-Infekten, Pilzbesiedelung des Darmes, Reizdarm, Leaky-Gut-Syndrom und Störungen der Bauchspeicheldrüse leiden Betroffene unter Magen-Darm-Beschwerden.

 

Was tun, wenn man den Verdacht auf eine Lebensmittelallergie hat?

Ein Provokationstest verschafft Klarheit bei bestehenden Unverträglichkeiten oder Allergien. (©fotolia-61598712-Gerhard Seybert)
Um akute Magen-Darm-Symptome zu lindern, sollte man verdächtige Lebensmittel vom Speiseplan streichen. Magendarmtees mit Pfefferminze, Anis, Fenchel, Kümmel und Kamille beruhigen zwar - Allergien gegen bestimmte Pflanzenfamilien wie z.B. Korbblütler (Kamille) müssen hierbei jedoch berücksichtigt werden.

Um einen langen Leidensweg und kräftezehrende Diäten im Alleingang zu verhindern, sollte man möglichst bald einen Allergologen aufsuchen.

Ein Allergologe ermittelt anhand von Haut- und Bluttests das Allergen; nach einer Auslassdiät wird anschließend anhand eines Provokationstests der allergieauslösende Stoff bestätigt.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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