Artikel 26/02/2021

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. Harun Akgül

Dr. med. Harun Akgül Augenarzt, Augenlaserzentrum
Dr. med. Harun Akgül
Augenarzt, Augenlaserzentrum
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Harun Akgül interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Augenarzt.

jameda: Herr Dr. Akgül, was hat Sie motiviert, Augenarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Akgül: Die Faszination für die wundervolle Anatomie und Physiologie des Auges und dessen Bedeutung für die Lebensqualität. Ich fühle mich dazu berufen, die Gesundheit dieses Organs zu gewährleisten und sie bei Erkrankungen im Rahmen der Möglichkeiten der modernsten diagnostischen und therapeutischen Augenmedizin wiederherzustellen. Insbesondere die Gesundheit der Netzhaut steht dabei im Vordergrund, da sie essentiell für das Sehvermögen ist und somit besonderer Beachtung bedarf.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Herr Dr. Akgül: Wir verfügen über ein fundiertes Wissen und Erfahrung im gesamten Spektrum der Augenheilkunde. Einer der Schwerpunkte ist die Behandlung von Netzhauterkrankungen wie die Makuladegeneration und die Behandlung von diabetischen Netzhautschäden.

Wir sind eines der wenigen Makulazentren in Deutschland und sind stolz darüber, dass wir bei Diagnosestellung einer sogenannten feuchten Makuladegeneration aufgrund unserer hohen organisatorischen Flexibilität sofort die Therapie mit intravitrealen Injektionen starten können. Das gilt auch für Blutungen und Ödeme der Netzhaut bei Diabetes oder Netzhautthrombosen.

jameda: Gibt es ein medizinisches Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Akgül: Medizinische Vorbilder sind insbesondere Avicenna aus dem 10./11. Jahrundert, der seiner Zeit voraus war und insbesondere für neue Therapien offen war.

Aus der jüngeren Zeit natürlich Dr. Ridley, der im Jahre 1950 die Intraokularlinse entwickelte und somit die Epoche der modernen Kataraktchirurgie geebnet hat.

Aber auch Prof. Meyer Schwickerath, der 1949 die Lasertherapie der Netzhaut entwickelt hat.

Natürlich möchte ich in diesem Rahmen meinen Lehrer Prof. Bornfeld aus der Universitätsaugenklinik nicht unerwähnt lassen. Ich konnte in meiner oberärztlichen Tätigkeit an seiner weltweit anerkannten Expertise in Augentumortherapie teilhaben.

jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Akgül: Die Augenheilkunde hat in den letzten Jahren einen enormen Fortschritt erfahren, insbesondere durch das Einsetzen modernster mikrochirurgischer Instrumente, aber v.a. auch durch den Einsatz innovativer Laseranwendungen.

In naher Zukunft erwarte ich noch weitere bahnbrechende Entwicklungen beim Einsatz der Lasertechnik. Aber auch durch die Möglichkeit der Stammzelltherapien für bis dato unheilbare, angeborene Netzhauterkrankungen.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Akgül: Die größte Herausforderung liegt im Unterbinden aber auch der Heilung von altersbedingten Degenerationen der Netzhaut. Zumal die Lebenserwartung der Weltbevölkerung aufgrund der Fortschritte in der Medizin deutlich gestiegen ist.

Des Weiteren besteht natürlich auch die Herausforderung in der Heilung von bis dato irreversibler Blindheit. Ein wichtiger Aspekt ist natürlich auch der Zugang der modernen Medizin in Entwicklungsländern.

Es muss gewährleistet werden, dass kein einziger Mensch, z. B. in Afrika, am Grauen Star erblindet, nur weil man keine moderne Augenmedizin vor Ort hat.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Akgül: Neben meiner medizinischen Kompetenz schätzt man vor allem meine offene und ehrliche Art. Ich nehme mir für jeden Patienten Zeit, unabhängig vom Versicherungsstatus. Die Feedbacks bestätigen meine Bemühungen und motivieren mich in meiner täglichen Arbeit.

Des Weiteren versuche ich, verständlich und gründlich zu sein, so dass jeder Patient, der die Praxis nach der Sprechstunde verlässt, dabei das Gefühl hat, alles verstanden zu haben.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Akgül: Ein lächelndes Gesicht tut immer gut. Ich finde es auch immer toll, wenn Patienten Fragen stellen. Somit zeigen sie Interesse an der Diagnose/Behandlung, aber auch eine gewisse Grundmotivation, auch wirklich alles verstehen zu wollen.

Ich hake auch immer nach, wenn ich merke, dass keine Frage gestellt wird, um zu erkennen, ob auch alles verstanden wurde. Das Verständnis ist meines Erachtens die Hälfte der Therapie und ist entscheidend für den Therapieerfolg.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Akgül: Ein negatives Erlebnis hatte ich bis dato glücklicherweise nicht. Eines der schönsten Ereignisse hatte ich während meiner humanitären augenärztlichen Tätigkeit in Indien.

Die Freude in den Gesichtern der Menschen, die nach einer Grauen-Star-Operation wieder sehen konnten, ist über jegliche Sprachbarrieren hinweg universell und unbeschreiblich.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Akgül: Ein gesunder Lebensstil, gesunde Ernährung und regelmäßige Voruntersuchungen sind auch in der Augenheilkunde essentiell. Die weltweite Zunahme der Bildschirmtätigkeit, aber auch der intensive Handygebrauch hinterlassen Spuren, die man anfangs nicht bemerkt. Daher rate ich vor allem Menschen mit Bürojob, regelmäßig ihre Augen checken zu lassen.

Zur Person

  • geboren in Heidelberg
  • Medizinstudium Heidelberg
  • Facharztausbildung in Universitätsaugenklinik Essen
  • Oberarzttätigkeit in der Universitätsaugenklinik Essen
  • Nationale und internationale Vorträge
  • Verleihung des Georg-Preises für die Entwicklung der chirurgischen Augenbiopsie

Zur Praxis

  • moderne Praxis
  • modernste Diagnosegeräte
  • jährliche Iso-Zertifizierung der Praxis und der Op-Abteilung
  • neueste Therapien

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