Artikel 10/03/2017

Hashimoto-Thyreoiditis: Diese Auswirkungen hat die Erkrankung auf Schilddrüse und Herz

Team jameda
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Die meisten Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis erkranken aufgrund einer zunehmenden Zerstörung des Schilddrüsengewebes durch die Antikörper, die im Rahmen der Autoimmunerkrankung gebildet werden, zusätzlich an einer Schilddrüsenunterfunktion.

Zusammenhang von Schilddrüse und Herz

Eine im Januar 2017 veröffentlichte Metaanalyse konnte nachweisen, dass eine Schilddrüsenunterfunktion mit einem erhöhten Risiko verbunden ist, eine Herzerkrankung zu bekommen.

Eine Schilddrüsenunterfunktion ist der Analyse zufolge nicht nur ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung einer Koronaren Herzerkrankung (KHK, Herzkranzgefäßerkrankung), sondern auch für den Tod durch eine Herzerkrankung.

Für ihre Metaanalyse hatte der chinesische Kardiologe Dr. Yu Ning von der Capital Medical University in Peking die Daten von 55 Studien mit insgesamt 1,9 Millionen Patienten ausgewertet.

Die meisten Studien stammen aus Europa und den USA. Sie konnten nachweisen, dass Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion im Vergleich zu Patienten mit einer normalen Funktion der Schilddrüse ein nahezu verdoppeltes Risiko haben, an einer Herzerkrankung zu sterben. Auch das Gesamtsterberisiko ist signifikant erhöht. Das gleiche gilt für das Risiko einer Herzkranzgefäßerkrankung und für Herzinfarkte.

Wenn Patienten mit einer Herzerkrankung gleichzeitig eine Schilddrüsenunterfunktion haben, ist die Wahrscheinlichkeit, an den Folgen einer Herzerkrankung zu sterben, im Vergleich zu Herzkranken mit einer normalen Schilddrüsenfunktion mehr als doppelt so hoch. Auch das Gesamtsterberisiko ist bei den Herzkranken mit einer Unterfunktion der Schilddrüse deutlich erhöht.

Mögliche Ursachen

Über welchen Mechanismus eine Schilddrüsenunterfunktion das Risiko für Erkrankungen des Herzens erhöht, ist noch nicht endgültig geklärt. Als Ursache wird jedoch eine allgemeine Einschränkung des Stoffwechsels vermutet.

Auch die verminderte Aufnahme von Spurenelementen und Vitaminen kann eine Rolle spielen.

Eine Schilddrüsenunterfunktion führt nicht selten zu erhöhtem Cholesterin. Ein hoher Cholesterinspiegel ist unbestritten ein großer Risikofaktor für eine vorzeitige Verkalkung der Gefäße. Solche Arterienverkalkungen durch eine Cholesterinerhöhung sind die Ursache für eine Herzkranzgefäßerkrankung und für gefürchtete Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Eine Schilddrüsenunterfunktion bei Hashimoto-Thyreoiditis kann somit das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen, wobei der wesentliche Anstieg des Risikos erst ab einem TSH-Spiegel über 10 zu verzeichnen ist.

Worauf müssen Hashimoto-Thyreoiditis-Patienten achten?

Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis sollten ihre Schilddrüsenwerte regelmäßig überprüfen sowie zusätzliche Ultraschalluntersuchungen durchführen lassen.

Wegen des erhöhten Risikos für Herzerkrankungen durch eine Schilddrüsenunterfunktion sollten ebenfalls in regelmäßigen Abständen das Herz und die Gefäße untersucht werden. Bei einer rechtzeitigen Diagnose können in der Regel schwere Komplikationen wie die Koronare Herzkrankheit oder Herzinfarkte verhindert werden.

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