Artikel 31/01/2010

Bitte ein Sojaeis!

Team jameda
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Bauchschmerzen nach einem Glas Milch? Oder Durchfälle nach einem kleinen Eis? Solche Symptome können auf eine Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktoseintoleranz) hinweisen.

Wie kommt dieses Krankheitsbild zustande?
Um Milchzucker verwerten zu können, braucht der Körper im Dünndarm das Enzym Laktase, das den Milchzucker spaltet. Wer unter einer Laktoseunverträglichkeit leidet, hat zu wenig von diesem Enzym im Dünndarm. Gelangt der Milchzucker ungespalten in den Dickdarm, zieht die Laktose Wasser aus dem umliegenden Gewebe an. Außerdem beginnt der Milchzucker im Darm zu gären: Die Betroffenen leiden an Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.

Laktose-Unverträglichkeit eher normal
Ein kleiner Trost ist vielleicht, dass weltweit betrachtet die Unverträglichkeit von Laktose eher der Normalfall ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass in allen Länder der Erde praktisch alle Säuglinge in der Lage sind, Milchzucker zu verdauen. Kein Wunder: Milchzucker ist eine wichtige Energiequelle in der Muttermilch. Mit zunehmendem Alter geht die Fähigkeit verloren, Laktose verwerten zu können. Nur bei den Völkern, die Milchwirtschaft betreiben, können auch Erwachsene Milchzucker verdauen. Viele Afrikaner und Asiaten dagegen weisen eine ausgeprägte Laktoseunverträglichkeit auf. Deswegen stehen in diesen Ländern Milchprodukte eher selten auf dem Speiseplan.

Eine Laktoseintoleranz kann auch als Folge von anderen Darmerkrankungen entstehen. Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen etwa kann die Oberfläche des Dünndarms so weit geschädigt werden, dass keine laktosespaltenden Enzyme mehr vorhanden sind.

Wer nach dem Verzehr von Milchprodukten die beschriebenen Symptome aufweist, kann den Verdacht ärztlich bestätigen lassen. Der Arzt prüft mit Hilfe eines Atemtests oder Blutuntersuchungen, ob tatsächlich eine Laktoseunverträglichkeit vorliegt. Danach muss man individuell ausprobieren, wieviel Milchzucker man verträgt. Lebensmittel, die viel Laktose enthalten, sind beispielsweise Milch, Eiscreme und Schmelzkäse. Mit weniger Milchzucker wird man hingegen bei Hart- und Schnittkäse sowie Butter konfrontiert. Bei einer hochgradigen Laktoseunverträglichkeit hilft nur, den Milchzucker zu vermeiden.

Mögliche Alternativen
Inzwischen sind in vielen Supermärkten Milchprodukte erhältlich, bei denen die Laktose bis auf einen kleinen Rest entfernt wurde. Für viele Menschen mit Laktoseunverträglichkeit sind diese Produkte eine echte Alternative. Für wen jedoch auch kleine Milchzuckerreste noch ein Problem sind, sollte besser auf Sojaprodukte ausweichen: Die sind garantiert laktosefrei.

Joghurt enthält zwar relativ viel Laktose, aber die zugesetzten probiotischen Bakterien helfen bei einigen Betroffenen, den Milchzucker abzubauen - auch hier hilft nur ausprobieren, was man verträgt.

Wer seinen Verzehr von Milchprodukten deutlich einschränkt, sollte darauf achten, genügend Calcium zu sich zu nehmen: Schließlich sind Milchprodukte in der westlichen Ernährung eine wesentliche Quelle für den Mineralstoff, der für gesunde Knochen benötigt wird. Neben Milchprodukten sind auch Brokkoli und Grünkohl wichtige Lieferanten von Calcium.

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