Lactoseintoleranz: wenn Krankheiten inszeniert werden (Teil 2)

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Die Vermischung der Tatsachen

Die nächste Verunsicherung zum Thema Milchkonsum tritt ein, wenn der endlich Milchzuckerintolerant-Gewordene, der junge Erwachsene, also der Noch-Gesunde versucht, seinen doch so wichtigen Calzium-Haushalt durch frische Milch günstig zu beeinflussen.
Milch enthält neben dem bedenklichen Milchzucker auch das ungemein wichtige Mineral Calzium. Das ist richtig. Unsere durch die Milchwerbung durchdrungene Sozialisierung suggeriert, dass Milch nicht nur rundum gesund, sondern auch noch der Calziumlieferant schlechthin sei. Der Verbraucher konsumiert also fleißig seine Milch und entwickelt im Laufe seines Lebens unangenehme Beschwerden.

Seine an sich gesunde Milchzuckerintoleranz führt dazu, dass die in rauen Mengen vorkommenden Darmbakterien sich auf den unverdauten Milchzucker stürzen, diesen verstoffwechseln und dabei große Mengen an Gasen produzieren. Diese erzeugen dann schmerzhafte Blähungen. Übriggebliebener Milchzucker und andere, von den Darmbakterien ausgeschiedene Abbauprodukte binden Wasser im Darm, sodass es zu Durchfällen kommt. Wir erinnern uns: Milchzucker wird in Apotheken als Abführmittel angeboten.

Heikel wird es, wenn diese Durchfälle dann über längere Zeiträume bestehen, da diese die Darmwände reizen, dort zu Entzündungen führen und andere echte Erkrankungen wie zum Beispiel Allergien nach sich ziehen können. Bringt man nun diese Beschwerdebilder mit dem Begriff Laktoseintoleranz in einem Kontext, suggeriert es logischerweise ein in sich geschlossenes, real existierendes Krankheitsbild.

Die Inszenierung

Wo Beschwerden sind, besteht Leidensdruck. Leidensdruck schafft Handlungsbedarf. Bedarf erzeugt Märkte. Verunsicherte, kranke Verbraucher werden weiterhin aus den Medien mit der Information versorgt, Milch sei unverzichtbar. Parallel dazu bieten die Lebensmittelindustrie und einige Pharmaunternehmen Produkte an, die sich gezielt an die scheinbar vom Schicksal gebeutelten Lactoseintoleranten wenden.
So kann man heute gezielt lactosearme Milch und Butter kaufen, Brotaufstriche, und Desserts. Manche Hersteller nutzen die Verunsicherung, um den verkaufsfördernden Aspekt der Lactosefreiheit sogar auf Produkten hervorzuheben, die von Natur aus lactosefrei sind, wie zum Beispiel Margarine. Wie der Vertrieb von Tabletten und Pulvern einzuordnen ist, die der "Erkrankte" wegen seiner Unverträglichkeit anwenden kann, bleibt jedem überlassen.

Was bleibt also zu tun?

Betrachten wir die Fakten. Erstens: Lactose ist eine nur von Kleinkindern verwertbare Substanz, die im weiteren Leben möglichst nur in kleineren Mengen zu sich genommen werden sollte. Die Milchzuckerintoleranz ist also normal. Toleriert man eine Substanz nicht, lässt man sie sinnvollerweise einfach weg.

Zweitens: Die Menge des aufgenommenen Milchzuckers ist ebenfalls für ein mögliches Beschwerdebild von Bedeutung. Der Schuss Milch im Kaffee ist also nur für ausgeprägt Intolerante ein mögliches Problem.

Drittens: Milch ist calciumhaltig. Milchprodukte noch viel mehr. 100g Frischmilch enthalten nur ca. 120 mg Calzium, dafür aber ca. 4,5 g Lactose, 100g Joghurt ca. 125 mg Calzium und 3,2g Lactose, 100g Weichkäse wie z. B. Camembert schon ca. 570 mg Calzium und nur noch 1-2g Lactose und 100g Hartkäse wie Emmentaler oder Gruyère enthalten deutlich über 1000 mg Calzium und sind nahezu laktosefrei! Man könnte als Faustregel sagen: Umso fester das Milchprodukt, umso laktoseärmer und calciumreicher ist es.

Viertens: Auch Gemüse wie Spinat, verschiedene Kohlsorten, Kräuter, Bohnen, Nüsse und nicht zuletzt unser gutes, hartes (kalkreiches) Leitungswasser und natürlich ausgesprochen calciumreiche Mineralwässer stehen als weitere Calziumquelle zur Verfügung.

Wenn man also das Thema der Lactoseintoleranz genauer betrachtet, wird nun klar, wie einfach man durch die hartnäckige Zusammenführung einzelner Fakten Halbwahrheiten und Verunsicherung schafft, die sich sehr gut vermarkten lassen. Gerne fallen in diesem Zusammenhang auch Begriffe wie Lactoseallergie oder Milchallergie. Ersteres gibt es schlicht nicht, zweiteres ist eine immunologische Störung, die mit der Milchzuckerintoleranz nur das Wort Milch gemein hat.

Wer keine Milch verträgt, sollte sie einfach weglassen - so einfach ist das!

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Kommentare (28)

Peter, 12.01.2016 - 13:12 Uhr

Alles, was Sie in Ihrem Artikel schreiben ist mir zwischenzeitlich bekannt, ergänzend möchte ich jedoch anmerken, dass man als "Erkrankter" von den Ärzten im Stich gelassen wird, weil es einfach zu lange dauert, eine vernünftige Diagnose zu stellen. Aussage vom Arzt dazu: Na, wenn Sie Probleme mit Milch haben, dann lassen Sie sie halt einfach weg. Sehr witzig, solange es Nahrungsmittel-Herstellern problemlos erlaubt wird, Milchzucker unter allen möglichen Namen in unseren Lebensmitteln zu verstecken, nur weil er billig ist. Nicht einmal beim Metzger um die Ecke bekomme ich noch eine verlässliche Aussage, ob Milchzucker drin ist, oder nicht, denn auch diese kaufen Teile ihres Sortiments hinzu. Einige Hersteller schreiben inzwischen groß auf die Verpackung, dass das Produkt laktosefrei ist, verlangen dann aber i.d.R. gleich mal den dreifachen Preis. Sogar dann, wenn das Produkt von Haus aus schon laktosefrei ist, siehe Hartkäse. Meiner Meinung nach müsste von Seiten der Gesetzgebung endlich eine vernünftige Regelung getroffen werden, dass künstlich hinzugefügte Laktose im Lebensmittel nichts zu suchen hat. Dann kämen wir endlich wieder zur natürlichen Entwicklung, aber das dürfte der Milchlobby nicht gefallen.

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 13.01.2016

Hallo Peter, ich gebe Ihnen voll und umfänglich Recht! Es ist schon erschreckend, dass es immer wieder (obwohl der Gesetzgeber dies erst vor kurzem untersagte) irreführende Aussagen zum Gehalt, bzw. Nicht-Gehalt von Milchzucker in verschiedenen Lebensmitteln gibt. Nur aufmerksame Mitbürger und Betroffene wie Sie, werden langfristig durch solche Anmerkungen einen Bewusstseinswandel begünstigen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit laktosefreien (das versichere ich Ihnen) Grüßen aus Mainz, Daniel Petrak

Silke, 18.08.2014 - 21:53 Uhr

Für alle, die sich schwer tun, besonders auf Reisen die Milch zu umschiffen: Meine Idee: zu Hause kreativ beim Kochen werden und vor allem regelmäßig gesund selber kochen (z.B. jeden Abend eine warme Gemüsemahlzeit) hat mehrere Vorteile: man/frau weiß, was reinkommt, beim Kochen kann man auch entspannen (oder die Kinder mit einbeziehen), man wird bei den Basics des Lebens kreativ, es ist preiswert ... und auf Reisen darfs dann auch mal etwas "langweiliger" sein (ich weiß wovon ich rede, bin oft auf Dienstreise) - dann wird einem wieder bewußt, welche Freiheit wir dennoch in Deutschland beim Essen haben. Ich lebe seit über einem Jahr vegan (das ist kein Muss und kein besonderer Gesundheitstipp, sondern meine Entscheidung) und es geht super.

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 30.08.2014

Daumen hoch - was soll man da noch sagen!

Karin, 28.08.2013 - 08:43 Uhr

umgekehrt wird ein schuh draus- wenige menschen sind laktoseintolerant, viele vertragen auch als erwachsene milchprodukte sehr gut. man sollte anderen meschen nicht den vorwurf des geldverdienens machen, das wollen sie doch auch oder?

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 28.08.2013

.... um ehrlich zu sein - ich verstehe Ihre Anmerkung inhaltlich nicht....

Kerstin G., 21.08.2013 - 10:44 Uhr

Ein sehr gelungener Artikel und spricht mir aus der Seele. Glückwunsch und MfG, Kerstin G.

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 22.08.2013

Danke ;-) ... und laktosefreie Grüße, Daniel Petrak

Julia, 21.07.2013 - 10:23 Uhr

Super Artikel. Bringt endlich mal Licht ins dunkle! Ich bin selber auch betroffen und sehe das genauso: \"Wer keine Milch verträgt, sollte sie einfach weglassen\". Allerdings gibt es ja manchmal Situaltionen, wie Restaurant Besuche und Co wo man wenig einfluss hat, ob nicht doch in dem einen oder anderen Gericht ein Lactose-Anteil drin ist. Ich bestelle immer Dinge wo es höchst unwahrscheinlich ist, dass Milch darin verarbeitet wird und habe zur Not aber immer ein paar Lactase Tabletten dabei. Es macht also durchaus Sinn sich mit den Lebensmitteln dahingehend gut vertraut zu machen. Ich find die seite ganz hilfreich http://www.nahrungsmittelunvertraeglichkeit-1.de/lactose/laktosefreie-lebensmittel/ da findet man die recht gut aufgeschlüsselt aufgelistet. Zumindest für den Anfang ist das eine tolle Geschichte =) Gibts auch ein vergleichbaren Artikel, der sich mit Milcheiweis beschäftigt? VLG Julia

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 09.08.2013

Liebe Julia, danke für die netten Worte zum Artikel (leider antworte ich erst jetzt, da ich im Urlaub war, sorry). Es ist genau so, wie Sie es schreiben: manche Lebenssituationen erschweren den Umgang mit der \"Intoleranz\" und so kann man sich mit Hilfsmitteln, wie Laktase-Tabletten weiterhelfen. Was die Unverträglichkeiten von Milcheiweiß angeht - das ist natürlich ebenfalls ein Thema, welches ein Artikel verdient hätte (mal schauen, was sich schreiben lässt), allerdings ist diese Art der Störung eine ganz andere, nämlich eine immunologische bzw. allergische......Liebe Grüße aus Mainz, Daniel Petrak

Cindy Müller, 20.02.2013 - 13:28 Uhr

Übrigens, zum Thema Eisdielen: Die meisten Fruchteissorten (z.B. Erdbeere, Zitrone) bei den typischen \"Italienern\" werden nur mit Ei zubereitet und sind daher gänzlich frei von Milchprodukten. Manche Eisdielen bieten sogar eine Eissorte mit dunkler Schokolade an, die milchfrei ist (leider aber eine Seltenheit). Nachfragen lohnt sich. Schwieriger wird es natürlich in Cafés, die nur Sahneeis aus Fertigpackungen und Torte etc. anbieten. Auch in Restaurants bekommt man Probleme, wenn nur vorgefertigte Tiefkühlware aufgetischt wird und der Koch daher entweder gar nicht weiß, ob Milchprodukte enthalten sind oder aber die Zusammensetzung des Gerichts nicht nach Bedarf variiert werden kann (weil es eben fertig aus der Packung kommt...). Aber auch das ist für mich kein Grund, mir einreden zu lassen, ich sei \"krank\". Eher beschleicht mich das Gefühl, dass mit unserer Esskultur einiges im Argen liegt!

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 21.02.2013

Was soll man da noch sagen?! Eine aufgeklärte und fachkundige, souveräne \"Patientin\"......weiter so!

Cindy Müller, 20.02.2013 - 13:18 Uhr

Vielen Dank für Ihren Beitrag, dem ich nur zustimmen kann! Man darf ja nicht vergessen, dass rund 75% der Weltbevölkerung laktoseintolerant sind (wenn man Wikipedia Glauben schenken darf). Das gilt nach meinem Wissen nicht nur für Länder wie China und Japan, sondern z.B. auch für große Teile des Mittelmeerraums. Ich denke, es ist kein Zufall, dass in der traditionellen Küche dort in der Regel keine oder nur wenige Milchprodukte verwandt werden (und so gut wie keine Frischmilch). Nach meinem Eindruck werden Joghurt und Käse etc. dort in der Regel höchstens separat gereicht, sodass sie jeder nach Geschmack und Verträglichkeit individuell dosieren kann. In der deutschen Küche - wo sogar usprünglich laktosefreie exotische Gerichte sehr oft mit Käse, Sahne oder Joghurt \"angereichert\" werden - ist das leider selten der Fall. Persönlich lebe ich seit Jahren gut mit meiner Laktoseintoleranz, indem ich mich an der Küche dieser Länder orientiere. Wirklich benachteiligt oder \"krank\" fühle ich mich deswegen nicht - eher ist meine Lebensqualität gestiegen, weil ich nicht mehr wahllos Feriggerichte oder Fast Food in mich hineinstopfe. Lästig ist höchstens, unterwegs (z.B. auf Dienstreisen) schnell etwas essen zu gehen, denn satt machendes Fast Food ohne Käse und dergleichen sind schwer zu finden. Ein Salat, womöglich noch ohne Dressing, ist leider auch keine Lösung, wenn man eine vernünftige Hauptmahlzeit mit ca. 500 bis 700 Kalorien braucht. Ich bin ohnehin schon untergewichtig und unterzuckere leicht, wenn ich ein oder zwei Mahlzeiten auslassen muss. Das gleiche Problem habe ich in \"typischen\" Touristenorten, wo man, offenbar um dem nordeuropäischen Massengeschmack zu entsprechen, oft mit sehr viel Käse und Sahne kocht. Aber all das bedeutet natürlich nicht, dass Laktoseintoleranz mit einer Krankheit gleichzusetzen wäre. Das Problem ist vielmehr das Umfeld, das kulturell bedingt nicht darauf eingestellt ist. Leider hilft die ganze \"Minus L\"- und Tablettenlobby wenig dabei, das zu ändern.

Petra Walsinger, 03.02.2013 - 12:11 Uhr

Ein ausgezeichneter Artikel. Spricht mir sehr aus der Seele. Das muss dringend weiterverbreitet werden ! Petra Walsinger

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 04.02.2013

Oh, Danke schön!

Maike Doll, 22.12.2012 - 01:20 Uhr

Seit ich gelernt habe mit meiner meine Lactoseintoleranz umzugehen, so bin ich jetzt ganz klar besser ernährt als vorher weil ich mich hauptsächlich von Gemüse, Kartoffeln , Fleisch, Fisch , Kaese und Obst ernähre. Das Frühstück lase ich weg und morgens esse ich schon zu Mittag . Ich experimentiere und gewinne neue Erkenntnisse bezüglich meiner Ernährung. Witzigerweise werden die Menschen ohne Lactosetoleranz mangelernährt sein können.

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 08.01.2013

Herzlichen Glückwunsch zur Ernährungsumstellung!! Das fällt uns Menschen ja besonders schwer. Wenn dann allerdings, wie bei Ihnen, der Erfolg den Weg belohnt, dann zeigt sich, dass die Umstellung der goldene Weg ist.

Mechthild Dusaba, 21.11.2012 - 17:37 Uhr

Lactose ist doch nicht nur in Milchprodukten versteckt, was hat sie z.B. in der Salami oder in Würstchen zu suchen????? Was ist mit den Milcheiweiss oder Milchzuckerzusätzen in Soßenbindern, Suppen, Fertiggerichten, Müslimischungen und selbst in einigen Broten wie z. B, Toastbrot, Knäckebrot usw. usw. Wir werden doch über das Essen mit solchen Unverträglichkeiten konfrontiert und es ist oft ein langer Leidensweg, bevor man endlich weiss warum man ständig Bauchschmerzen und Durchfälle etc. hat. Ich muß Frau Studtfeld recht geben, im Urlaub oder auch wenn man mit der Familie mal unterwegs ist, wird die Verpflegung zum Problem und vor kurzem life erlebt, selbst ein Krankenhaus ist erst nach mehreren Tagen in der Lage eine entsprechende Verpflegung zur Verfügung zu stellen. Man bekommt dann gesagt: kann Ihnen nicht jemand von der Familie etwas für Sie zu essen vorbei bringen? - Leider kein Witz sondern traurige Realität.

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 22.11.2012

Da muss ich Ihnen recht geben! In der Tat gibt es sehr viele Zusätze, die ein Konsument schlecht oder gar nicht mehr in Fertiglebensmitteln überblicken kann. Deswegen ist es auch sinnvoll, sich wieder den Lebensmitteln zuzuwenden, die selbst gekocht bzw. hergestellt wurden. Es liegt auch schlicht in unserer Verantwortung, die Dinge selber in die Hand zu nehmen. Im Krankenhaus ist das aber zugegebenerweise schwierig....Noch eine kleine Info: Milcheiweiss enthält kein Milchzucker...und noch eine kleine Info: es gibt auch noch eine Reihe weiterer Störungen im Bereich der Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die in der Tat als Krankheitsbild gesehen werden müssen. Das herauszufinden, bedarf eines echten Diagnostik-Profis, der alle Facetten der möglichen Störungen kennt. Ein sehr weites Feld übrigens.

Regina S., 20.11.2012 - 09:00 Uhr

Ihr Fazit " Wer keine Milch verträgt sollte sie einfach weglassen - so einfach ist das". Wenn Sie eine Fahrradtour mit anschließendem Eisdielen ode Cafebesuch machen, trinken sie halt nur ein Wasser oder einen Kaffee. Bei einem Brunch oder Bufett essen Sie halt nur trocken Brot. Wenn Sie zusätzlich eine Sorbitintoleranz haben gibts dann auch kein Obst... Sie unterschätzen das Problem der Außerhausverpflegung! Auf Reisen (Hotel/Jugendherberge, Flugzeug) ein Riesenproblem. Wie herabwürdigend für Betroffene. Ich bin staatlich geprüfte Diätassistentin und Betroffene mit LIT/ Sorbitintoleranz...

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 20.11.2012

Liebe Frau S., ich möchte Sie und andere Menschen natürlich nicht herabwürdigend behandeln! Falls dieser Eindruck bei Ihnen entstanden sein sollte - seien Sie versichert, dass dies keine Absicht des Artikels war. Es passiert auch immer wieder, dass Menschen an verschiedenen Unverträglichkeiten leiden. Allergien oder Fruktosemalabsorption oder Sorbit-Intoleranz stellen ganz andere Störungen dar und waren auch nicht Bestandteil des Artikels. Falls man an einer reinen "Laktose-Intoleranz" leidet, das werden Sie als Diätassistentin sicherlich wissen, kann man auch auf seinem "...trockenen Brot...." laktosefreie Brotaufstriche und geeignete Käse und Wurst legen. Hinzu kommt ja auch noch, dass die meisten Mitteleuropäer bis zu 10 g Laktose am Tag tolerieren. Für den Schluck Milch im Kaffee also allemal ausreichend. Und in einer guten Eisdiele gibt es für einen Laktoseintoleranten auch Säfte (sind IMMER Laktosefrei, Tee, Kaffee, sogar Limo....) und MILCHZUCKERFREIE Milch! Milchzuckerfreie Grüße aus Mainz, Daniel Petrak

Mechthild Dusbaba, 19.11.2012 - 16:54 Uhr

So einfach ist es wirklich nicht, denn es geht ja nicht nur um die Milch. Bei unzähligen Produkten wird Milchzucker, Molke oder Magermilch zugesetzt oder sogar Laktose um den Geschmack zu verstärken. Man muß wirklich genau nachlesen was in welchem Produkt steckt um Beschwerdefrei essen zu können. Leider sind die Zutaten auf den Packungen oft so klein geschrieben, dass die Brille nicht mehr ausreicht. Ich koche viel selber und verwende dazu entweder laktosefreie Produkte z.B. zum Pudding kochen oder backen, oder halte mich an frisches Obst und Gemüse, Eier und Fleisch das nicht mit irgendwelchen Marinaden behandelt worden ist. Seitdem geht es mir wieder besser und wenn wirklich mal eine Feier ansteht und ein Stück Torte unumgänglich ist, dann kommt mal eine Lactrase Tablette in Frage.

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 20.11.2012

Ich muss Ihnen natürlich recht geben, dass Laktose gerne auch versteckt (oder auch ganz offen) in verschiedenen Milchprodukten enthalten ist. Trotz all dem, ist die Milchzuckerunverträglichkeit an sich kein Krankheitsbild als solches. Nur bei sehr ausgeprägt intoleranten Personen können auch kleinste Mengen problematisch sein. Kleiner Tipp: manche Menschen leiden auch nach Konsum von Milchprodukten, weil sie nicht intolerant auf den Milchzucker, sondern allergisch auf das Milcheiweiß reagieren....Und noch ein Rat: vermeiden Sie alle Fertigprodukte! Wer selber kocht hat immer noch die beste Übersicht über die Inhalte der Speisen.

Susanne Lorenz, 14.11.2012 - 10:37 Uhr

Frage:Ist das Nehmen von Lactase-Tabletten eine Alternative?

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 14.11.2012

Nur in dem Fall, wo es sich pertout nicht vermeiden lässt Laktose zu konsumieren oder wenn man an einer ausgeprägten Intoleranz \"leidet\"...

Mariani Peter, 14.11.2012 - 08:53 Uhr

Vielen Dank für Ihre Antwort! MfG M.Peter

Mariani Peter, 14.11.2012 - 06:19 Uhr

Ganz so einfach ist es nicht! Da ich Milchprodukte, wie zum Bsp. Quark sehr gerne aß und darauf stundenlang Beschwerden hatte, habe ich auf laktosefreie Produkte umgestellt. Seitdem bin ich Beschwerdefrei. MfG Mariani Peter

Antwort von Daniel Petrak, verfasst am 14.11.2012

...was einfach nur zeigt, dass Sie eigentlich ganz gesund sind und den Milchzucker nicht vertragen - Sie sind ja erwachsen! Quark gehört zu den Frischmilchprodukten und enthält auch noch relativ viel Laktose. Gerade die fettarmen Sorten, die deswegen auch in größeren Mengen verzehrt werden können, können durch den relativ hohen Laktoseanteil problematisch sein. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute!

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