Artikel 11/02/2018

Krampfadern entfernen ohne Narben und Stützstrümpfe: So funktioniert‘s

null Constantin Mock Heilpraktiker
null Constantin Mock
Heilpraktiker
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Die sanfte Krampfaderentfernung mittels biologischer Kochsalzlösung ist eine quasi nebenwirkungsfreie und äußerst beliebte Methode. Patienten aus ganz Europa reisen dafür nach Deutschland.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die Größe der Adern spielt fast nie eine Rolle. Auch ganz große Krampfadern können ohne Probleme behandelt werden.

Man spritzt mittels eines Venenkatheters konzentrierte Kochsalzlösung in die Krampfader ein. Dazu legt sich der Patient auf die Behandlungsbank und drückt sich die Leiste mit der Handkante ab. Das gewährleistet, dass die Kochsalzlösung nicht in den großen Blutkreislauf fließt.

Mittels der Umlagerung des Beins lässt man die Kochsalzlösung an die betroffenen Stellen des Beines fließen.

Wenn die Kochsalzlösung ihre Wirkung entfaltet, bemerkt der Patient ein Druckgefühl entlang der Krampfader. Dieses Ziehen wird auf einer Schmerzskala von 0-10 mit maximal 6-8 bewertet. Nach ca. einer Minute ist das Druckgefühl verschwunden. Die Ader beginnt dann, sich zu verhärten.

Der Katheter wird entfernt und der Patient kann nach Hause gehen. Nach 2-12 Wochen weiß man, ob das Ergebnis ausreicht oder ob man nochmals nachbehandelt sollte. Meist genügt eine einzige Behandlung.

Sollte es nur zu einer Verkleinerung der Krampfader kommen, so kann man durch erneutes Spritzen den verbliebenen Rest ebenfalls behandeln.

Erfolge, Risiken und Nachsorge

Die Wirkung sieht man meistens sofort nach der ersten Injektion noch während des Termins. Optisch verschwindet die Krampfader häufig teilweise oder schon komplett.

Manche Teile der Ader sind dann noch als Verhärtungen unter der Haut zu spüren. Der Körper baut sie in den nächsten Tagen und Wochen ohne weitere Hilfe ab. Innerhalb der folgenden 3-6 Monate sollten die festen Stränge verschwunden sein.

Es besteht bei dieser Methode kein Narkoserisiko. Es gibt auch kein Risiko von Nervenverletzungen. Keine Taubheitsgefühle oder Lymphgefäßverletzungen. Man benötigt keine Wickel oder Stützstrümpfe.

Nach der Behandlung entsteht manchmal ein paar Tage lang ein leichtes Schwellungs- und Spannungsgefühl im Bereich der Krampfader. Der Patient sollte während dieser Zeit laufen oder noch besser Fahrrad fahren. Übermäßige Belastungen wie Wandern und Joggen sollten mit Bedacht ausgeführt werden.

Es gibt nur selten einen Bluterguss, der jedoch nicht im Alltag einschränkt. Die Zeit bis zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit beträgt in der Regel nur 1-3 Tage. Ferner gibt es kein Allergierisiko und der Patient ist sofort wieder gehfähig. Die Kosten im Vergleich zu einer Operation liegen bei nur einem Zehntel.

Gegenanzeigen sind die folgenden:

  • akute Venenentzündung
  • Thrombose tiefer Beinvenen
  • sehr schlechter Allgemeinzustand
  • akuter fieberhafter Infekt
  • Diabetes

Wenn Blutverdünnungsmittel eingenommen werden, sollte man sie 3 Tage vor der Behandlung nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt aussetzen.

Behandlungszahlen und Weiterentwicklung der sanften Krampfaderentfernung

1911 entwickelte Prof. Dr. Paul Linser die Methode der Krampfaderentfernung an der Hautklinik der Universität Tübingen. Durch diese Methode wurde er zu einem der ersten Venenspezialisten in Europa.

Die Uniklinik Tübingen behandelte zwischen 1920 und 1970 ca. 70.000 Patienten mit dieser Therapie. Viele niedergelassene Ärzte schlossen sich an. Man schätzt, dass mehr als 100.000 Patienten zu dieser Zeit mit Kochsalz behandelt wurden.

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte der deutsche Arzt Max-Otto Bruker die Methode weiter. Er verbesserte die Behandlung, indem er immer dünnere Nadeln verwendete. Als Chefarzt der Klinik in Lahnstein bei Koblenz führte er diese Behandlungen bei ca. 20.000 Patienten mit sehr guten Erfolgen durch.

In den 90er Jahren wurde der Allgemeinarzt Dr. Sundaro Köster selber Patient. Er entschied sich, in seiner Praxis nur noch die Kochsalztherapie zu betreiben und begann die Krampfadertherapie zu optimieren. Im Laufe der letzten Jahrzehnte behandelte Dr. Köster ebenfalls mehrere tausend Patienten erfolgreich.

Dr. Bernd Rieger, Internist und Allgemeinarzt in Bamberg, hatte ebenfalls die Ausbildung bei Dr. Köster genossen. Er veränderte die Methode weiter, in dem er die 27-prozentige Kochsalzlösung individuell verdünnte. Dadurch wird die Behandlung angenehmer und sanfter. In der Folge entwickelte der Autor das Konzept hinsichtlich schnellerer Heilungen, Ursachenerkennung und Nebenwirkungen weiter.

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