Artikel 20/01/2018

Makellose Beine: So werden Krampfadern behandelt

Dr. med. Jörg Fuchs Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
Dr. med. Jörg Fuchs
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
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Auch wenn sie immer da sind, kann man sie im Winter gut unter Hosen und langen Strümpfen verstecken. Bevor das Frühjahr kommt, sollten Sie handeln, wenn Sie diese ungeliebten Begleiter loswerden möchten: ihre Krampfadern. Wann sollten Sie aufmerksam werden und zum Spezialisten, also zu einem Phlebologen oder Gefäßchirurgen gehen?

Wann sollten Venenveränderungen untersucht werden?

Hautveränderungen, die nicht nach kurzer Zeit von selbst verschwinden, sollten untersucht werden. Dazu gehören bläuliche, durch die Haut durchschimmernde kleinste oder größere Venen, die verdickt sind und sich schlängeln. Der Begriff ‘Krampfadern’ kommt nämlich von ‘Krummadern’, also geschlängelten Venen. Auch braune Hautverfärbungen an den Knöcheln sind ein deutliches Hinweiszeichen.

Versackt das Blut durch Krampfadern in den Beinen, dann spüren wir das. Die Venen sind durch das Klappensystem eine Einbahnstraße, die auch im Sitzen oder Stehen das Blut zum Herzen zurück transportieren sollen.

Die häufigste Ursache für erweiterte Venen scheint eine Bindegewebeschwäche zu sein. Dann können die Venenklappen nicht mehr vernünftig schließen und das Blut versackt in den Beinen. Durch den Rückstau schwellen die Beine im Verlauf des Tages schmerzhaft an. Am Abend werden sie oft unruhig und krampfen.

Gelegentlich entzünden sich die krankhaft erweiterten Venen auch und führen zu einer Thrombophlebitis, die aber nichts mit einer Thrombose und der Gefahr einer Lungenembolie zu tun hat.

Wann und wie werden Krampfadern operiert?

Bei einer Thrombophlebitis sollte gekühlt und nach Möglichkeit bald der Phlebologe aufgesucht werden. Sichtbare Veränderungen werden immer wieder als kosmetisches Problem abgetan, was nicht zutrifft. Es handelt sich hier um eine Erkrankung, die ‘Varikosis’ oder auch ‘chronische venöse Insuffizienz’ genannt wird. Auch Männer sind betroffen.

Etwa jede vierte Frau und jeder fünfte Mann beklagen Varizen, also Krampfadern. Den meisten Betroffenen ist dann bewusst, dass sie sich operieren lassen müssen. Dabei wird das sogenannte Stripping-Verfahren eingesetzt. Aber die Suche nach geeigneten Alternativen fällt heute nicht mehr schwer.

Krampfadern ohne OP entfernen

Mit den sogenannten endovenösen Therapien werden hervorragende Ergebnisse erzielt. ‘Endovenös’ bedeutet, dass der Arzt nicht mehr operiert, sondern fast so einfach wie beim Blutabnehmen die zu behandelnde Vene am Unterschenkel punktiert und einen Katheter durch die Vene bis in die Leiste oder in die Kniekehle vorschiebt. Das ist völlig schmerzfrei, sodass keine Betäubung nötig ist. Auch bei den endovenösen Verfahren gibt es kleine Unterschiede.

Krampfadern mit Hitze behandeln

Die Hitzekatheter, also Radiowelle und Laser, arbeiten mit einer Betriebstemperatur von 120° C. Das ist sehr schmerzhaft. Daher bekommen diese Patienten immer eine Narkose. Wegen der hitzebedingten Schwellneigung tragen die Patienten für vier bis sechs Wochen auch einen Kompressionsstrumpf.

Venenkleber – was ist das?

Einzig der Venenkleber benötigt als endovenöses Verfahren keine Narkose und keine Strümpfe. Der Patient muss für die Behandlung nicht nüchtern sein und nimmt alle Medikamente, die er sonst auch benötigt. Nach dem Eingriff kann er selbstständig nach Hause gehen und fahren. Auch Sport und sogar Schwimmen sind nach dem Eingriff erlaubt.

Den endovenösen Venenkleber bieten Spezialisten an. Nur sie verfügen über die notwendige Erfahrung und beraten gerne über die Möglichkeiten der modernen Krampfadertherapie.

Die Zeiten von Hautschnitten, blauen Beinen, Narkose-Eingriffen und das zwanghafte Tragen von Kompressionsstrümpfen sind vorbei. Und falls Betroffene ihre unschönen Krampfadern im Sommer behandeln lassen wollen, weil der Sonnenurlaub im Winter geplant ist, kein Problem. Mit dem Venenkleber können Krampfadern zu jeder Jahreszeit beseitigt werden. Nach dem Eingriff können Sie alles machen, was Sie auch vorher getan haben.

Bis die Heilung komplett abgeschlossen ist, vergehen jedoch auch beim Venenkleber einige Wochen. Blaue Flecken oder verhärtete Rötungen treten durchaus auf und stören manchmal den optischen Eindruck. Wer also makellose Beine präsentieren möchte, muss das mit einkalkulieren.

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