Artikel 01/04/2017

Kann ein Nabelbruch von selbst heilen?

Team jameda
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Ein Nabelbruch kann unter bestimmten Umständen wieder von selbst zusammenwachsen. Wann dies möglich ist und für wen eine Operation unumgänglich ist, erfahren Sie hier.

Wie kommt es zu einem Nabelbruch?

Ein Nabelbruch bezeichnet eine Lücke in der Sehnen- und Bindegewebsschicht der Bauchwand. Vor allem der Nabelbereich bildet eine Schwachstelle, da hier ehemals die Nabelschnur entsprang und zudem die linken und rechten Gruppen der Bauchmuskulatur nur durch eine senkrecht verlaufende Sehnenschicht zusammengehalten werden.

Bildet sich ein Spalt, kann Bauchfell nach außen treten, was als kleine Beule zu sehen ist. Schieben sich Darmschlingen durch die Lücke, kann der Bruchsack sogar tennis- bis handballgroße Ausmaße annehmen. Oftmals kann man die Ausstülpung wieder zurück in die Bauchhöhle schieben. Ist dies jedoch nicht der Fall, besteht der Verdacht auf einen lebensbedrohlichen eingeklemmten Bruch.

Notfall: Eingeklemmter Bruch

Bei einem eingeklemmten Bruch sind die Darmschlingen im Bruchsack von der Blutversorgung abgeschnitten, sodass Gewebe abzusterben droht. Betroffene leiden unter heftige Bauchschmerzen, Übelkeit und Schweißausbrüchen, zudem verfärbst sich die Haut um den Nabel rot. Babys schreien bei einem eingeklemmten Bruch langanhaltend - es muss in jedem Fall sofort operiert werden, denn die Situation ist lebensbedrohlich!

Nabelbrüche bei Babys und Kindern

Viele Säuglinge, vor allem Frühchen, kommen mit einem angeborenen Nabelbruch zur Welt, da ihre Bauchwand noch nicht ausgereift ist. Hier heilt der Bruch meist bis zum 2. Lebensjahr von alleine, selbst bis die Kinder etwa 5 Jahre alt sind, besteht die Chance, dass sich die Lücke spontan verschließt.

Nabelbruch bei Erwachsenen

5 % der Erwachsenen erwerben im Laufe ihres Lebens einen Nabelbruch, Frauen sind häufiger davon betroffen als Männer. Risikofaktoren für einen Nabelbruch sind eine angeborene Bindegewebsschwäche, Übergewicht und Schwangerschaft, aber auch das Heben schwerer Lasten, starkes Pressen beim Toilettengang sowie Erkrankungen, bei denen sich Wasser in der Bauchhöhle ansammelt, wie z. B. bei schweren Lebererkrankungen, können einen Nabelbruch begünstigen. Im Erwachsenenalter heilt ein Nabelbruch nicht mehr von selbst, hier wird normalerweise operiert.

Nabelbruch bei Schwangeren

Der wachsende Druck auf die Bauchwand während der Schwangerschaft kann einen Nabelbruch hervorrufen. In der Regel sind solche Brüche harmlos und bilden sich nach der Geburt von alleine zurück. Rückbildungsgymnastik unterstützt hier die Kräftigung der überdehnten Muskeln. Bleibt die Lücke dagegen nach der Schwangerschaft bestehen, wird sie chirurgisch geschlossen.

Wann ist eine Operation notwendig?

Von alleine heilen kann ein Nabelbruch nur bei Säuglingen oder Kindern bis zum Vorschulalter und bei Schwangeren.

Für einen Bruch im Erwachsenenalter gibt es in der Regel keine Alternative zur Operation. Bruchbänder, die die Bauchdecke stützen sollen, werden heute nicht mehr eingesetzt, da sie Muskel- und Bindegewebe eher schwächen und die Heilung nicht vorantreiben. Kleine Brüche können vom Arzt zunächst überwacht werden, da sie sich aber im Laufe des Lebens eher vergrößern, werden auch sie in der Regel irgendwann operiert.

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