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Warum ist es so wichtig, sich der Versorgung dieser Krankheitsbilder zu widmen?

Das primäre und sekundäre Lymphödem sind chronische, die Lebensqualität zum Teil massiv beeinträchtigende Krankheiten. Auch wenn es zunehmende Versuche gibt, das Krankheitsbild operativ zu behandeln, bleibt die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)* samt Kompressionsversorgung und Lymphdrainage für die allermeisten Patientinnen und Patienten die lebenslängliche Standardtherapie der Wahl.

Das Wissen über die konservativen und operativen Therapieoptionen zu verbreiten, bringt messbare Verbesserungen in der Qualität der Patientenversorgung. Auch das Lipödem ist heutzutage noch in allererster Linie eine Domäne der konservativen Therapie mittels Komplexer Physikalischer Entstauungstherapie (KPE).

Obwohl beide Erkrankungen verschiedene Ursachen haben, wird sowohl beim Lymphödem als auch beim Lipödem – besonders in frühen Stadien – die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) eingesetzt. Zum therapeutischen Team gehören neben der Ärzteschaft ebenso Therapeuten und die Fachleute im Sanitätsfachhandel.

Was sind die Voraussetzungen für eine Liposuktion?

Speziell bei der Behandlung des Lipödems ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Liposuktion (Fettabsaugung) eine Option. Zurzeit gehört sie für einige Betroffene befristet bis 31. Dezember 2024 zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Voraussetzungen für eine GKV-Leistung sind: Lipödem ab Stadium 3, Body-Mass-Index (BMI) unter 35, Erfolglosigkeit der konservativen Behandlung; ab BMI >35 soll zusätzlich eine Adipositas-Therapie durchgeführt werden und ab BMI >40 ist Liposuktion keine Kassenleistung, hier soll eine Adipositas-Behandlung erfolgen.

Welche neuen Erkenntnisse gibt es hinsichtlich der Behandlungen?

Beide Krankheiten, das Lymphödem sowie das Lipödem, sind heutzutage noch in allererster Linie eine Domäne der konservativen Therapie mittels KPE. Leitliniengerecht erfolgt die Prüfung der operativen Therapieoptionen ja erst nach dem Ausschöpfen der konservativen Maßnahmen. Die operativen Techniken zur Therapie des Lymphödems werden kontinuierlich weiterentwickelt – allerdings nur durch einige wenige, an der Thematik interessierten Kolleg:innen.

Gute Ergebnisse können wir auf dem Gebiet der Lymphknotentransplantation verzeichnen. Aber auch die eigentlich aus dem Bereich der Lipödem-Therapie bekannte Technik des Fettabsaugens (Liposuktion) wird zunehmend erfolgreich beim fortgeschrittenen Lymphödem angewandt.

Wie erfolgreich ist eine Liposuktion bei einem Lipödem?

Es existieren nur eine Handvoll Studien von geringem wissenschaftlichen Wert. Deshalb hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im letzten Jahr eine klinische Studie zur Wirksamkeit sowie vor allem auch zur Nachhaltigkeit des Therapieerfolgs initiiert. Die Studie wird voraussichtlich 2025 erste Ergebnisse bringen.

Seit das Lipödem ab dem Stadium 3 in bestimmten Fällen zur GKV-Regelleistung geworden ist, ist es für einen von 3°-Lipödem betroffenen Patientinnen jetzt leichter, eine Kostenübernahmebestätigung zu erhalten. Allerdings ist die Anzahl der durchführenden Kliniken mit hohem Qualitätsanspruch gering.

Zusammenhang von Lipödem und Adipositas

Bei zunehmendem BMI wird die Diagnose Lipödem von einigen, nicht vorwiegend lymphologisch tätigen Kollegen zu häufig diagnostiziert. Dies kann bei den Betroffenen zu einer Fixierung auf das Krankheitsbild Lipödem führen, dem ein chronisches Fortschreiten nachgesagt wird. Die Behandler nehmen ihren Patienten damit in vielen Fällen die Motivation zur eigentlich wichtigen Gewichtsreduktion.

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