Artikel 14/09/2022

Das jameda-Interview: 8 Fragen an Frau Lakay

Team jameda
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Logopäden und Ergotherapeuten haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Lakay interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Praxisleitung in der Melius-Praxis für Logopädie und Ergotherapie.

jameda: Frau Lakay, Sie sind Praxisleitung in der Melius-Praxis für Logopädie und Ergotherapie. Was sind Ihre Tätigkeitsschwerpunkte und was macht diese besonders?

Frau Lakay: Das Besondere an unserer Praxis ist zunächst, dass wir sowohl Ergotherapie als auch Logopädie anbieten. Das ist ein großer Vorteil für Patient:innen. Diese sparen sich die Fahrt zu zwei verschiedenen Adressen.

Außerdem ist es ein großes Plus, dass sich unsere Ergotherapeut:innen und Logopäd:innen über gemeinsame Patient:innen austauschen und somit gemeinsam an einem Therapieerfolg arbeiten.
Ansonsten therapieren wir alle gängigen Störungsbilder der Ergotherapie und Logopädie.

jameda: Auf welche Spezialisierungen, Fortbildungen oder besonderen Interessen haben Sie dabei Ihren Praxisalltag ausgelegt?

Frau Lakay: In der Logopädie sind wir spezialisiert auf Sprachentwicklungsstörungen (SES), phonetisch-phonologische Störungen, VED, AVS, MFS, Aphasie, Facialisparese und CI-Patient:innen.

In der Ergotherapie sind wir spezialisiert auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit allen Störungsbildern. Vor allem aber auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit UEMF (Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen) nach dem CO-OP Ansatz.

Ein weiterer Behandlungsschwerpunkt liegt in der Neurologie bei Schlaganfall- oder MS- Patient:innen. Weiter wird in unserer Praxis in der Ergotherapie sehr viel Wert auf einen betätigungsorientierten und klientenzentrierten Ansatz gelegt.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet gegenwärtig die größten Herausforderungen?

Frau Lakay: In den letzten Jahren gab es einen Anstieg an Patient:innen. Sowohl von Kindern und Jugendlichen als auch von Erwachsenen. Dafür kann als ein Grund die immer älter werdende Gesellschaft gesehen werden, aber auch die besseren diagnostischen Möglichkeiten der Ärzte.

In unserer Praxis sind wir fachlich gut aufgestellt und wir werden uns durch Fortbildungen immer auf dem neuesten Stand bewegen.

Eine der größten Herausforderungen ist die Gewinnung von Fachkräften für unsere wundervollen Berufe der Ergotherapie und Logopädie. Eine weitere Herausforderung ist, durch unsere Arbeit einen besseren Stellenwert für unsere Berufe zu erreichen.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Lakay: Melius hat sich früh als Ziel gesetzt, die digitalste Therapiepraxis Deutschlands zu sein. Unter anderem im Bereich des Praxismanagements, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, können wir durch digitale Lösungen (Praxissoftware medifox, Managementsoftware, Online-Anmeldungen für neue Patient:innen) viel Zeit sparen und das Fehlerrisiko minimieren.

jameda: Welche Herausforderungen werden Ihren Fachbereich in Zukunft Ihrer Meinung nach am meisten beeinflussen?

Frau Lakay: Wir hinken, was digitale Therapiemöglichkeiten betrifft, hinterher. Es gibt bereits tolle Möglichkeiten, Therapien über das Internet durchzuführen.

Ich hoffe stark, dass sich die Politik dazu entschließt, sich in diesem Bereich zu öffnen. Es würde uns guttun.

jameda: Welche technologischen Neuerungen werden Ihnen in Zukunft den Praxisalltag erleichtern?

Frau Lakay: In der Ergotherapie werden technische Geräte in die Praxen nach und nach Einzug halten. Bisher ist die Versorgung mit technischen Hilfsmitteln noch eher gering.

In der Logopädie sind die Möglichkeiten hier etwas geringer. Wir von melius sind jedoch immer auf der Suche nach Lösungen, die einen besseren und messbaren Therapieerfolg hervorbringen können.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis oder einen besonderen Behandlungserfolg, den Sie nie vergessen werden?

Frau Lakay: Da fallen mir viele Beispiele ein. Eines ist mir besonders im Gedächtnis geblieben:

Ein Mädchen mit einer UEMF (Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen) wollte Seilspringen lernen und war am Ende der Therapie superglücklich, als sie ihr Ziel erreicht hat und mit ihren Freunden seilspringen konnte.

Oder wenn Eltern oder Angehörige auf mich als Therapeutin zukommen und mir sagen, wie toll sie die Therapie fanden, dass die Therapie sehr gut funktioniert hat und sie ihrem Kind geholfen hat.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Lakay: An alle Eltern: Sorgen Sie frühzeitig dafür, dass Ihr Kind sich altersgerecht entwickelt. Es ist völlig normal, dass es in Teilbereichen anderen Kindern hinterherläuft. Es kann nämlich nicht jeder der schnellste Läufer sein 😉.

Wenn Sie deswegen bedenken haben, holen Sie sich Hilfe vom Kinderarzt / Kinderärztin, ErgotherapeutInnen, LogopädInnen und auch PhysiotherapeutInnen. Je früher Sie beginnen, desto mehr können Sie die Entwicklung Ihres Kindes stärken.

Und als abschließender Hinweis: 1x die Woche zur Therapie hilft, aber Sie müssen an den übrigen Tagen auch mit Ihrem Kind üben.

Zur Praxis

Melius-Praxis für Logopädie und Ergotherapie in Tübingen-Südstadt ist eine führende Praxis mit erfahrenen TherapeutInnen der Logopädie und Ergotherapie.

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