Artikel 20/01/2018

Was tun gegen multiresistente Klinik-Keime? Die Händedesinfektion als Kampfansage

Dr. med. Jörg Fuchs Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
Dr. med. Jörg Fuchs
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
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Vor allem für immungeschwächte Patienten können multiresistente Keime zum Problem werden. Was tun?

Warum sind Klinik-Keime so gefährlich?

Überall in der Umwelt lauern Keime. Auch im Krankenhaus finden sie sich, und dabei handelt es sich um keine freundlichen Keime. Sie sind multiresistent und damit extrem gefährlich.

Sie führen nicht nur zu einer Infektion während des Krankenhausaufenthaltes, nein, es sterben auch unzählige Patienten, tausende. Antibiotika wirken selbst in einer Kombination mehrerer Wirkstoffe nicht mehr. Der Begriff ‘MRSA’ löst bei vielen mittlerweile sehr negative Assoziationen aus. Doch fangen wir ganz vorne an.

Können wir uns und andere schützen?

Wenn wir nicht kontrollieren, wer betroffen ist, dann können wir weder andere noch uns selbst schützen. Vor jeder Operation, also auch bei ambulanten Eingriffen in Praxen, Praxiskliniken und ambulanten OP-Zentren, sollten der Nase- und Rachenabstrich ein selbstverständlicher Standard sein. In Kliniken sowieso. Ein Schnellabstrich kann innerhalb von zwei Stunden Aufklärung bringen. Soviel Zeit sollten wir immer haben.

Des Weiteren sind nur der gezielte Antibiotika-Einsatz und eine ganz besonders akribische Hygiene die entscheidenden Faktoren, diese Keime einzudämmen. Insbesondere die Händehygiene ist von herausragender Bedeutung. Wenn die Übertragung durch die Hände trotz räumlicher Trennung und Bereichskleidung nicht eingedämmt wird, dann schaffen wir keine geschützten Areale. Sondern wir bewirken, dass sich die Bakterien unkontrolliert durchmischen.

Wie funktioniert die Händedesinfektion? Eine Anleitung

Die Therapie eines Betroffenen im Vorfeld einer ambulanten oder stationären Operation gestaltet sich einfach. Es wird eine Nasensalbe verordnet, eine Rachenspülung und auch eine Waschlotion. Sehr schnell lassen sich damit viele Probleme beseitigen, auch wenn es nicht immer sofort funktioniert. Die Geduld zahlt sich aus.

Nun zur einfachen, aber so entscheidenden Händehygiene. Wir kennen sie ja mittlerweile aus vielen Einrichtungen, z.B. auf Autobahnraststätten. Wenn die Hände sichtbar sauber sind, sollten sie erst desinfiziert und dann gegebenenfalls gewaschen werden, nicht umgekehrt. Das Wasser dringt in die Tiefe der Haut vor und bleibt dort. Wenn wir unsere Hände abtrockenen, wird diese Flüssigkeit nicht vollständig aufgenommen. Die Händedesinfektion ist dann nicht mehr so effektiv und das Wasser verdünnt die Desinfektionsflüssigkeit.

Die Spender geben normalerweise eine Standardmenge ab, die vollkommen reicht. Diese Flüssigkeit wird in die Hände, insbesondere Finger und Fingerkuppen eingerieben, bis sich der Alkohol verflüchtigt hat und die Hände wieder trocken sind. Ein Handtuch wird überhaupt nicht benötigt. So einfach können wir uns selbst und andere schützen.

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