Artikel 04/06/2018

Kamille inhalieren: Anwendung, Dosierung und Dauer des Dampfbades

Team jameda
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Kamille wirkt entzündungshemmend, krampflösend, wundheilungsfördernd, desodorierend, antibakteriell und anregend auf den Hautstoffwechsel. Die Kochdampf-Inhalation mit Kamillenblüten wirkt schleimlösend, anregend auf die Durchblutung und den Stoffwechsel der Haut, entzündungshemmend, schmerzlindernd und krampflösend.

Anwendungsgebiete

Kamillenblüten werden äußerlich verwendet bei Haut- und Schleimhautentzündungen, bakteriellen Hauterkrankungen (auch der Mundhöhle und des Zahnfleisches), entzündlichen Erkrankungen und Reizzuständen der Luftwege (in Form von Inhalationen) sowie bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich (in Form von Bädern und Spülungen). Sie werden innerlich verwendet bei Krämpfen und entzündliche Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich:

Die Wirksamkeit bei den aufgeführten Anwendungsgebieten gilt als nicht belegt.

Anwendungsgebiete

Die Kochdampf-Inhalation mit Kamillenblüten wird eingesetzt bei akuter und chronischer Nasennebenhöhlenentzündung, degenerativen Erkrankungen der Atemwegsschleimhäute, Atemwegsinfekten (Schnupfen, Husten, Bronchitis), chronischen Kopfschmerzen und Migräne.

Zubereitung und Anwendung

Sie brauchen:

  • Topf mit kochendem Wasser (3-5 Liter)
  • Laken
  • Wolldecke
  • Zusatz: etwa eine Handvoll Kamillenblüten oder 4 Beutel Kamillentee oder fertige Kamillenpräparate

für den Inhalator: 1 EL Kamillenblüten auf 1 mittelgroße Tasse Wasser

Kamillensudbereitung 1

Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Kamillenblüten damit übergießen. 10 Minuten ziehen lassen (ggf. heiß halten).

Kamillensudbereitung 2

Den Topf mit kochendem Wasser stabil aufstellen und die Kamille hinzugeben. Dann mit entblößtem Oberkörper in bequemer Sitzhaltung darüberbeugen. Kopf und Oberkörper mit Laken und Decke zeltartig so bedecken, daß kein Dampf nach außen entweicht. Dampf dann 8 bis 10 Minuten lang durch Mund und Nase einatmen. Dabei den Dampf durch vorsichtiges Verschieben des Deckels so regulieren, daß er als warm und angenehm empfunden wird.

Patienten, die die Inhalation aufgrund chronischer Infektanfälligkeit der Nebenhöhlen oder des Nasen-Rachen-Raumes durchführen, sollten zum Abschluß das Gesicht kalt abwaschen, alle anderen mit lauwarmem Wasser.

Für alle empfiehlt sich anschließend mindestens ½ Stunde, besser 1 Stunde Ruhe (keinesfalls in kühle Luft gehen). Danach kann eine kalte Oberkörperwaschung oder ein kalter Guß von Gesicht und Oberkörper angeschlossen werden.

Bitte beachten Sie:

  • für warme Füße und warmen Körper während der Anwendung sorgen (evtl. Wollsocken anziehen und Körper mit Wolldecke umhüllen)
  • bei Personen mit Kreislaufproblemen besteht Kollapsgefahr, deshalb unter Aufsicht durchführen
  • Kinder nicht alleine lassen (Verbrühungsgefahr)

Nicht anwenden bei

  • Augenerkrankungen (z.B. Grauem Star, Grünem Star) Entzündungen im Gesicht und an den Schleimhäuten
  • Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose)
  • Herz-Kreislauf-Schwäche (wegen Kollapsgefahr)
  • stark eingeschränktem Allgemeinzustand
  • Allergie auf Korbblüter, z.B. Kamillenallergie

Wichtiger Hinweis:

Auch Hausmittel können Nebenwirkungen haben und sind nicht generell für jeden geeignet. So dürfen Zubereitungen von Kamillenblüten zum Beispiel nicht angewandt werden bei einer vorliegenden Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern, wie z.B. Arnika, Kamille, Ringelblumen und Schafgarbe. Der Teeaufguß darf nicht im Bereich des Auges angewendet werden. Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche andauern oder periodisch wiederkehren, wird grundsätzlich die Rücksprache mit einem Arzt empfohlen.

Literaturquellen

© Copyright 2018. Redaktionsteam Dr. Martens.

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