Artikel 03/08/2019

Probleme mit Schnarchen? 3 Tipps zur Selbsthilfe und wie Zahnärzte helfen können

Dr. med. dent. Volker Ludwig Zahnarzt
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Schnarchen – mehr als die Hälfte der Männer und fast jede zweite Frau macht es regelmäßig mit zunehmendem Alter. Eine Belastung für Partnerin oder Partner und die Beziehung! Es beeinträchtigt durch schlechte Schlafqualität Gesundheit oder Wohlbefinden und kann sogar gefährlich werden: Bei einer Schlafapnoe mit Atemaussetzern, die einen Sauerstoffmangel im Gehirn auslöst. Hoher Blutdruck mit vergrößertem Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko oder Altersdiabetes zählen zu den möglichen Folgen.

Ursachen: Darum schnarchen so viele Menschen

Werden Muskulatur oder Weichteile in einem verengten Rachen durch die Atmung in Schwingungen versetzt, kommt es zum Schnarchen. Die Verengung entsteht, weil sich die Rachenmuskulatur im Schlaf entspannt und Zunge sowie Unterkiefer dadurch nach hinten rutschen. Übergewicht oder nachlassende Gewebespannung – eine typische Alterserscheinung – begünstigen dies. Deswegen nimmt die Schnarchneigung mit fortschreitendem Alter zu.

Neben einer verkrümmten Nasenscheidewand, zu großen Mandeln oder bestimmten Kiefer- und Zahnfehlstellungen ist dieses sogenannte Zungengrundschnarchen die Hauptursache für Schnarchprobleme.

Spezielle Zahnschienen, die Unterkiefer-Protrusionsschienen, oder einfach Schnarchschienen vom Zahnarzt, können helfen, dem nervigen und gefährlichen Schnarchen ein Ende zu bereiten.

Schnarchtherapie vom Zahnarzt mit einer Schnarcherschiene

Eine einfache vom Zahnarzt individuell angepasste Zahnschiene aus Kunststoff kann den belastenden nächtlichen Schnarchlärm schnell stoppen. Sie schiebt den Unterkiefer im Schlaf leicht nach vorn, bewegt damit gleichzeitig Zunge und Unterkiefergewebe weg vom Rachen und hält ihn so frei für eine ungestörte, geräuscharme und wohltuende Atmung. Es gibt sie als Monoblock, bei der gleichzeitig Ober- und Unterkiefer abgestimmt reguliert werden, oder als Bi-Block-Schiene beziehungsweise Zwei-Schienen-Systeme. Hier gibt es weitere Einstellmöglichkeiten für besseren Tragekomfort.

Die Schienen eignen sich aber nicht für jeden. Viele fehlende Zähne, herausnehmbare Prothesen oder herausnehmbarer Zahnersatz auf Implantaten sowie ein Überbiss sprechen gegen die Anwendung.

Verschiedene Schnarchschienen und die Kosten

Die Preispanne für Schnarchschienen beginnt bei 20-30 Euro. Diese Modelle sind allerdings nicht personalisiert und zudem sehr starr, was leicht zu Schmerzen in der Kiefermuskulatur führt.

Ab etwa 150 Euro gibt es dagegen bereits Schienen, die sich in einem Heißwasserbad aufweichen und danach etwas an die eigenen Zähne anpassen lassen.

Die sicherlich beste und wirksamste Lösung stellt aber eine individuelle Protrusionsschiene nach Gebissabdruck vom Zahnarzt dar – Kosten ab einigen hundert Euro. Unter Umständen können sich Betroffene vor einer Schienentherapie aber auch selbst helfen.

3 Einfache Tipps gegen Schnarchen

  1. Kein Alkohol unmittelbar vor dem Schlafgengehen: Sie sollten mindestens drei Stunden vorher nichts mehr trinken und auch keine Schlafmittel einnehmen.
    Alkohol oder Schlafmittel entspannen die Muskulatur und begünstigen damit die für das Schnarchen ursächliche Verengung des Rachenraums.
  2. Schlafen in Bauch- oder Seitenlage hilft, um den Unterkiefer zu stützen und ein Abrutschen nach hinten zu verhindern. In der Rückenposition fehlt diese Unterstützung.
  3. Übergewicht reduzieren: Mehr Bewegung und bewusste Ernährung helfen beim Abnehmen. Das reduzierte Gewicht kommt am Ende auch der Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden zugute.

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