Antibiotika, Peelings, Laser: Was ist die beste Aknetherapie?

Die beste Aknetherapie setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen (© Neustockimages iStock)

Akne und ihre „kleine Schwester“, die unreine Haut, sind nicht nur Erkrankungen des Teenageralters. Auch zahlreiche Erwachsene sind betroffen und quälen sich mit unschönen Pusteln, Rötungen und Mitessern im Gesicht, auf den Schultern, am Rücken und auf der Brust. Denn vor allem hier befinden sich besonders viele Talgdrüsen.

Talgdrüsen produzieren Fett, das in Maßen wichtig für die Hautbarriere ist, im Übermaß allerdings eine gute Nahrungsquelle für Aknebakterien sein kann.

Talgdrüsen münden in die Haarfollikel. Wenn sie durch eine übermäßige Verhornung verdicken und die Talgdrüsen zudem zu viel Talg produzieren, kommt es zu einer Störung der Hautbalance. Dann besiedeln Bakterien die Haarfollikel und verursachen Entzündungen. Das Hautbild wird immer unansehnlicher.


Therapie mit Nebenwirkungen

Die Therapie konzentrierte sich lange Zeit auf Antibiotika. Es hat sich aber gezeigt, dass antibiotische Substanzen Resistenzen erzeugen und diese Therapie dadurch nach kurzer Zeit unwirksam wird.

Auch die Antibabypille, die lange Zeit zur Behandlung der Akne bei Frauen zum Einsatz kam, ist angesichts der möglichen Nebenwirkungen mit Vorsicht zu behandeln.

Die Therapie mit Vitamin-A-Säure birgt ebenfalls Risiken: Sie kann zur Verschlechterung der Blutwerte beitragen oder Depressionen auslösen und verstärken. Nichtsdestotrotz gibt es Fälle, in denen diese Therapie notwendig ist.

Bei vorsichtiger Anwendung ist sie zudem sehr sicher, denn mittlerweile hat die sogenannte Low-Dose-Therapie, die mit geringeren Wirkstoffmengen auskommt, die klassische Behandlung abgelöst.


Äußerliche Therapie als Fundament jeder Aknebehandlung

Neben Verbesserung möglicher Störfaktoren wie Vitaminmangel, ungesunder Ernährung, Stress und Schlafmangel sollte der Schwerpunkt der Aknebehandlung auf der äußerlichen Therapie liegen. Wird sie konsequent durchgeführt, kann der Patient zumeist auf Tabletten verzichten.

Die Haut zweimal täglich zu reinigen, ist eine wichtige Grundlage der Akne-Therapie (© fotolia-1410203867024)
Am Anfang steht die Reinigung der Haut, die morgens und abends stattfinden sollte. Verwenden Sie spezielle für unreine Haut geeignete Pflegepräparate und lassen Sie sich dabei am besten von Ihrem Hautarzt beraten. Möglicherweise verfügt die Praxis über ein Sortiment geeigneter Produkte.

Verhaltenstipps für Zuhause

Wichtig sind außerdem hygienische Maßnahmen: Reinigen Sie Ihr Handy-Display regelmäßig, da sich dort viele Bakterien tummeln. Außerdem sollte das Kopfkissen immer mit einem frischen Bezug versehen sein. Alternativ können Sie auch ein frisches Handtuch über das Kopfkissen legen.

Ganz wichtig: Bitte fassen Sie sich mit den Händen nicht ins Gesicht! An Händen und Fingernägeln befinden sich zahlreiche Bakterien, die Hautentzündungen hervorrufen können.

Der Hautarzt verordnet gegebenenfalls äußerlich anzuwendende Präparate: Heutzutage verwendet man Oxide und Säuren, welche die übermäßige Verhornung der Haut beseitigen, die Talgproduktion reduzieren und zudem eine antibakterielle Wirkung haben.


Peelings in der Hautarzt-Praxis  

Eine manuelle Aknetherapie, also die regelmäßige Reinigung der Haut, sollte immer ein Baustein der Aknetherapie sein. Viele Hautärzte beschäftigen in ihrer Praxis medizinische Fachkosmetikerinnen, die auf diese Behandlungen spezialisiert sind.

In der Hautarzt-Praxis werden zudem medizinische Peelings angewendet.
Es handelt sich dabei um eine Zusammensetzung aus verschiedenen Enzymen und Säuren, die eine starke anti-entzündliche Wirkung haben und die übermäßige Verhornung der Haut beseitigen.

Die medizinischen Peelings tragen die oberste Hornhautschicht ab und sorgen so für eine geschmeidige und gleichzeitig robuste Hautbarriere.

Peelings in der Hautarzt-Praxis sind intensiver als Zuhause oder im Kosmetikstudio (© WavebreakMediaMicro)
Peelings mit Fruchtsäure/AHA und Salicylsäure sind nicht mit den Fruchtsäurebehandlungen zu vergleichen, die in Kosmetikstudios zur Anwendung kommen, sondern wirken wesentlich intensiver.

Gleichzeitig sorgt die Anwendung einer Fachkraft unter ärztlicher Aufsicht dafür, dass die Behandlung effektiv und gleichzeitig sanft und ohne Hautschäden erfolgt.


Hochenergetisches Licht: IPL

Apparativ wird diese Therapie beim spezialisierten Hautarzt durch IPL-Behandlungen unterstützt. Dabei zerstören Wellenlängen des hochenergetischen Lichts die Akne-Bakterien auf schonende Art und Weise. Diese Behandlung muss zunächst im wöchentlichen Abstand durchgeführt werden, danach nur noch monatlich.


Aknenarben behandeln

Die Narbenbehandlung erfolgt nach Abheilung der Entzündungen durch eine fraktionierte Lasertherapie oder das Mikroneedling. Je früher diese Maßnahmen durchgeführt werden, desto geringer sind die zurückbleibenden Aknenarben.

Alles in allem lässt sich sagen: Akne und unreine Haut müssen nicht sein! Mit den richtigen Therapiemaßnahmen kann das Hautbild sichtbar verbessert werden!

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

Wie hilfreich fanden Sie diesen Artikel? 3

Kommentare (1)

Tatjana H., 07.02.2019 - 13:40 Uhr

Akne ist auch meiner Erfahrung nach ein Thema, dass total belasten kann - bei mir wurde aus harmlosen, fast schon klischeehaften Pubertätspickelchen ein scheinbar nicht mehr enden wollender Alptraum. Und da kommt man mit den allgemeinen (trotzdem korrekten!) Tipps wie eine gute Pflegeroutine und Haut gut reinigen leider auch nicht wirklich weit. Gefühlt habe ich dann auch alles probiert: Penicilline, den ganzen DM/Müller einmal durch, Peelings, Masken, und so weiter. Bis ins Unendliche. DAs Präparat, was in diesem Artikel als Vitamin A beschrieben wird, ist wohl Aknenormin. Und das ist meiner Ansicht nach wie Glücksspiel - man setzt viel, weiß aber nicht genau, was man dadurch bekommen wird. Einige haben Rückfälle selbst nach der vierten oder fünften Therapie mit dem Medikament - was bleibt, ist die gleiche (gereizte und ausgetrocknete) Haut plus ein erschöpfter Körper, Nebenwirkungen gibts noch oben drauf. Oder man macht eine Therapie und ist fein aus dem Schneider. Also eigentlich hat man die Qual der Wahl. aber die Frage scheint immer noch ungelöst: Was hilft wem wirklich bei Akne oder auch 'nur' Hautunreinheiten (Grenze ist oft schwer)? Bei mir selbst hat das Medikament nicht angeschlagen - ich habe mein Hautbild durch Ernährung in den Griff bekommen - auf das Cover für Kosmetikzeitschriften könnte ich natürlich nicht kommen. Aber ich habe keine Akne mehr. Hier und da ein Pickelchen, Hautbild immer noch fett bzw Mischhaut. Ich muss sagen ich bin zufrieden WEIL ich es mit 100% Natur mache. Milchprodukte und Zucker gibt's bei mir so gut wie nie - und für mich zahlt sich das aus. Ersatzprodukte gibt es ohnehin genug. Thema Hautreinigung - da stimme ich dem Artikel zu: Das beginnt bei Bakterien am Handy, bei frischen Handtüchern und frisch bezogenen Betten und endet bei den richtigen Produkten. Zum Waschen vom Gesicht verwende ich La Roche (mein Tipp hier: ausprobieren - ich habe zum Beispiel Vichy auch nicht vertragen, obwohl die Marken auf einem Level sind) - ansonsten kommen an meine Haut nur natürliche 'Zutaten' - bei Pickelfällen Teebaumöl, sonst viel Heilerde wie beispielsweise AktivLehm oder ähnliches. Wichtig: keine Chemie, keine 1000 Inhaltsstoffe etc. Einfach, natürlich, ungefährlich. Und so oft es geht die Haut schonen, auch was Make Up angeht. allen Betroffenen wünsche ich an dieser Stelle viel viel Kraft und alles erdenklich Gute auf ihrem Hautweg!

Interessante Artikel zum Thema

Sie suchen einen passenden Arzt für Ihre Symptome?